Abfallentsorgung in Swisttal Entsorgungsunternehmen Hündgen will sein Gelände erweitern

Swisttal-Ollheim · Die Ollheimer Entsorgungsfirma Hündgen will ihr Betriebsgelände in Richtung A 61 erweitern. Das Vorhaben wirft in der Swisttaler Politik allerdings noch einige Fragen auf.

 Der Entsorgungs- und Recyclingbetrieb Hündgen in Swisttal-Ollheim will expandieren.

Der Entsorgungs- und Recyclingbetrieb Hündgen in Swisttal-Ollheim will expandieren.

Foto: Axel Vogel

Das Entsorgungsunternehmen Hündgen erweitert sein Betriebsgelände in Richtung Autobahn A61. Die erste Ausbaustufe ist bereits abgeschlossen. Auf der Fläche wurde eine moderne Sortieranlage für Leichtverpackungen errichtet. Die zweite Ausbaustufe umfasst ein Areal von etwa zwei Hektar. Dort soll eine Anlage gebaut werden, in der aus nicht gefährlichen Abfällen privater Haushalte, Gewerbe- und Industriebetrieben Rohstoffe für neue Produkte recycelt werden.

Außerdem plant das Unternehmen den Bau einer Eigenstromanlage, die sich aus der Abwärme bereits vorhandener Anlagen speist. Denn die Prozesse im Betrieb wie etwa Zerkleinerung von Abfall, Waschvorgänge, Trocknung und Verpackung kosten viel Energie. Die Bezirksregierung Köln hat keine Bedenken gegen die vorgesehene Änderung des Bebauungsplans, zumal die Fläche auch das Landschaftsschutzgebiet am Schießbach nicht antastet.

Swisttaler Fraktionen haben noch Fragen zur Erweiterung

Im Planungsausschuss der Gemeinde Swisttal wurde das Thema intensiv erörtert. Grundsätzlich hatte keine Fraktion etwas gegen die Erweiterung des Betriebs. Es blieben allerdings ein paar Fragen offen, weshalb das Thema dann schließlich mit den Stimmen von SPD, Grünen, BfS und FDP vertagt wurde. Nur die CDU sprach sich gegen eine Vertagung aus.

Monika Goldammer von den Grünen vermisste in der umfangreichen, aus zahlreichen Expertisen etwa zum Arten-, Umwelt- und Naturschutz bestehenden Vorlage noch wichtige Dinge, „keine Kleinigkeiten“. So fehle etwa die Darstellung dessen, welche Auswirkung der Autobahnvollanschluss Miel auf den Verkehr im Bereich Ollheim habe. Hinzu kämen die zusätzlichen Fahrten, denn die zu bearbeitende Müllmenge solle ja auf maximal 300 000 Tonnen pro Jahr erhöht werden. Ohne ein solches Verkehrsgutachten sei keine sachliche Abwägung möglich. Auch die Auswirkungen auf den Wohnplatz an der Autobahn, den Hochwasserschutz und die Lichtemissionen vermisste Goldammer in der Vorlage.

Sorge um den Hochwasserschutz

Auf den Hochwasserschutz ging auch Tobias Leuning von der SPD ein. Schließlich habe der kleine Schießbach, der am Betrieb Hündgen vorbei fließt, im Juli 2021 einen Teil des Autobahndamms weggerissen.

Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner sagte, man sei ja mitten in einem zweistufigen Verfahren. Deshalb sei klar, dass noch weitere Fakten gesammelt würden. Die noch offenen Fragen sollen nun beantwortet werden. Dann wird sich der Ausschuss in einer der nächsten Sitzungen nochmals mit der Erweiterung des Hündgen-Betriebsgeländes befassen.

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