Morenhovener Lupe 2012 Münchner Kabarettist Helmut Schleich ausgezeichnet

SWISTTAL-MORENHOVEN · Im Bürgerhaus in Morenhoven hat Helmut Schleich sein Programm "Nicht mit mir" präsentieren, bevor er die 25. Morenhovener Lupe der Initiative KuSS (Kultur und Spektakel im Swisttal) entgegen nahm. Dabei konnte er Franz Josef Strauß ebenso wenig brauchen wir Papst Benedikt XVI.

 Durchblick: Klaus Grewe (l.) und Lupen-Preisträger Helmut Schleich.

Durchblick: Klaus Grewe (l.) und Lupen-Preisträger Helmut Schleich.

Foto: Wolfgang henry

Stellen Sie sich ein Zwiegespräch zwischen Franz Josef Strauß und Papst Benedikt XVI. vor. Haben Sie das? Und finden Sie es amüsant? Das unterscheidet Sie von dem Münchner Kabarettisten und Imitator Helmut Schleich, denn dieses Zwiegespräch findet mitten in seinem Kopf statt.

So wie der ehemalige bayerische Ministerpräsident ihm ständig dazwischen funkt. Dabei wollte Schleich im Bürgerhaus in Morenhoven doch eigentlich nur sein Programm "Nicht mit mir" präsentieren, bevor er die 25. Morenhovener Lupe der Initiative KuSS (Kultur und Spektakel im Swisttal) entgegen nimmt. Und dazu kann er den Strauß ebenso wenig brauchen wie den Ratzinger.

Die gute Nachricht: Es hat dann doch noch geklappt, Schleich konnte sich durchsetzen und den Stimmen, die sich permanent einmischen, Einhalt gebieten. Schade eigentlich, denn für das Publikum im ausverkauften Saal war das eigentlich recht unterhaltsam. Schleich ist - um es mit den Worten der Jury von KuSS auszudrücken - "ein würdiger Preisträger unserer Jubiläumslupe". Zwei Mal (2003 und 2006) war er auf der Bühne des Krea-Theaters zu Gast.

Und zählt mit zehn Soloprogrammen in den vergangenen 15 Jahren gewiss zu einem der Produktivsten in der deutschen Kabarettszene. Dass sich auch viele im Publikum am Samstagabend noch an Schleichs Morenhovener Debüt erinnern konnten, spricht für sich und sei in diesem Falle nicht allein dem Titel geschuldet: "Das Auge isst man mit." Nun, Schleichs Augen sei eine Pause gegönnt, mit dem Exemplar der eigens aus Schottland importierten Lupe im Samtsäckchen.

"In einer Zeit, wo die Kleinkunstpreise wie Pilze aus dem Boden schießen, freut mich das sehr, einen der ältesten und ehrenwertesten seiner Art in Händen zu halten. Und noch dazu, einen, mit dem man sogar praktisch etwas anfangen kann", bedankte sich der Preisträger. Da blieb zu guter Letzt selbst Franz Josef Strauß stumm.

Jetzt brauche er eigentlich nur noch eine Briefmarkensammlung, fügte Schleich augenzwinkernd hinzu. Bitte nicht: Der Mann ist viel zu genial, um sich in dunklen Stuben zu vergraben. Findet auch Kollege Ottfried Fischer, der heimliche Publikumsliebling dieses Abends - in persona Helmut Schleich.

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