Unterricht wieder in Heimerzheim Grundschüler können zurück in die Swistbachschule

Swisttal-Heimerzheim · Für die Heimerzheimer Grundschüler findet ab nächster Woche der Unterricht wieder in ihrem Heimatort statt. Bis dahin müssen sie rund eine Stunde pro Strecke mit dem Bus nach Wachtberg pendeln.

 Eine Woche lang fahren die Heimerzheimer Dritt- und Viertklässler jeden Morgen zur Schule nach Berkum.

Eine Woche lang fahren die Heimerzheimer Dritt- und Viertklässler jeden Morgen zur Schule nach Berkum.

Foto: Axel Vogel

Die täglichen Reisen der Heimerzheimer Dritt- und Viertklässler sind in der kommenden Woche schon wieder vorbei. Ab dem 2. November werden wieder alle Kinder im Ort unterrichtet. Wie die Gemeinde Swisttal am Mittwochabend in einem Elternbrief mitteilte, haben sich die von der Gemeinde und von den Eltern beauftragten Gutachterinnen besprochen und festgestellt, dass die im Obergeschoss des Neubaus der Swistbachschule nachgewiesenen Werte aus sachverständiger Sicht einer Nutzung nicht entgegen stehen.

Bis dahin brauchen die Kinder noch sehr viel Geduld für ihren Schulweg. Seit Anfang der Woche reisen sie mit Bussen zum Unterricht nach Wachtberg. 60 Minuten von Heimerzheim nach Berkum am Morgen, 50 Minuten am Mittag für den Rückweg dauerten die Fahrten der Schüler laut Mitteilung der Gemeinde Swisttal am Dienstag. Ähnliche Zeiten nannten andere Eltern auch dem Elternvertreter Martin Mett. Ärgerlich, denn die Kinder fahren erst um 8.10 Uhr in Heimerzheim los. Bis es um 12.30 Uhr zurückgeht, bleibt da wenig Unterrichtszeit übrig. Ein Elternteil berichtete der Elternvertretung, dass am Dienstag sogar einer der drei Gelenkbusse ausgefallen sei. Die Lehrer hätten die Kinder auf zwei Busse verteilt, so dass einige der älteren Kinder die lange Fahrt über stehen mussten. Die Gemeinde bestätigt, dass an diesem Tag ein Bus wegen einer Unfallstelle auf dem Anfahrtsweg nicht rechtzeitig in Heimerzheim gewesen und der Transport mit den zwei vorhandenen organsiert worden sei. „Der Stundenanteil in Wachtberg ist verschwindend gering gegenüber der Fahrtzeit“, findet Mett.

Neubau trotz mikrobieller Belastung nutzbar

Wie berichtet, muss die Zeit überbrückt werden, bis neben der Gesamtschule Swisttal eine Containeranlage als Ersatz für die vom Hochwasser stark beschädigte Swistbachschule errichtet ist. Die erste Planung sah vor, dass diese bis zu den Herbstferien stehen soll. Nach einem Bodengutachten für den Standort und genaueren Informationen zur Herrichtung der 104 bestellten Container ist aber klar, dass es länger dauern wird. Ein Teil der Grundschüler kann weiterhin Räume in der Gesamtschule nutzen, zwei Jahrgänge sollten in den oberen Räumen der Swistbachschule unterkommen. Ein Gutachten der Gemeinde Swisttal über den Zustand der Gebäude hatte nur der Nutzung des Altbaus eine Absage erteilt. Über den Förderverein der Grundschule hatten aber auch die Eltern ein Gutachterbüro beauftragt. Das teilte in der letzten Woche in einem Vorabbericht mit, dass auch das Obergeschoss des Neubaus mit mineralischen Fasern und Schimmelpilzsporen belastet sei. Die Gemeinde entschied sich daher für die bereits alternativ geplante Beschulung in Räumen der Hans-Dietrich-Genscher Schule in Berkum.

Jetzt liegt die vollständige Auswertung dieses Gutachtens vor. Es nennt für das Erdgeschoss eine erhöhte mikrobielle Belastung der Raumluft. In den im Obergeschoss entnommenen Proben hätten zum Zeitpunkt der Ortsbesichtigung keine erhöhte Belastung vorgelegen. In einem mit dem Elternbrief versandten Schreiben werden beide Begutachtungen noch einmal erwähnt. Das Fazit, dass das Obergeschoss des Neubaus der Swistbachschule nutzbar ist, war demnach das abschließende Ergebnis eines gemeinsamen Gesprächs beider Gutachterinnen. Allerdings geben sie auch eine Einschränkung an: Das Obergeschoss müsse nach ihrer Ansicht über die Außentreppe vom Schulhof aus begangen und verlassen werden, das das Treppenhaus im Innenraum direkt an den Sanierungsbereich angrenzt. Das Treppenhaus im Innenraum sollte ausschließlich als zweiter Rettungsweg dienen.

Nachmittagsbetreuung und Essensausgabe werden wieder angeboten

Ab Dienstag, 2. November, haben das erste Schuljahr sowie die Klassen 2a und 2b Unterricht im ersten Obergeschoss des Neubaus der Swistbachschule an der Bachstraße. Alle übrigen Klassen nutzen die Räume in der Gesamtschule. Die Nachmittagsbetreuung der OGS und die Essensausgabe der Über-Mittag-Betreuung werden ab dann ebenfalls wieder im gewohnten Umfang angeboten. Sie nutzen ebenfalls die Räume im Obergeschoss der Swistbachschule.

„Wenn das Gutachten sagt, dass das unbedenklich ist, dann ist das für uns in Ordnung“, sagte Martin Mett zu den neuen Plänen. „Das wichtigste ist für uns die Gesundheit der Kinder.“ Da sei der Umzug nach Wachtberg zuerst die einzige Möglichkeit gewesen.

Nun geht es also in Heimerzheim und damit wohnortnah weiter, bis die Containeranlage steht. Die Arbeiten daran seien derzeit im Plan, bestätigte dazu Swisttals Pressesprecher Bernd Kreuer. So wurden gerade die ersten Container angeliefert. Diese hatte die Gemeinde zusätzlich über eine andere Firma bestellt, die Hauptanlage folgt später. Erst wenn alles aufgestellt, verkabelt und vor allem brandschutztechnisch vom Rhein-Sieg-Kreis abgenommen ist, darf der Unterricht stattfinden. Nach bisherigem Stand sollte das nach den Weihnachtsferien der Fall sein.

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