Bürgerinitiative Lebenswertes Swisttal Mieler wollen kein "Sackgassendorf" sein

SWISTTAL · Miel möchte kein "Sackgassendorf" werden, wenn die Ortsumgehung B 56n mit Anschluss an die Autobahn A 61 realisiert wird. Deshalb setzt sich die Bürgerinitiative (BI) "Lebenswertes Swisttal" für die Offenhaltung der Bonner Straße ein, ähnlich wie in Lüftelberg realisiert, seitdem die Ortsumgehung gebaut wurde, wie der BI-Vorsitzende, Günter Aulenbach, in einem Schreiben an die Verwaltung und den Rat festhält.

 Die Ortsdurchfahrt von Miel, die am unteren Bildrand zu erkennen ist, könnte nach der Einrichtung einer Ortsumgehung zurückgebaut werden.

Die Ortsdurchfahrt von Miel, die am unteren Bildrand zu erkennen ist, könnte nach der Einrichtung einer Ortsumgehung zurückgebaut werden.

Foto: Wolfgang Henry (Archiv)

Auch der Planungs- und Verkehrsausschuss (PVA) sieht derzeit gute Gründe für eine andere Lösung als eine Sackgassenabbindung. Darin waren sich alle Fraktionen während der jüngsten Ausschusssitzung einig. Dementsprechend haben sie einstimmig beschlossen, den Landesbetrieb Straßen bereits jetzt aufzufordern, während des Planfeststellungsverfahrens den Verkehr in der vorhandenen Ortsdurchfahrt zu analysieren und zu bewerten.

Es sollen Lösungsmöglichkeiten für die Ortsdurchfahrt erarbeitet werden, die die Belange von Mensch, Verkehr und Infrastruktur aktuell und künftig berücksichtigen. Insbesondere soll eine Alternative zu einer Sackgassenabbindung der Bonner Straße geprüft werden.

Mit dieser Beschlussempfehlung an den Rat griff der Ausschuss einen Antrag der BI auf. Wenn nach der derzeitigen Planung Miel mit einer Zu- und Ausfahrt erschlossen werde ("Sackgassendorf"), bedeute dies einen erheblichen Eingriff in die vorhandene Infrastruktur, sagte Aulenbach. Gastronomie, die Bäckerei sowie der Obst- und Gemüsehandel seien ohne auswärtige Kundschaft in ihrer Existenz bedroht.

Diese Betriebe würden aber auch die Grundversorgung der Dorfbewohner sicherstellen. "Der Erhalt der Betriebe ist daher von erheblicher Bedeutung, insbesondere, wenn man die Bedürfnisse der immer älter werdenden Gesellschaft berücksichtigt", so der BI-Chef. Deshalb sollten sich Rat und Verwaltung mit einem Ratsbeschluss dieser Zukunftsplanung anschließen. Die BI plant darüber hinaus in einer Einwohnerversammlung ein entsprechendes Votum für die Offenhaltung des Dorfes zu erhalten.

Einigkeit bestand bei den Fraktionen im PVA, die "Wertigkeit der Bürgerbefragung deutlich zu machen", wie Monika Goldammer (FDP) formulierte. Jürgen Pump (CDU) fand es wichtig, dass der Beschluss ergebnisoffen sei, denn: "Wir müssen uns erst die Meinung der Fachleute anhören und dann auch die Bürger befragen."

Joachim Güttes (BfS) berichtete, dass die Ortsumgehungen B 56 Miel - vorbehaltlich der Lärmschutz-Infoveranstaltung vor Ort - und die für Ludendorf/Essig auf der Priorisierungsliste auf "vorrangig planen" hochgestuft worden sind. Dies gehe aus einer Mitteilungsvorlage für die Sitzung des Kreisausschusses für Planung und Verkehr hervor. Demnach wurde die die Priorisierungsliste für die Landes- und Bundesfernstraßenprojekte in Nordrhein-Westfalen, nach der der Landesbetrieb seine Arbeit ausrichtet, im Juli erstmals überarbeitet. Dabei wurden unter anderem die Ortsumgehungen B 56 Miel und Ludendorf/Essig von "nach Abschluss der Planungsstufe Priorität entscheiden" hochgestuft auf "vorrangig planen".

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