Bauvorhaben in Heimerzheim „Ich bin kein Spekulant“

SWISTTAL-HEIMERZHEIM · Stefan Breyer weist die Kritik an seinem Bauvorhaben am Heckenweg in Heimerzheim zurück. Für den Spielplatz, der weichen muss, soll ein neuer entstehen. Ratsherr Bernd Großmann bemängelt Polemik in der Diskussion.

Den Vorwurf, ein Spekulant zu sein, der nur den schnellen Gewinn auf Kosten der Anwohner sucht, weist Stefan Breyer entschieden zurück. Der 37-jährige Geschäftsführer der Breyer Projektgesellschaft aus Heimerzheim will auf einem Grundstück am Heimerzheimer Heckenweg drei Häuser bauen. Diese Planung stößt bei vielen Bewohnern der Siedlung sowie bei den Fraktionen von SPD, Grünen und Die Swisttaler auf heftige Kritik. Sie meinen, die kleine Grünanlage samt Spielgeräten für Kinder müsse erhalten bleiben.

Breyer hingegen betont, man sei den Kritikern schon entgegengekommen, habe die Bedenken und Anregungen in die Planung einfließen lassen und sie von fünf auf drei Häuser abgespeckt, sodass der Parkplatz erhalten bleibe. Der Spielplatz müsse zwar der Bebauung an dieser Stelle weichen.

Es werde aber ein neuer Spielplatz mit modernen Geräten an einem neuen Standort in der Siedlung gebaut. Dieser neue Standort habe auch den Vorteil, dass er nicht direkt an der Straße liege wie der jetzige. Die Kinder könnten also dort sicherer spielen. Für die zu fällenden Bäume, sagt Breyer, würden Bäume nachgepflanzt.

Bebauungen im innerörtlichen Bereich

Insgesamt, so der Planer, bewege man sich in der Zielrichtung, die vom Landesminister für Bauen, Wohnen und Stadtentwicklung sowie vom Gemeindeentwicklungskonzept vorgegeben sei: nämlich im innerörtlichen Bereich zu bauen, um nicht neue Baugebiete in den Außenbereichen ausweisen zu müssen. „Ich bekomme jede Woche Anfragen von Bauinteressenten, denn die neuen Baugebiete sind schnell vermarktet. Und dort sind die Grundstücke teurer, weil sie noch erschlossen werden müssen“, sagt Breyer.

Der Vorwurf „Spekulant“ ärgert Breyer. „Ich bin kein Spekulant, ich bin Kaufmann. Ich kaufe ein Grundstück, plane es baureif und verkaufe es. Das ist völlig legitim. Natürlich will ich mit dieser Arbeit auch Geld verdienen“, so Breyer. Von „schnellem Geld“ könne aber keine Rede sein. Seit November arbeite man an dem Projekt und habe auf eigenes Risiko bereits eine ansehnliche Summe investiert. Er habe als Antragsteller ein Recht auf sachliche Prüfung seines Antrags, habe aber bisher von den Kritikern viel Polemik gehört. Bald will er die Anwohner schriftlich über seine Pläne informieren.

"Ich bin kein Spekulant"

Die Angriffe gegen die Parteien, die der Änderung des Bebauungsplans Hz 21 (Heckenweg) zugestimmt haben, sind nach Auffassung der CDU-Fraktion nicht tragbar, so Ratsherr Bernd Großmann. Alle Ratsvertreter hätten sich dazu verpflichtet, ihre Entscheidungen gewissenhaft und zum Wohle der Gemeinde zu treffen. Dabei liege es in der Natur der Sache, dass auch Interessenkonflikte entstehen können und Güter gegeneinander abgewogen werden müssen.

Sachlich betrachtet, so Großmann, bestünden neben den Wünschen der Anwohner aber nicht nur Wünsche eines Grundstückeigentümers. In vielen Diskussionen im Zusammenhang mit der Ausweisung von Bauflächen in Swisttal sei parteiübergreifend immer wieder unterstrichen worden, dass die Innenverdichtung der Swisttaler Ortsteile vor dem Flächenverbrauch an den Ortsrändern stehen müsse. Diese Rechnung werde aber nur dann aufgehen, wenn jeder Einzelfall auch sorgfältig und ergebnisoffen geprüft werde.

Basis dafür sei die Offenlage, die es auch den Anwohnern des Heckenwegs ermögliche, ihre Sicht der Dinge zu verdeutlichen und ihre Vorstellungen zu äußern. Reine Polemik sei eindeutig das falsche Instrument, denn mehr als das Anstoßen dieser Offenlage sei bisher vom Rat nicht beschlossen worden. Nach Vorlage aller Stellungnahmen würden diese im Fachausschuss bewertet und dann versucht, eine für alle Beteiligten vertretbare Lösung zu finden.

Großmann: „Die jetzige Stimmungsmache ist insofern nicht nur unsachlich, sie wird auch der Fragestellung nicht gerecht. Völlig untragbar sind die öffentlichen Unterstellungen und Diffamierungen, dass ein Teil der Ratsmitglieder gegen die gesetzmäßige und gewissenhafte Wahrnehmung ihrer Aufgaben verstößt und Privatinteressen folgt. Ein solcher Unsinn darf so nicht stehenbleiben.“

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