Kanalsanierung So soll es in Zukunft keinen Überstau mehr an der Heimerzheimer Vorgebirgsstraße geben

Swisttal-Heimerzheim · Dort, wo Vorgebirgsstraße und Bachstraße in Heimerzheim aufeinander treffen, steht bei Regen schnell Wasser auf der Straße. Grund ist eine Engstelle im Kanalnetz. Der zuständige Ausschuss hat sich mit einer Lösung des Problems befasst.

Bei starkem Regen sammelt sich Wasser auf der Vorgebirgsstraße neben der Gaststätte „Zur Linde“. Das Problem liegt am Kanalnetz.

Bei starkem Regen sammelt sich Wasser auf der Vorgebirgsstraße neben der Gaststätte „Zur Linde“. Das Problem liegt am Kanalnetz.

Foto: privat

Für die Anwohner im Bereich Vorgebirgsstraße, Ecke Bachstraße in Heimerzheim könnte sich in Zukunft die Situation bei starkem Regen entspannen. Derzeit kommt es in diesen Fällen immer wieder zum Rückstau, Wasser fließt nicht ausreichend über die Gullys ab, steht auf der Straße. Vor allem im Bereich der Gaststätte „Zur Linde“ war das schon mehrfach zu beobachten. Die Mitglieder des Bau-, Vergabe- und Denkmalausschusses der Gemeinde Swisttal haben nun eine Veränderung am Kanalnetz beschlossen, die hier Abhilfe verspricht.

Der Kanal unter der Vorgebirgsstraße ist ein Trennsystem: Regenwasser und Schmutzwasser aus den anliegenden Häusern werden je durch einen eigenen Kanal getrennt abgeführt. Allerdings laufen beide Kanäle am Knotenpunkt Pützgasse/Bachstraße in einem Vereinigungsbauwerk zusammen, wie Michael Schmiddem von der Ingenieurgruppe Steen-Meyers-Schmiddem in der Ausschusssitzung erläuterte. Von dort gelangen die gesamten Abwässer über einen „Transportsammler“, einen gemeinsamen Kanal, ins Klärwerk. Und an diesem Vereinigungsbauwerk kommt es bei Starkregen zum Überstau. „Es ist nicht üblich, dass der Regenwasserkanal und der Schmutzwasserkanal zusammengeführt werden“, beschrieb Schmiddem die Besonderheit dieser Straße. Regenwasser sei eigentlich sauber und müsse normalerweise nicht geklärt werden, bevor es in andere Gewässer, beispielsweise die Swist, geleitet werde. Notwendig sei es hier, weil die Vorgebirgsstraße so viel befahren sei. Durch die Fahrzeuge ist die Straße – und damit auch das dort anfallende Regenwasser – verschmutzt.

Um den Knotenpunkt zukünftig zu entlasten, stellte Schmiddem zwei Varianten der Kanalsanierung vor. In der ersten würde der Regenwasserkanal saniert und an einer anderen Stelle an den bestehenden Transportsammler ohne Vereinigungsbauwerk angeschlossen. Kosten: rund 1,1 Millionen Euro inklusive der Arbeiten an der Straße.

Sauberes Regenwasser kann in die Swist geleitet werden

Den Entschluss trafen die Mitglieder des Ausschusses aber für Variante 2. Dabei wird der Regenwasserkanal ebenfalls saniert. Der bisherige Schmutzwasserkanal wird zudem ab der Höhe Centweg bergab zu einem Mischwasserkanal, in den zusätzlich zu den Abwässern der Anlieger noch das Oberflächenwasser von der Straße fließt. Die entsprechenden Anschlüsse werden geändert. Sonstiges Regenwasser, beispielsweise von den Dachflächen der anliegenden Häuser, wird dafür in den Regenwasserkanal geleitet. Da dieses Wasser sauber ist, kann es direkt in die Swist eingeleitet werden. Dafür müssten die Anschlüsse der Anwohner umgelegt werden, Kosten würden ihnen aber nicht entstehen, erklärte David Hennighaus, zuständig für Infrastruktur, Tiefbauamt, Gewässer, Verkehrsflächen und Beleuchtung bei der Gemeinde Swisttal, auf Nachfrage. Kosten soll die gewählte Variante laut Schmiddem rund 2,1 Millionen Euro.

Den Beschluss für diese Variante ergänzte der Ausschuss um einen Prüfauftrag, ob auch das Regenwasser aus dem Bereich oberhalb des Centweges anders angeschlossen werden könnte. Er erklärte auch, dass die Berechnungen immer davon ausgehen würden, ein sogenanntes 20-jähriges Hochwasser schadlos abzuführen. Für ein 100-jähriges oder gar eine Katastrophe wie 2021 gelte: „Da spielt das Kanalnetz keine Rolle mehr.“

Wann mit dem Baubeginn zu rechnen ist, steht noch nicht fest.

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