Wiederaufbau nach der Flut Zeitplan für die Sanierung der Heimerzheimer Grundschule steht

Swisttal-Heimerzheim · Lange Zeit tat sich an der von der Flut stark beschädigten Heimerzheimer Grundschule nichts. Nun hat die Sanierung begonnen – und auch einen Zeitpunkt für den Wiedereinzug von Schülern und Lehrpersonal gibt es bereits.

Mit der Sanierung der Grundschule in Heimerzheim ist begonnen worden.

Mit der Sanierung der Grundschule in Heimerzheim ist begonnen worden.

Foto: Axel Vogel

Am Montag war der Welttag des Glücks. Darauf wies die Swisttaler Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner beim Ortstermin in der Heimerzheimer Grundschule ausdrücklich hin. Schließlich hatte sie eine frohe Botschaft zu verkünden: Die Sanierung der aus drei Gebäuden bestehenden Schule hat begonnen. Kalkbrenner sagte, sie sei glücklich, dass alle Arbeiten nun in einer Hand lägen und die Sanierung zügig angepackt werde.

Die Swistbachschule liegt, wie der Name schon erahnen lässt, direkt an der Swist. Auch sie wurde durch die Flut am 14./15. Juli 2021 stark beschädigt. Etwa 1,80 Meter stand das schlammige, mit Fäkalien und Öl verseuchte Wasser in den Räumen. In den Tagen und Wochen nach der Flut wurden die Gebäude ausgeräumt, das verschmutzte Mobiliar verschrottet sowie die Räume entkernt und getrocknet. Dann tat sich lange nichts.

Gemeinde Swisttal musste lange nach Handwerkern suchen

Händeringend suchte die Gemeinde Swisttal Unternehmen, die die Schule sanieren. Da gesetzlich vorgeschrieben ist, die Gewerke einzeln auszuschreiben, fanden sich keine Unternehmen. Die Aufträge wären für sie nicht attraktiv gewesen. Außerdem waren und sind die Auftragsbücher der Handwerksfirmen voll mit Privatkunden aus den Flutgebieten an Ahr, Erft und Swist. Im Ergebnis kam auf die Ausschreibung von Juni/Juli 2022 nur ein Angebot für ein einzelnes Baulos herein. Auf die erneute Ausschreibung im Herbst 2022 reagierte keine einzige Firma.

Nach diesen erfolglosen Versuchen erhielt die Gemeinde die Erlaubnis, einen Generalunternehmer, der alle acht Baulose übernimmt, zu beauftragen. Aus der Ausschreibung vom November/Dezember 2022 erhielt die Firma Mika Bau aus dem Kreis Ahrweiler den Zuschlag.

Einzug zum neuen Schuljahr

Wie Christian Kraft von Mika Bau erläuterte, kann seine Firma auf Erfahrungen im Wiederaufbau an der Ahr verweisen. Seine Mitarbeiter entfernen derzeit den Putz raumhoch im Keller sowie im Erdgeschoss und demontieren Elektro- und Wasserleitungen. Auch die Fenster werden komplett ausgetauscht, da sich in den Rahmen noch kontaminierte Schlammreste befinden.

Nach der Sanitär- und Elektro-Installation sollen Mitte Mai die Innenputzer, Fliesenleger, Maler und Bodenleger mit ihren Arbeiten beginnen. Ziel ist es, so hoffen Kraft, Kalkbrenner und Schulleiterin Barbara Kolz, dass das rundum sanierte Schulgebäude zum neuen Schuljahr Anfang August bezogen werden kann.

Ronny Großer, der von der Gemeinde Swisttal für den Wiederaufbau beauftragte Projektmanager, schätzt die Gesamtkosten auf 5,5 Millionen Euro. Darin enthalten sind nicht nur die reinen Sanierungsarbeiten, sondern auch die Kosten für die Übergangscontainer und die Neumöblierung. Die Container an der Gesamtschule, in denen die Grundschüler derzeit unterrichtet werden, werden ab dem neuen Schuljahr von der Gesamtschule genutzt.

Großer beruhigte auch alle Eltern, die sich Sorgen wegen einer eventuellen Kontaminierung der Räume machen. Am Ende der Sanierung werde alles durchgemessen inklusive Fassade und Dämmung. Die 356 Kinder kehren also nach den Sommerferien in ein rundum erneuertes Gebäude zurück, an der Raumstruktur ändert sich nichts.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort