Die Erinnerung darf nie enden Holocaust-Gedenken in Heimerzheim

SWISTTAL-HEIMERZHEIM · Schüler, Politiker und Bürger gedenken der Opfer des Nationalsozialismus auf dem jüdischen Friedhof in Heimerzheim. Es ist eine eingehende Mahnung, dass sich solches niemals wiederholen darf.

 Auf dem jüdischen Friedhof in Heimerzheim gedachten Schüler der Georg-von-Boeselager-Schule, Ortsvorsteher Hermann Leuning (l.), der Landtagsabgeordnete Oliver Krauß (v. r.), Ilka von Boeselager und Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner der Opfer des Nationalsozialismus.

Auf dem jüdischen Friedhof in Heimerzheim gedachten Schüler der Georg-von-Boeselager-Schule, Ortsvorsteher Hermann Leuning (l.), der Landtagsabgeordnete Oliver Krauß (v. r.), Ilka von Boeselager und Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner der Opfer des Nationalsozialismus.

Foto: Gerda Saxler-Schmidt

„…sie sagten, kommt, lasst uns sie vernichten, ihr Volk ausmerzen, und der Name Israel soll nie wieder erwähnt werden.“ Diese Zeilen aus Psalmen, Kap. 83, Vers 5 stehen in deutscher und hebräischer Sprache auf dem zentralen Gedenkstein auf dem jüdischen Friedhof in Heimerzheim. Am 9. November 1981 hat die Gemeinde Swisttal diesen Stein errichtet zur Erinnerung und Mahnung an die Millionen jüdischen Opfer des Nationalsozialismus. „Indem wir gemeinsam der Opfer des Nationalsozialismus gedenken, halten wir zugleich die Erinnerungen an die Schicksale dieser Menschen lebendig“, sagte Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner bei einer etwas zeitversetzten Gedenkveranstaltung am Montag.

Auf Initiative des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog ist seit 1996 der 27. Januar bundesweiter Gedenktag an alle Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, weil an diesem Tag im Jahr 1945 das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee befreit worden war. Auf 1,1 Millionen werde die Zahl der Opfer allein in diesem KZ geschätzt, sagten Schüler der Jahrgangsstufe 10 der Georg-von-Boeselager-Schule, die sich mit ihrem Politik- und Geschichtslehrer Andreas Tiggemann mit der Thematik beschäftigt hatten.

Viele weitere Millionen Opfer in anderen KZ kommen hinzu. „Auschwitz ist ein Symbol für die systematische Entrechtung, Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden. Zu den Opfern gehören ebenfalls politisch Andersdenkende, Sinti und Roma, Homosexuelle und Menschen mit Behinderungen, denen der Rassenwahn und das totalitäre Regime der Nationalsozialisten zum Verhängnis wurden.

Die ehemalige CDU-Landtagsabgeordnete Ilka von Boeselager betonte, wie wichtig es sei, sich in Erinnerung zu rufen, wozu Menschen fähig sind. Auch für die Zukunft sei es wichtig, immer wieder deutlich zu machen, dass sich so etwas niemals wiederholen darf. Neben von Boeselager waren auch ihr Nachfolger Oliver Krauß, Vertreter der Ratsfraktionen und Ortsvorsteher, Mitglieder des Heimerzheimer Arbeitskreises Heimat und des Arbeitskreises Stolpersteine bei der Veranstaltung anwesend.

Heimerzheims Ortsvorsteher Hermann Leuning legte der jüdischen Tradition folgend einen kleinen Stein auf den zentralen Gedenkstein.

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