Swisttal Liberale verteidigen Musikschul-Ausstieg

SWISTTAL · "Die Finanzierung der Kulturarbeit Musikschule muss auf andere Beine gestellt werden", fordert die Swisttaler FDP-Fraktionsvorsitzende Monika Wolf-Umhauer. Es sei "eine Frage der sozialen Gerechtigkeit", weshalb die Gemeinde Swisttal aus dem Musikschul-Zweckverband aussteigen wolle.

In einem Nothaushalt sei es auf Dauer nicht zu vertreten, dass die Freizeitbildung einiger weniger etwa 90 Prozent des gesamten Kulturetats der Gemeinde ausmache und damit genauso viel wie etwa die gesamte Schülerbeförderung, argumentiert Wolf-Umhauer.

"So bleibt für die zahlenmäßig deutlich größere Gruppe anderer Kulturarbeit wie Brauchtum, Sport und Kunst nur knapp zehn Prozent." Für alle anderen Aktivitäten wie für ein für alle offenes Kulturprogramm sei die Gemeinde seit Jahren auf Sponsoren von außen angewiesen.

Wer je einem Musikschulkonzert oder den Wettbewerben "Jugend musiziert" habe lauschen dürfen, wisse, "welch wirklich hervorragende Kinder-Bildungsarbeit" die Musikschule leiste. "Diese Erfolge wollen die Swisttaler auch nicht kleinreden", stellt Wolf-Umhauer klar. "Aber welche Musikschul-Familie weiß, dass der Steuerzahler für jeden Musikschüler noch einmal genauso viel Geld zahlt wie die Eltern dieser Kinder?"

Darunter seien auch viele Familien, die nicht auf öffentliche Unterstützung angewiesen wären. Dass der Bürgermeister der Stadt Rheinbach in der Öffentlichkeit den Eindruck von den "Swisttaler Kulturbanausen" zu erwecken versuche, empfinde die FDP daher als unfair.

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