Hochwasserschutz nach der Flut CDU Swisttal kritisiert fehlendes Konzept für die Steinbachtalsperre

Euskirchen/Swisttal · Wie geht es mit der Steinbachtalsperre weiter? Sollte sich an der angedachten baulichen Konzeption der Steinbachtalsperre nichts ändern, sieht die Swisttaler CDU-Fraktion erhebliche Gefahren für die Bevölkerung.

 Die Scharte in der Staumauer der Steinbachtalsperre reicht nach Auffassung der Swisttaler CDU für den Hochwasserschutz nicht aus.

Die Scharte in der Staumauer der Steinbachtalsperre reicht nach Auffassung der Swisttaler CDU für den Hochwasserschutz nicht aus.

Foto: Sabrina Bauer

Auch ein Jahr nach der katastrophalen Flut sieht die Swisttaler CDU-Fraktion keine umfassende Konzeption für die Steinbachtalsperre als zentrales Element zum Hochwasserschutz. Die jetzt eingebaute Scharte berge erhebliche Gefahren, da sie eine Steuerung bei Starkregen unmöglich mache, heißt es in einer Pressemitteilung.

Die Ansicht von Regierungspräsidentin Gisela Walsken (SPD), dass die Scharte zur Sicherheit beitrage und notwendig sei, um damit den Druck aus dem Damm zu nehmen, sei insofern nicht nachvollziehbar. Natürlich würde der Druck in einer Flutsituation vom Damm genommen, so die CDU. Aber nur deshalb, weil sich die Wassermassen dann unkontrolliert auf die folgenden Orte, auch in Swisttal, ergießen würden.

Der Hochwasserschutz müsse mit Priorität und schneller vorangetrieben werden, so der Swisttaler CDU-Fraktionsvorsitzende Hanns Christian Wagner. Auch müsse ein Plan entwickelt werden, wie in ähnlichen Situationen vom Betreiber der Talsperre zu verfahren sei. Das geringe Ablaufvolumen in der Vergangenheit und die Zurückhaltung der Bezirksregierung Köln, die Talsperre vor dem Ereignis präventiv leerlaufen zu lassen, habe ganz maßgeblich zu der Katastrophe beigetragen. „Aus diesem Fehler muss gelernt werden, und das muss schneller gehen“, so Wagner weiter.

CDU vermisst Transparenz

Der Klimawandel berge aber nicht nur Gefahren im Zusammenhang mit Starkregen. Vielmehr sei davon auszugehen, dass eher mit Dürren zu rechnen sei. Deshalb sei die geplante hybride Nutzung der Steinbachtalsperre mit Brauchwasser, in Kombination mit Retentionsflächen, auch im weiteren Verlauf, eine angemessene Lösung. 400.000 Kubikmeter Füllung wären laut CDU ohne Risiko als Brauchwasser nutzbar. Dann stünden weitere 600.000 Kubikmeter als Retentionsvolumen zur Verfügung. Mit einem klugen Management sei der Retentionsanteil noch zu vergrößern. Nach Auffassung der CDU-Fraktion ist unter diesen Voraussetzungen auch der von der Stadt Euskirchen gewünschte Betrieb des Freibades an der Talsperre denkbar.

Überdies kritisiert die CDU, dass der Planungsprozess zum Hochwasserschutz nicht hinreichend transparent sei. Die CDU-Fraktion wird daher einen Antrag stellen, die für den Hochwasserschutz verantwortlichen Stellen zur Berichterstattung nach Swisttal einzuladen und den politischen Gremien zu berichten.

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