Nach Flutkatastrophe Die Swistbrücke bei Heimerzheim wurde in Rekordzeit fertiggestellt

Swisttal-Heimerzheim · In der Flut Mitte Juli wurde in Heimerzheim die Swistbrücke zerstört. In nur drei Monaten Bauzeit wurde eine neue Brücke gebaut, die die L182 wieder über die Swist führt. Das nimmt vor allem den Heimerzheimern eine Sorge.

 Die Brücke ist fertig, auf der L 182 kann der Verkehr wieder wie gewohnt den rollen.

Die Brücke ist fertig, auf der L 182 kann der Verkehr wieder wie gewohnt den rollen.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Bewohner von Heimerzheim können aufatmen: Die neue Swistbrücke der L182 ist für den Fahrzeugverkehr freigegeben. Damit wird die Ortschaft wieder deutlich entlastet von dem Ausweichverkehr, der sich durch die Zerstörung der „alten“ Brücke und die gleichzeitige Sperrung der A61 infolge der Flutschäden durch die innerörtlichen Straßen gewälzt hatte. Unter anderem fuhren sich in dieser Zeit zahlreiche LKW im Ort fest. Die nordrhein-westfälische Verkehrsministerin Ina Brandes sprach von einem „zweiten Weihnachtsgeschenk“, nach dem ersten Weihnachtsgeschenk, der Freigabe des Teilstücks der A61.

Fertigstellung in Rekordzeit

Das neue Brückenbauwerk wurde in der Rekordzeit von drei Monaten seit dem Baubeginn am 20. September fertiggestellt. „Es ist eine sensationelle Leistung. Darauf können Sie sehr stolz sein“, sagte sie vor allem in Richtung von Straßen.NRW und der Mitarbeitenden der beauftragten Unternehmensgruppe Heitkamp. Die Landesregierung setze alles daran, Planung, Genehmigung und Bau von Brücken schnell anzupacken, damit Hilfe zügig ankomme und die Verkehrswege funktionieren.

Dem besonderen Dank der Ministerin schlossen sich auch Swisttals Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner und Rhein-Sieg-Landrat Sebastian Schuster an. Durch die Freigabe der vielbefahrenen L182 über die Swist am Ortsrand von Heimerzheim werde sich die Verkehrssituation innerorts wieder entspannen. Schuster wertete die schnelle Fertigstellung der Brücke als ein „tolles und wichtiges Zeichen für die Kommunen, dass wir alle daran arbeiten, die Infrastruktur wiederherzustellen“. Sein Unternehmen werde auch künftig mit dem innovativen System weiterbauen, durch das dieses Bauwerk überhaupt erst so schnell hatte realisiert werden können, kündigte der geschäftsführende Gesellschafter der Heitkamp-Unternehmensgruppe aus Herne, Diplom-Ingenieur Jörg Kranz, an.

 Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner (rechts) begrüßt NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes (Mitte) zur Eröffnung der neuen Brücke.

Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner (rechts) begrüßt NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes (Mitte) zur Eröffnung der neuen Brücke.

Foto: Benjamin Westhoff

Die neue Brücke wurde im patentierten Verfahren als Heitkamp-Schnellbaubrücke in Express-Bauweise mit Fertigbauteilen in nur drei Monaten gebaut. Die Kosten betragen 4,8 Millionen Euro. „Durch die Verkehrsfreigabe entfallen ab sofort die weiträumigen Umleitungen, die Ortslage von Heimerzheim wird zur Weihnachtszeit nun spürbar entlastet und zur Ruhe kommen“, so Straßen.NRW-Direktorin Petra Beckefeld. Die Vorgängerbrücke stammte aus den 1970er Jahren. Sie war im Zuge der Hochwasserflut am 14./15. Juli eingestürzt, weil ein Widerlager durch die Wassermassen unterspült worden war. Glücklicherweise war niemand zu Schaden gekommen, da Tage zuvor bereits die L182 nach Fahrbahnschäden durch Ausspülungen im Straßenuntergrund voll gesperrt worden war.

 So sah es noch Mitte September an gleicher Stelle aus.

So sah es noch Mitte September an gleicher Stelle aus.

Foto: Axel Vogel

Die neue Brücke hat eine nutzbare Breite von 15,46 Metern und eine Gesamtlänge zwischen den Erdauflagern von 24,30 Metern und ist damit 4,22 Meter länger als die Vorgängerbrücke. Die Durchlassbreite für die Swist unter der Brücke konnte demnach von 20 Metern auf 24 Meter erhöht werden. Das hatten viele Heimerzheimer sich auch gewünscht.

Anfang des neuen Jahres werden noch Lärmschutzwände entlang der L182 im Bereich der Swistbachbrücke gebaut. Im Frühjahr dann müssen noch die Fahrbahnübergänge zwischen Brückenbauwerk und Landesstraße erneuert werden. Das werde aber ohne Vollsperrung nur mit leichten Einengungen im laufenden Verkehr erfolgen, wie Straßen.NRW mitteilt.

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