"Jugend in Aktion" In Straßfeld trafen sich 13- bis 25-Jährige aus Europa, die am EU-Programm teilnehmen

SWISTTAL-STRASSFELD · Man hört viele Stimmen auf einmal. Deutsche, italienische, litauische. 30 Jugendliche und junge Erwachsene aus drei Nationen treffen sich zurzeit im Dorfhaus in Straßfeld.

 Gruppenbild mit den einzelnen Landesflaggen.

Gruppenbild mit den einzelnen Landesflaggen.

Foto: Wolfgang Henry

Sie sind Teilnehmer der Trilateralen Jugendbegegnung 2013, einem Projekt des Kinder- und Jugendrings (KJR) Swisttal innerhalb des EU-Programms "Jugend in Aktion", das weltweit größte Jugendförderprogramm.

Im vergangenen Jahr waren sie zu Gast in Litauen. Nach dem aktuellen zehntägigen Aufenthalt in Deutschland soll es nächstes Jahr nach Sizilien gehen. Während der gut eineinhalb Wochen lernen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen nicht nur die deutsche Kultur kennen und haben ein ausgiebiges Freizeitprogramm, bei dem sie bisher Köln besuchten und Kanu fahren waren.

Sie beschäftigen sich auch mit übergreifenden Themen. Waren dies 2012 Demografie und Landflucht, geht es dieses Mal um Mobilität auf dem Land. Dazu produziert die Gruppe auch wieder einen Stop-Motion-Film. Bei der besonders bei Trickfilmen verwendeten Technik Stop-Motion wird eine Illusion von Bewegung erzeugt wird, indem einzelne Bilder von unbewegten Motiven aufgenommen werden.

In Straßfeld ist ein Teil der Jugendlichen für die Vertonung zuständig, ein anderer für die Animation, und ein dritter kümmert sich um die Öffentlichkeitsarbeit. Letzterer gibt auch eine Campzeitschrift heraus, in der humorvoll Geschichten und Ereignisse rund um das Projekt aufbereitet werden. Unterkunft finden die 13- bis 25-Jährigen im Dorfhaus, dort wird in verschiedenen Räumen geschlafen.

Für Verpflegung sorgt der Partyservice Gabriel aus Odendorf. Jörg Harde ist Sozialarbeiter und Leiter des KJR. Für ihn ist internationaler Jugendaustausch sehr wichtig: "Es geht darum, Vorurteile abzubauen und den Jugendlichen die Vorteile von Europa zu zeigen. Die Teilnehmer mussten wir teilweise vorher ansprechen und überzeugen." Die Überzeugungsarbeit hatte vollen Erfolg: "Einer der Jugendlichen wollte zuerst gar nicht.

Jetzt, wo er weiß worum es geht, möchte er ein Jahr europäischen Freiwilligendienst in Litauen absolvieren." Auch andere Jugendliche sind von dem Programm begeistert. Der 15-jährige Mindaugas aus Litauen ist vor allem an den Stop-Motion-Filmen interessiert, er findet aber auch: "Es ist toll hier zu arbeiten, mein Englisch zu verbessern und neue Leute zu treffen." Jannik (16) war letztes Jahr in Litauen und wollte unbedingt die anderen Jugendlichen wieder sehen. "Der Austausch untereinander ist wichtig. Die EU ist wichtig, weil sie so was wie hier möglich macht."

Neben der EU sind es für Herde jedoch gerade die Einzelpersonen, die mit ihren Kontakten und ihrem Engagement viel beitragen würden. "Wir bekommen enorme Unterstützung von Straßfelds Ortsvorsteher Heinz-Günther Krause. Auch das Busunternehmen Effen & Werner hilft uns sehr."

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