Kampagne gegen zu viel Alkohol Keine Kurzen für die Kurzen in Swisttal

Swisttal · Gemeinde und Jugendamt starten Aktion gegen Alkoholmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen. Vor dem Zug in Heimerzheim verteilt die Jugendagentur Brötchen und alkoholfreie Getränke.

 Vor übermäßigem Alkoholgenuss, wie hier beim Straßenkarneval, warnen Gemeinde und Jugendamt.

Vor übermäßigem Alkoholgenuss, wie hier beim Straßenkarneval, warnen Gemeinde und Jugendamt.

Foto: Tobias Pastoors

Mit der Kampagne „Keine Kurzen für die Kurzen“ wollen die Gemeinde Swisttal und das Jugendamt auf die Gefahren von Alkoholkonsum und Alkoholmissbrauch für Kinder und Jugendliche aufmerksam machen. Dabei kommt allen Erwachsenen, ob Eltern oder Aktive in den Karnevalszügen, eine besondere Verantwortung in ihrer Vorbildfunktion zu. „Wir wollen gerade jetzt vor dem Beginn des Straßenkarnevals wachrütteln“, sagte Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner.

„Uns ist der vorbeugende Jugendschutz wichtig. Wir wollen alle sensibilisieren, die an den Zügen teilnehmen“, ergänzte der Beigeordnete Hans Dieter Wirtz. Zusätzlich werde es bei den drei großen Karnevalszügen in Buschhoven, Heimerzheim und Odendorf punktuelle Kontrollen durch Mitarbeiter des Ordnungsamtes geben, ob der Jugendschutz eingehalten wird. Vor dem Rosenmontagszug in Heimerzheim wird die Katholische Jugendagentur KJA ab 10 Uhr mit ihrem Mobil am Fronhof stehen, Brötchen und alkoholfreie Getränke an die Jugendlichen ausgeben und mit ihnen ins Gespräch kommen,

Auch K.O.-Tropfen im Blick

Gerade an Karneval könnte manchmal der Eindruck entstehen als seien alle Regeln außer Kraft gesetzt, so Elisabeth Wilhelmi-Dietrich, Leiterin des Jugendhilfezentrums für Alfter, Wachtberg und Swisttal. Was aber nicht der Fall sei. Sie wies gemeinsam mit Jugendpfleger Jan Viell auf das geltende Jugendschutzgesetz hin: Keinerlei Alkohol für Jugendliche unter 16 Jahren, Bier, Wein oder alkoholhaltige Mischgetränke ab 16 Jahren, hochprozentige Getränke erst ab 18 Jahren. Aber in jedem Fall nur innerhalb der „Wohlfühlgrenzen“. „Für kleine Kinder ist sogar jeglicher Alkohol gefährlich. Deshalb sollten Erwachsene auch darauf achten, was Kinder bei den Zügen aufsammeln und vielleicht aus reiner Neugier probieren wollen“, sagte Viell. „Bei Jugendlichen in der Ablösephase gehören erste Alkoholerfahrungen dazu. Da sollten Eltern und Erwachsenen durch ihren eigenen Umgang mit Alkohol ein Vorbild sein.“ Dann gehe es darum, den „Draht zu den Jugendlichen nicht zu verlieren“ und die Balance zu halten zwischen Verständnis und Absprachen treffen.

Über Alkohol hinaus sollte auch jeder wachsam sein in Hinblick auf K.O.-Tropfen. Wichtig sei, von niemandem ein offenes Getränk anzunehmen, die eigenen Getränke nicht aus den Augen zu lassen, in der Gemeinschaft aufeinander achtzugeben.

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