Georg-von-Boeselager-Sekundarschule "Jugend debattiert" in Heimerzheim

SWISTTAL-HEIMERZHEIM · Nervös rutschen Marius Kreißig (15), Ailin Zenalrijad (16), Michael Muntu (16) und Celia Klingelhöller (16) auf ihren Stühlen herum. Vor einem so großen Publikum haben sie nur selten diskutiert.

 Jugend debattiert: (v. l.) Marius Kreißig, Ailin Zenalrijad, Michael Muntu und Celia Fee Klingelhöller.

Jugend debattiert: (v. l.) Marius Kreißig, Ailin Zenalrijad, Michael Muntu und Celia Fee Klingelhöller.

Foto: Axel Vogel

Rund 300 Schüler und Lehrer warten in der Aula der Georg-von-Boeselager-Sekundarschule gespannt darauf, dass die vier miteinander debattieren. Thema der Diskussion: Sollen die Schüler ab 16 Jahren das Schulgelände während der Pausen verlassen dürfen oder nicht?

Noch weiß keiner, welche der vier Jugendlichen für und welche gegen das Verlassen der Schule plädieren müssen. Es wird gelost. "Marius und Ailin stimmen für das Verlassen des Geländes, Michael und Celia sprechen sich dagegen aus", verkündet Schulleiterin Barbara Ulbrich. Es kann los gehen.

Michael, Ailin, Marius und Celia haben gestern den schulinternen Teil des Wettbewerbs "Jugend debattiert" bestritten. 16 Jugendliche wurden vorab von ihren Mitschülern als Klassenbeste gewählt, teilnehmen konnten alle achten, neunten und zehnten Klassen. In zwei Vorrunden mussten die Schüler ihr Können unter Beweis stellen. Ihre Mitschüler und Lehrer achteten kritisch auf Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft.

"Sie sollten besprechen, ob der Schulkiosk von einer Schülerfirma betrieben werden kann und ob die Schule eine Facebook-Seite bekommen darf", berichtet Ulbrich. Michael, Ailin, Marius und Celia überzeugten dabei. Jetzt, im Finale diskutieren sie leidenschaftlich miteinander. Die Jugendlichen gehen aufeinander ein, tragen ihre Argumente sachlich vor.

Sie sprechen darüber, ob die schulinterne Mensa rote Zahlen schreiben kann, wenn die 16-Jährigen ins Dorf dürfen, welche Gefahren das Verlassen des Schulgeländes mit sich bringen könnte und ob sich das Fastfood, das die Jugendlichen in Heimerzheim kaufen können, negativ auf den Lernprozess auswirken könnte.

Eine Jury aus zwei Lehrkräften und zwei Schülern beurteilt den Auftritt der Finalisten. Das Ergebnis steht fest: Celia belegt den ersten Platz, Ailin den zweiten, Marius landet auf dem dritten Rang und Michael erreicht Platz vier. "Dabei sein ist alles", sagt Ulbrich. "Wir möchten unseren Schülern vermitteln, dass sie sich mit anderen Schulen messen können."

Und das können sie - in Kürze beim Regionalwettbewerb in Bonn-Beuel. Celia und Ailin dürfen teilnehmen, Marius springt im Notfall ein. Laut Barbara Ulbrich sind etwa 15 Schulen dort vertreten. Die Gewinner fahren zum Landeswettbewerb im April. Wer dort überzeugen kann, darf am Bundeswettbewerb in Berlin mitmachen. "Erst einmal muss ich mich auf den Regionalwettbewerb vorbereiten", sagt Celia. "Ich kann es gar nicht glauben, dass ich gewonnen haben. Ich habe nicht damit gerechnet, die anderen waren sehr stark." Celia strahlt, die 16-Jährige ist stolz und umarmt ihre Mitstreiterin Ailin.

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