Ehrung durch das Land NRW Wie zwei Jugendliche aus Swisttal einer Seniorin das Leben retteten

Swisttal-Buschhoven · Tom Buhl und Norman Schwarz haben selbstlos und mutig handelt, um einer Seniorin das Leben zu retten. Dafür wurden sie nun vom Land NRW geehrt. Das haben die beiden Jugendlichen aus Buschhoven geleistet.

 Für ihren mutigen Einsatz wurden Tom Buhl (l.) und Norman Schwarz vom Land NRW geehrt. Foto: Bezirksregierung Köln

Für ihren mutigen Einsatz wurden Tom Buhl (l.) und Norman Schwarz vom Land NRW geehrt. Foto: Bezirksregierung Köln

Der heute 19-jährige Tom Buhl erinnert sich noch gut an den 17. Januar 2021. Damals waren er und sein Freund Norman Schwarz eigentlich nur im Swisttaler Ortsteil Buschhoven unterwegs. Doch dann passierte etwas, wofür die beiden jetzt in den Räumen der Bezirksregierung Köln eine öffentliche Belobigung des Landes NRW erhielten. Geistesgegenwärtig haben die jungen Leute ein Menschenleben gerettet.

Zurück in den Winter 2021: „Es hat geschneit, wir liefen durchs Dorf und machten Quatsch, schmissen Schneebälle“, erinnert sich Buhl im Gespräch mit dem General-Anzeiger. Die Freunde spazierten am Burgweiher entlang, warfen Schneebälle auf die leicht angefrorene Eisfläche. Norman Schwarz war damals 15 Jahre alt, Tom Buhl 16 Jahre.

Plötzlich bemerkten die Jugendlichen eine Frau im Burgweiher

Dann bemerkten sie eine ältere Frau, schätzungsweise zwischen 70 und 75 Jahre alt. Sie stand knietief im Burgweiher, in der Nähe des Ufers, und bewegte sich nicht. Das kam den beiden Jugendlichen sofort komisch vor. „Wir dachten nicht lange nach und gingen direkt zu der älteren Dame“, sagt Buhl. Sie fragten die Frau, was sie im Wasser mache. „Sie hat verwirrt und total orientierungslos gewirkt und sagte uns, sie wolle nur einen Spaziergang machen“, berichtet Buhl weiter.

Die Frau zitterte. Es war nicht klar, wie lange sie schon im Burgweiher stand. Zuvor war sie vermutlich ausgerutscht und ins eiskalte Wasser gefallen. Die beiden Jugendlichen zögerten nicht und versuchten, die Frau aus dem Wasser ziehen – was zunächst misslang. Die ältere Dame rutschte ab und fiel noch einmal in den Weiher. Dann schafften es die Freunde. Die Frau war wieder an Land.

Buhl verständigte sofort den Rettungsdienst. Während sie auf den Rettungswagen warteten, unterhielten sich die Jugendlichen mit der Frau. Mit ihren Jacken hielten sie die Senioren warm. In einer Jackentasche der Seniorin stießen sie auf einen Zettel mit Kontaktdaten. Es stellte sich heraus, dass die Frau in einem Seniorenheim lebt. „Wir dachten sofort, die Frau hat Demenz. Sie hat andauernd wirres Zeug geredet“, erzählt Buhl.

Die Frau kam mit einer starken Unterkühlung davon

Zusammen mit zwei Passanten lenkten die Jugendlichen den Rettungswagen an die richtige Stelle. Die Frau konnte versorgt werden. Später erfuhren Tom Buhl und Norman Schwarz, dass die Seniorin eine starke Unterkühlung hatte. Ohne die Hilfe der beiden Jugendlichen hätte sie möglicherweise nicht überlebt, wie ihnen ein Rettungssanitäter nach ihrem Einsatz sagte.

In der Folge hatte sich das Seniorenheim, in dem die Frau lebt, bei Buhl und Schwarz für ihre Courage bedankt. Die Frau trafen sie danach nicht mehr. Nervös oder aufgeregt seien sie in der Situation nicht gewesen, berichtet Buhl: „Wir haben gar nicht lange nachgedacht. Wir haben das gemacht, was jeder machen sollte.“

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