Vereinsdokumente für das Gemeindearchiv Karneval in Swisttal ist auch Dorfgeschichte

SWISTTAL · Die Olleme Bubbelsbröder übergeben Dokumente, Unterlagen, Plakate und Programmheft aus 40 Jahren an das Gemeindearchiv. Haribo-Chef Hans Riegel feierte oft in Ollheim Karneval.

 Spende ans Gemeindearchiv: (v. l.) Wilfried Hein, Petra Kalkbrenner, Hanna Albers, Alexander Schulte und Günter Tappeser.

Spende ans Gemeindearchiv: (v. l.) Wilfried Hein, Petra Kalkbrenner, Hanna Albers, Alexander Schulte und Günter Tappeser.

Foto: Axel Vogel

Was da im einzelnen ins Rathaus getragen wurde, war für Gemeindearchivarin Hanna Albers eine wahre Fundgrube: die KG Olleme Bubbelsbröder übergab Dokumente aus 40 Jahren Vereinsgeschichte an das „Gedächtnis der Gemeinde“. Präsident Wilfried Hein, Geschäftsführer Günter Tappeser und der Fotograf und Archivar des Vereins, Alexander Schulte, hatten 39 Festschriften zu den Karnevalssessionen, ein Jubiläumsheft zum 25-jährigen Bestehen der KG, zwei Mitsing-Hefte mit den Texten der bekanntesten Karnevalslieder, 18 sogenannte Zughefte für den Karnevalsdienstag, sechs Bubbelsbröder-Boten mit Informationen für die Mitglieder sowie eine Reihe von Plakaten aus den 1980er Jahren mitgebracht.

Für Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner, Archivarin Albers und die Vertreter der Bubbelsbröder selbst war die Übergabe der Vereinsmaterialien eine gute Gelegenheit, in die Historie und Anekdoten einzutauchen. So gehörte zu den Dokumenten auch das erste Sessionsheft, das zur Session 1980/81 erschienen war. „Da wurden drei Paletten mit Papier angeliefert und dann haben wir diese ersten Hefte selbst zusammengetackert“, erinnerte sich Präsident Hein.

Er ist von Anfang an für die Hefte verantwortlich, sammelt die Beiträge von rund 15 Zulieferern und Anzeigen-Einwerbern, und koordiniert den Ablauf mit der Druckerei, damit pünktlich am „Elften im Elften“ die 1500 Exemplare des jeweiligen neuen Sessionsheftes zur Verfügung stehen. Sie enthalten viele Fotos und Texte über die Tollitäten, Sitzungen, Karnevalszüge, Tanzgarden, Ausflüge der Gruppen, Ehrungen, Mitgliederlisten und Jahresorden.

Angebot "für die schneidernde Hausfrau"

Kalkbrenner entdeckte im ersten Heft von 1980 gleich auch eine Anzeige, die heute zum Schmunzeln anregt: ein Angebot „für die schneidernde Hausfrau“. Als Einnahmequelle durch Inserate seien die Hefte aber seit den Anfängen nicht konzipiert, so Hein. Vielmehr gehe es tatsächlich um Information und Dokumentation. „Einfach um festzuhalten, was war“, sagte der KG-Präsident.

„Wir schlagen auch immer einen Bogen: zum Beispiel was im Dorf vor 30 Jahren war. Wir hatten zu der Zeit zum Beispiel zwei Metzger, zwei Bäckereien, zwei Kneipen, vier Lebensmittelgeschäfte, ein Textilwarengeschäft und tatsächlich 42 landwirtschaftliche Betriebe. So findet sich in den Heften immer auch etwas Dorfgeschichte.“

Gerne erinnerten sich die Aktiven der Bubbelsbröder auch an Anekdoten. So war es ein Glücksfall für die KG, dass der Bonner Unternehmer Peter Kastenholz nach Ollheim gezogen war und seine vielen Kontakte mitgebracht hatte. Dazu zählte neben dem Bonner Prinzenclub auch der Bonner Süßwaren-Unternehmer Hans Riegel, der oft in Ollheim Karneval feierte. Und dieses Ereignis wurde legendär, wie Hein erzählte: „Wir stellten uns damals noch in Mömerzheim für den Zug auf. Und tatsächlich war der Weg von Mömerzheim bis Ollheim gepflastert mit Haribo. Das waren Highlights und Glücksmomente hoch zehn.“

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