Swisttaler Bürgermeister Maack tritt nicht mehr an

SWISTTAL · Rekordhalter ist er jetzt schon. Im nächsten Jahr wird Eckhard Maack 16 Jahre als Bürgermeister von Swisttal hinter sich haben. Seine Vorgänger Franz Josef Hambach, Karl-August Gunst und Wilfried Hein brachten es jeweils auf zehn Jahre. Seinen Rekord will Maack aber nicht ausbauen.

 Noch ein Jahr im Amt, dann soll Schluss sein: Der Swisttaler Bürgermeister Eckhard Maack stellt sich im nächsten Jahr nicht mehr zur Wahl.

Noch ein Jahr im Amt, dann soll Schluss sein: Der Swisttaler Bürgermeister Eckhard Maack stellt sich im nächsten Jahr nicht mehr zur Wahl.

Foto: Hans-Peter Fuss

Ende September 2015, mit Ablauf der jetzigen Amtsperiode, soll Schluss sein als Bürgermeister. "Ich habe mich entschieden, nicht noch einmal zu kandidieren, weder für die CDU, noch aus dem Amt heraus", sagte Maack gestern dem GA. Im nächsten Jahr werde er 64, man solle aufhören, wenn man noch gut bei Kräften sei und gute Ergebnisse vorweisen könne.

Zu seinem Schritt hätten auch die neuen Mehrheitsverhältnisse im Rat beigetragen, die seine Arbeit nicht einfacher machten. Das Alltagsgeschäft im Rathaus sei ohnehin schon sehr hart, durch die steigende Anzahl der Anträge werde nun noch mehr Personal gebunden: "Meine Mitarbeiter ächzen unter der Belastung."

Auf seinen Schritt habe er sich auch mit dem Swisttaler CDU-Vorsitzenden Wolfgang Heller verständigt. Es sei Zeit für einen neuen Bürgermeister oder eine neue Bürgermeisterin, sagte Maack. Und weiter: "Obwohl ich keine Angst vor einer erneuten Wahl hätte, weil ich den Rückhalt aus der Bevölkerung spüre, will ich den Weg freimachen, die Dinge in jüngere Hände legen." Maack macht keinen Hehl daraus, dass er den Weg freimachen will für seine Beigeordnete Petra Kalkbrenner. Sie sei Volljuristin, bringe Verwaltungserfahrung mit, kenne die Gegebenheiten und die Bürger in Swisttal, sei persönlich integer und verfüge über diplomatisches Geschick. Kurz: "Sie kann an meiner Stelle nahtlos weiterarbeiten."

Doch so weit ist es noch nicht. Zuerst steht das CDU-interne Bewerbungsverfahren an. Laut Heller endet die Bewerbungsfrist am 15. September. Bis dahin können sich Interessenten melden. Petra Kalkbrenner wird darunter sein. Die 50-jährige Beigeordnete, seit 2001 in Swisttal tätig, will in den nächsten Tagen ihre Bewerbungsunterlagen bei Heller abgeben, wie sie gestern dem GA bestätigte. Im Falle einer erneuten Kandidatur Maacks wäre sie wohl nicht angetreten.

Die CDU-Bewerber um die Bürgermeisterkandidatur werden sich in den Ortsverbänden vorstellen, ehe sie sich am Donnerstag, 20. November, im Odendorfer Dorfsaal dem Votum der Mitgliederversammlung stellen. Eine Kandidatur halten sich auch die CDU-Ratsherren Bernd Großmann aus Essig und Manfred Lütz aus Heimerzheim offen. Die SPD hat bereits Gisela Hein als Bürgermeisterkandidatin nominiert.

CDU-Chef Heller begrüßte gestern Maacks Entscheidung: "Jetzt ist Klarheit geschaffen." In den 27 Jahren seiner Tätigkeit in Swisttal habe Maack viel bewegt. "Ich schätze seine Arbeit, die Zusammenarbeit mit Partei und Fraktion war sehr gut. In Maacks Amtszeit seien viele Vorzeigeprojekte wie das Sportstättenkonzept oder die Umgestaltung des Odendorfer Bahnhofs entstanden. Und dann erwähnt Heller die Kommunalwahl vom Mai dieses Jahres, bei der die CDU zehn Prozentpunkte und damit die absolute Mehrheit im Gemeinderat verlor: "Ich habe den Eindruck, dass die Wählerschaft einen Wechsel auch in der Rathausspitze wünscht." Vom Kandidaten oder der Kandidatin erwartet Heller neben der fachlichen Qualifikation vor allem eins, wie er sagte: Bürgerfreundlichkeit.

Maack stammt aus Ulenburg bei Löhne in Westfalen. Dort machte er 1973 sein Abitur. Nach dem Jura-Studium an der Uni Bielefeld war er von 1981 bis 1988 Rechtsrat und Oberrechtsrat in Bergisch Gladbach. 1988 kam er als Beigeordneter zur Gemeinde Swisttal, von 1991 bis 1999 war er Gemeindedirektor, seit 1999 Bürgermeister. "Ich denke, ich habe einiges auf den Weg gebracht, ich konnte vielen Bürgern helfen", sagte Maack gestern. "Meine Bilanz kann sich sehen lassen."

Nach seiner Amtszeit will sich Maack, der in Buschhoven lebt, wieder mehr Zeit für private Dinge nehmen, die bisher zu kurz kamen: Freunde, Film, Theater, Musik, Literatur, Reisen, Kabarett. Und er kann sich vorstellen, seine Erfahrung an Jüngere weiterzugeben, etwa als Dozent an der Fachhochschule des Bundes für Verwaltung in Brühl oder ehrenamtlich in der Jugendarbeit in Swisttal.

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