Ehemaliges Sportgelände in Miel Kinder und Erwachsene arbeiten an der Planung mit

SWISTTAL-MIEL · "Ich finde es schön, dass wir Kinder auch mal mitreden können." So brachte Mariella (9) auf den Punkt, was unter Erwachsenen so beschrieben wird: Direkte Bürgerbeteiligung an Projekten erhöht die Akzeptanz und die Identifikation.

 Bei der Gestaltung des früheren Mieler Sportplatzes sollen die Bürger mitreden.

Bei der Gestaltung des früheren Mieler Sportplatzes sollen die Bürger mitreden.

Foto: Hans-Peter Fuss

Auf Initiative des Ortsvorstehers Arthur Müller und des Ratsherrn Joachim Güttes (BfS) konnten nun auch die Mieler Kinder Vorschläge für die Gestaltung des ehemaligen Sportplatzes machen.

Auf Einladung der Gemeinde Swisttal kamen mehr als 20 Kinder und Jugendliche zwischen vier und 17 Jahren zu einer eigenen Veranstaltung ins Feuerwehrhaus, und mehr als 50 Erwachsene, darunter auch einige aus anderen Ortschaften, nutzten die Gelegenheit, sich beim Dialog im Dorfhaus einzubringen.

Im Zuge des Sportstättenkonzepts ist der Mieler Rasensportplatz, der nicht mehr im regulären Spielbetrieb genutzt wurde, aufgegeben und teilweise bebaut worden. Die verbliebenen rund 5000 Quadratmeter sollen jetzt so gestaltet werden, dass sie "den Mielern einen Mehrwert für alle Altersgruppen bringen", wie Beigeordnete Petra Kalkbrenner erläuterte.

Erst seit wenigen Jahren denke man bei solchen Projekten in mehreren Generationen, wie die beauftragten Landschaftsarchitekten Anja und Clemens Esser aus Rheinbach erklärten. Aus ihrer Sicht sollte "Bewegung" das zentrale Thema für die Gestaltung der Fläche sein, um motorischen Defiziten bei Kindern und Jugendlichen entgegenzuwirken.

2014 sind für das Projekt 15.000 Euro Planungskosten im Haushalt eingestellt, für die Realisierung 2015 dann 75 000 Euro. Zusätzlich gibt es laut Verwaltung bereits Initiativen, weitere "finanzielle Ressourcen" in vierstelliger Höhe zu erschließen.

Aktuell leben in Miel 114 Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre. Mit Stiften, Scheren und buntem Papier machten sich mehr als 20 daran, zwei große Poster mit ihren Wünschen zu erstellen. Fußballspielen, Beachvolleyball, Ballfangzaun und Sandkasten waren darunter.

Mariella (9) wünscht sich ein Baumhaus und ein Trampolin. Melina möchte ein Klettergerüst mit zwei Gebäuden, die durch eine Hängebrücke verbunden sind. "Und mit Kletterwand und Stange und Möglichkeiten, wie man runterkommen kann", erklärte sie. Auch der vierjährige Sebastian hat konkrete Vorstellungen, die er mit Buntstiften zu Papier brachte: "eine Wasserrutsche und einen Swimmingpool. Und einen Weg, wo ich laufen und rennen kann."

Für Leon (12) war "ein Pavillon, in den man sich reinsetzen kann", wichtig. Dazu hatte sich die 16-jährige Jana schon Gedanken gemacht: "eine sechseckige Holzhütte mit Sitzgelegenheit. Sechseckig erscheint uns am attraktivsten, weil man sich dann auch angucken kann." Was die Jugendlichen fünf Mal auch auf ihrer Wunschliste haben: Mülleimer.

Das dürfte auch die Erwachsenen freuen. Denn einige der 50 Teilnehmer äußerten sich besorgt, dass Jugendliche eine Hütte als "Treffpunkt zum Unsinn machen" nutzen könnten. Dem hielt Jana, die bei beiden Dialogveranstaltungen war, entgegen: "Wenn Jugendliche einen Platz haben, wo sie sich treffen können, werden sie den auch sauber halten." Das sah auch eine Anwohnerin des Geländes so, die zugleich anbot, "ein Auge drauf zu halten". Ansonsten schlugen die Erwachsenen Spielflächen für die Kleinen, Sitze für die Großen, Fußballtore und einen Wasserspielplatz vor.

Die Anregungen werden von den Planern in ihr Konzept eingearbeitet. Vorgestellt werden soll den Bürgern die Planung noch vor der Bauausschuss-Sitzung am 26. November. Darüber hinaus soll die Planung im Netz auf www.swisttal.de gezeigt werden.

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