Mahnwache für die Ukraine Ein Gedicht von Erich Fried für den Frieden

Swisttal-Heimerzheim · Solidarität mit den Menschen in der Ukraine: Mehr als 200 Swisttaler treffen sich auf dem Heimerzheimer Ehrenfriedhof zur Mahnwache für den Frieden.

 Die Swisttaler Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner führt den Schweigegang vom Friedhof zum Fronhof in Heimerzheim an.

Die Swisttaler Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner führt den Schweigegang vom Friedhof zum Fronhof in Heimerzheim an.

Foto: Matthias Kehrein

Am 3. März 1945 um 11.02 Uhr begann die Bombardierung der kleinen Ortschaft Heimerzheim. Allein durch die Bombenteppiche verloren 180 Menschen ihr Leben, darunter Dorfbewohner, Flüchtlinge und Soldaten. Insgesamt 193 Tote von Krieg und Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten der Jahre 1939 bis 1945 haben auf dem Ehrenfriedhof Heimerzheim ihre letzte Ruhe gefunden.

77 Jahre später: der 3. März 2022 ist der siebte Tag des Angriffs der russischen Truppen auf die Ukraine. Bewusst habe die Gemeinde dieses Datum und diesen Ort für ihre Mahnwache für den Frieden und die Solidarität mit den Menschen in der Ukraine gewählt, sagte Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner am Donnerstagabend. „Frieden ist das Wichtigste, das wir in Europa haben“, betonte sie.

Friedenstauben auf Plakaten

Mehr als 200 Menschen aller Altersgruppen, darunter viele Familien mit Kindern, eine Gruppe Pfadfinder, die Pfarrer der christlichen Gemeinden, Landes- und Kommunalpolitiker, waren gekommen, um ihre Solidarität zu bekunden. Viele führten selbst gestaltete Plakate mit Friedenstauben oder der Aufschrift „Peace“ in den ukrainischen Nationalfarben Blau-Gelb mit.

Mitarbeiter der Gemeinde hatten zusätzlich Fähnchen mit den Nationalfarben der Ukraine und Friedenslichter verteilt. Am Ehrenmal lasen Vertreter der fünf Ratsfraktionen Swisttals im Wechsel Strophen des Gedichts von Erich Fried vor: „Wiederholbare Feststellung – Wenn ein großes Land ein kleines Land überfällt, ist es Mord“. Darin heißt es unter anderem: „Wenn ein großes Land ein kleines Land überfällt im Namen der Freiheit, ist es Mord. Und das große Land schändet den Namen der Freiheit. Wenn ein großes Land ein kleines Land überfällt im Namen der Sicherheit und im Namen des Friedens, ist es Mord an dem kleinen Land und an Frieden und Sicherheit. Wenn ein großes Land Helfer bezahlt, die das kleine Land überfallen, ist es Mord aus dem Hinterhalt mit bezahlten Mördern“. Zum Abschluss der Mahnwache gingen die Teilnehmenden im Schweigegang mit ihren Friedenskerzen vom Ehrenfriedhof zum Fronhof. sax

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