Fußballplätze in Swisttal Kunstrasen für Odendorf, Naturrasen für Dünstekoven

SWISTTAL · Vom kalten Wind, der über den Odendorfer Sportplatz weht, zeigen sich die zehn Männer unbeeindruckt. Zielstrebig pflastern sie die Tribüne. Die Arbeiten sind Teil der Eigenleistung, die der TuS Odendorf in die Umwandlung des maroden Tennenplatzes in einen Kunstrasenplatz einbringt.

An einer Torseite haben rund 20 Aktive schon den Ballfangzaun aufgebaut, der vom Mieler Sportplatz stammt, wie die Vorstandsmitglieder Werner Metzmacher und Heribert Müller erläutern.

Wie berichtet, sollen im Zuge des Swisttaler Sportstättenkonzepts die bestehenden Plätze in Odendorf und Heimerzheim von Asche- in Kunstrasenplätze umgewandelt werden.

Die Plätze am Buschhovener Wiedring, in Morenhoven und Miel sollen zugunsten einer neuen Kunstrasen-Gemeinschaftssportanlage zwischen Buschhoven und Morenhoven verkauft werden.

Erfreuliche Neuigkeiten für Rot-Weiß Dünstekoven (RWD): Der Haupt- und Finanzausschuss hat - vorbehaltlich des Ratsbeschlusses - die Finanzmittel eingestellt, damit der Aschenplatz zum Naturrasenplatz werden kann.

Odendorf: "Muskelhypothek" bringt der Turn- und Sportverein Odendorf bei allen Arbeiten ein, die keinen Einfluss auf die Garantie haben, so Metzmacher und Müller: "Wir lassen von allem die Finger, was unter dem Grün ist. Die Drainage hat schon die Firma gelegt."

Die Aktiven haben die alten Barrieren und Randsteine abgebaut, die Herstellerfirma den früheren Belag abgetragen und den Platz eingemessen. Die L-Steine für die neue Tribüne am bisherigen Standort hat die Firma mit Hilfe schwerer Baugeräte gesetzt. Die Pflasterarbeiten der Sitzflächen erledigen die TuS-Aktiven ebenso wie die Pflasterung vor der Tribüne und des Plateaus vor dem Vereinsheim. Hinter dem Plateau soll Rasen gesät werden, damit ein Zelt aufgestellt werden kann.

Die Reling zum künftigen Kunstrasenplatz hin wird etwa hüfthoch und vergittert, sodass Hunde den Platz nicht verschmutzen können, gleichzeitig Kinder und Jugendliche durch ein Türchen aber jederzeit freien Zugang zum Kicken haben. Die Sprunggrube wird erneuert und erhält einen Anlauf ebenfalls in Kunstrasen. Der Unterbau des neuen Platzes soll Ende Februar fertig sein, so Metzmacher und Müller.

Dann müsse es zehn Tage lang plus zehn Grad Celsius sein, damit der Belag aufgebracht werden kann. Die offizielle Eröffnungsfeier ist für Pfingstsamstag beim traditionellen Pfingstturnier geplant. Das Gesamtvolumen des Kunstrasenplatzes beträgt 460.000 Euro, 200.000 Euro hat der TuS als Darlehen aufgenommen, 25.000 Euro bringt er in Form von Eigenleistung ein.

Dünstekoven: RWD hatte die Umwandlung des Tennenplatzes in einen Naturrasenplatz beantragt, um "massive Benachteiligungen gegenüber Nachbarvereinen zu minimieren", so der Vorstand. Ein Rheinbacher Fachbüro hat die Kosten für den Naturrasenplatz mit rund 100.000 Euro ermittelt.

Äquivalent zur Kostenübernahme der geplanten Kunstrasenplätze hatte RWD die Hälfte der Kosten als Zuschuss der Gemeinde und darüber hinaus eine Erstattung der Betriebskosten für die Pflege von 12.000 Euro jährlich für die Dauer von 20 Jahren beantragt. Sofern auch der Rat zustimmt, werde RWD mit der Gemeinde vertraglich vereinbaren, dass der Verein die Pflege übernimmt, dafür trägt die Gemeinde die Betriebskosten und eine Einmalzahlung von 20.000 Euro, erklären die Vorstandsmitglieder Harald Kuhring und Udo Ellmer.

Das sei die Summe, die auch für die Sanierung des Aschenplatzes fällig gewesen wäre. RWD nehme einen Kredit über 50.000 bis 60.000 Euro auf. "Unser Platz kostet dann letztlich nur ein Fünftel von dem, was die anderen Kunstrasenplätze kosten", so Ellmer.

Die Umwandlung in einen Naturrasenplatz sei mit wenig Aufwand verbunden, sagt Sportplatz-Fachmann Ralf von der Stein. Die jetzige Schicht werde mit einem Bodensubstrat vermischt. Die Drainage des 2004 sanierten Platzes sei in Ordnung, müsse nur angepasst werden. Zeitliches Ziel: Beginn der Arbeiten Ende April, Inbetriebnahme zu Saisonbeginn am 1. September.

Morenhoven: Der bestehende Aschenplatz wird mit rund 24 Einfamilienhäusern bebaut. Der Spielbetrieb soll am 1. Juni enden, im März 2015 soll auf dem noch zu bauenden Gemeinschaftssportplatz Buschhoven gespielt werden. In der Zwischenzeit sollen Ausweichmöglichkeiten mit den anderen Swisttaler Sportvereinen abgestimmt werden.

"Diese Zusammenarbeit klappt schon jetzt gut", sagt der Vorsitzende des Spiel- und Sportvereins (SSV) Heimerzheim, Heinz Schucht. Der TuS Odendorf habe bereits einige Spiele auf dem Heimerzheimer Platz absolviert. Der dortige Tennenplatz solle 2015 umgewandelt werden, nach dem gleichen System wie in Odendorf.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort