Swisttaler Verein "Kinderkurse & Vorschule" strebt Umwandlung in Kindertagesstätte an Kinderlachen im Alten Kloster

SWISTTAL-HEIMERZHEIM · Der Verein "Kinderkurse & Vorschule Swisttal" will seine vier Spielgruppen zum Kindergartenjahr 2015/2016 in eine öffentlich geförderte zweigruppige Kindertageseinrichtung mit 40 bis 45 Kindern nach KiBiz (Kinderbildungsgesetz) umwandeln und dafür weiter die Räume im Alten Kloster Heimerzheim nutzen.

Wahrscheinlich wird die Umwandlung aber erst zum darauf folgenden Kindergartenjahr 2016/17 möglich sein, wie Swisttals Pressesprecher Bernd Kreuer auf Anfrage erklärte. Gründe dafür seien unter anderem notwendige Umbaumaßnahmen, das Bereitstellen entsprechender Mittel im Gemeindehaushalt und Klärung von Fördermöglichkeiten.

Noch im Dezember allerdings soll es Abstimmungsgespräche zwischen der Gemeinde Swisttal und dem Rhein-Sieg-Kreis zu Fördermitteln geben. Ebenso Gespräche zwischen dem Landschaftsverband Rheinland, den "Kinderkursen & Vorschule" und der Gemeinde, damit der Einrichtung auch im Kindergartenjahr 2015/16 eine Betriebserlaubnis erteilt wird.

Um die Voraussetzungen dafür zu schaffen, habe die Gemeinde nach einer Begehung mit der Unfallkasse NRW bereits Sicherheitsmängel beseitigt.

So seien unter anderem am Treppenaufgang ein zweiter kindgerechter Handlauf und an den Flurtüren Klemmschutz angebracht worden, die Brandmeldeanlage mit den Flurtüren gekoppelt, Fluchtwege im Altbaubereich mit Bewegungsmeldern ausgerüstet und das gesamte Stromnetz überprüft worden.

Eine Brandschau mit dem zuständigen Ingenieur stehe noch an, zu der auch das Gesundheitsamt eingeladen sei, so Kreuer. Und fügte hinzu: "All das dient dazu, den Betrieb in der Übergangslösung zu sichern."

Seit mehr als 40 Jahren bieten die Kinderkurse Vorschulerziehung in kleinen Gruppen mit maximal 14 Kindern im Alter von zwei bis sechs Jahren an drei bis fünf Vormittagen in der Woche. Jetzt trat der Verein an die Gemeinde heran mit der Bitte, die Umwandlung durch die Übernahme des Trägeranteils zu unterstützen sowie die notwendigen Umbaumaßnahmen der Räume im Alten Kloster durchzuführen.

SPD und Bündnis90/Die Grünen hatten jeweils in einem Dringlichkeitsantrag die Behandlung des Themas im Haupt-, Finanz- und Beschwerdeausschuss (HFB) beantragt, weil sie "ansonsten erheblichen Schaden für Gemeinde und Kinderkurse" befürchteten, so Udo Ellmer (Grüne). Eine "Dringlichkeit im Rechtssinne" sah Bürgermeister Eckhard Maack zwar nicht, ließ die Erweiterung der Tagesordnung aber zu. "Wir können Ihnen darlegen, dass die Angelegenheit gut läuft", sagte der Bürgermeister.

Wie Pressesprecher Kreuer dem GA erläuterte, ist bereits ein Architekturbüro beauftragt worden, das die Kosten für die notwendigen Umbaumaßnahmen der Räume des Alten Klosters in einer ersten groben Schätzung mit rund 209 000 Euro beziffert habe. Für die Beauftragung des Architekturbüros seien außerplanmäßig 11 000 Euro im Gemeindehaushalt zur Verfügung gestellt worden. Sobald der Gemeinde eine abschließende Planungsgrundlage vorliege, soll beim Kreis die entsprechende Nutzungsänderung beantragt werden.

Laut Monika Wolf-Umhauer (FDP) unterstützt der Kreis die Kinderkurse mit einem einmaligen Betriebskostenzuschuss von 12 000 Euro für das laufende Kindergartenjahr. Damit erhalte die Elterninitiative Zeit, sich auf den Übergang in eine öffentlich geförderte Kita vorzubereiten. Weil eine ehrenamtliche Führung die vielfältigen Aspekte der neuen gesetzlichen Regelungen nicht immer allein stemmen könne, müsse das Thema "umgehend im Gemeinderat auf die Tagesordnung".

CDU-Fraktionschef Hanns Christian Wagner hob hervor, dass zunächst die Betriebserlaubnis als "Spielgruppe" erhalten bleiben und dadurch ein lückenloser Übergang sichergestellt werden müsse.

Bedingt durch den mit dem geplanten Umbau verbundenen nicht unerheblichen Mittelbedarf und dem Haushaltssicherungskonzept, könne aber nur schrittweise vorgegangen werden.

Der Hauptausschuss bat Bürgermeister Maack schließlich einhellig, den Kinderkursen die Unterstützung fürs Erstellen der Finanzplanung zu gewähren.

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