Swisttal-Heimerzheim Haltestelle Fronhof ist ab 27. Juli barrierefrei

SWISTTAL-HEIMERZHEIM · Am Fronhof in Heimerzheim bauen die Gemeinde und der Nahverkehr Rheinland die Bushaltestelle für 400.000 Euro behindertengerecht aus. Dabei helfen soll unter anderem ein taktiles Leitsystem.

 Barrierefreier Umbau: Petra Kalkbrenner (von rechts) und Norbert Reinkober und schauen sich in Heimerzheim an, wofür der NVR Geld ausgibt.

Barrierefreier Umbau: Petra Kalkbrenner (von rechts) und Norbert Reinkober und schauen sich in Heimerzheim an, wofür der NVR Geld ausgibt.

Foto: Axel Vogel/AXEL VOGEL

Eitel Sonnenschein herrschte am Mittwochmittag in Heimerzheim an der Bushaltestelle Fronhof. An der Baustelle überreichte der Geschäftsführer des Nahverkehrs Rheinland (NVR), Norbert Reinkober, den Förderbescheid über 400.000 Euro an die Gemeinde Swisttal. Grund zur Freude hatten neben Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner insbesondere Anwohner und Gewerbetreibende. Die Durchfahrt wird in der nächsten Woche wieder geöffnet, auch das Parken ist dann wieder möglich.

Hohe Buskapsteine und ein taktiles Leitsystem

Busse werden die Haltestelle Fronhof ab Montag, 27. Juli, wieder anfahren, kündigte Fachgebietsleiter David Henninghaus an. „Uns ist wichtig, dass alle Menschen – ob mit Handicap oder nicht – Bus und Bahn möglichst einfach und bequem nutzen können. Daher sind Investitionen in die Barrierefreiheit immer sehr gut angelegtes Geld“, sagte Reinkober. „Die uneingeschränkte Teilhabe aller Bürger an der Gesellschaft und damit ein selbstbestimmtes Leben ist ein hohes Gut.“ Das unterstrich Kalkbrenner: „Es geht hier um eine Maßnahme, die uns allen wichtig ist, damit alle teilhaben können.“

Der Ausbau der von insgesamt 32 Haltestellen kostet rund 1,7 Millionen Euro. Politiker aller sechs Ratsfraktionen demonstrierten mit ihrer Anwesenheit, dass sie hinter dem Projekt des barrierefreien Ausbaus im Gemeindegebiet stehen. Reinkober beeindruckte die fraktionsübergreifenden Solidarität, mit der das Projekt begleitet wird. „Das ist keine Selbstverständlichkeit, dass das in einer ländlichen Gemeinde so gut funktioniert. Das ist eine besondere Wertschätzung.“ Er lobte in diesem Zusammenhang die gute Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten, neben der Gemneinde und dem NVR sind das der Rhein-Sieg-Kreis und natürlich die ausführenden Baufirmen.

Die Haltestelle im Zentrum von Heimerzheim ist sowohl für die Beförderung von Schülern sowie als sogenannte Rendezvous-Haltestelle für Anschlüsse in alle Richtungen ein zentraler Knotenpunkt.

Überlange Bucht für Gelenkbusse

Mit dem barrierefreien Ausbau entstehen ausreichend große Aufstellflächen, ein Wetterschutz mit Sitzgelegenheiten, 18 Zentimeter hohe Buskapsteine sowie ein taktiles Leitsystem für Menschen mit Sehbeeinträchtigung. Als überlange Busbucht wird die Haltestelle Fronhof mit je einer Halte- und Warteposition für Gelenkbusse ausgestattet. Zu Beginn der Arbeiten war noch Kritik wegen des Zeitpunkt laut geworden. Auch hatten Anlieger beklagt, dass die Gemeinde Information zu spät zur Verfügung gestellt hätten. Verständnis dafür, dass „die Nerven blank lagen“ bei einigen Gewerbetreibenden, hatte im Rückblick Swisttals Wirtschaftsförderer Martin Koenen. Die Baumaßnahme in die Zeit des Corona-Lockdowns vorzuziehen sei nicht möglich gewesen, weil die notwendige Flexibilität bei allen beteiligten Firmen nicht gegeben gewesen sei. Wie Henninghaus sei auch er regelmäßig an Ort und Stelle und halte Kontakt zu den Gewerbetreibenden. Tatsächlich habe es nur wenige Klagen gegeben. Inzwischen habe man „alles gut geklärt – und es hat sich niemand mehr beschwert“.

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