Steigende Schülerzahlen Neubau für künftige Gesamtschule in Swisttal

Swisttal-Heimerzheim · Stetig steigende Schülerzahlen machen gleich für zwei Schulen in Heimerzheim größere Veränderungen nötig. Aus der Sekundarschule soll eine Gesamtschule werden - in einem Neubau. In das frei werdende Gebäude kann die Swistbach-Grundschule ziehen.

 Das Gelände zwischen Schützenhalle und Kindergarten könnte für den Neubau einer Gesamtschule infrage kommen.

Das Gelände zwischen Schützenhalle und Kindergarten könnte für den Neubau einer Gesamtschule infrage kommen.

Foto: Matthias Kehrein

Ein Neubau soll für die künftige Gesamt­schule auf der Viehtrift errichtet werden. Die Swistbach-Grundschule soll in das dann frei werdende Gebäude der Georg-von-Boeselager-Sekundarschule einziehen. Dies ist der Vorschlag, den die Lenkungsgruppe aus Schulleitung, Projektgruppe Bildung und Region biregio und Verwaltung als sogenannte Variante 3 nach der Raumbedarfsanalyse den Gremien vorschlagen.

Die Georg-von-Boeselager-Schule soll zum Schuljahr 2021/22 von einer Sekundarschule bis Klasse 10 umgewandelt werden in eine vierzügige Gesamtschule, die bis zum Abitur führt. Dafür braucht die Schule mehr Räume. Gleichzeitig platzt die Swistbach-Grundschule auch aus allen Nähten und wird laut Schulentwicklungsplan in Zukunft sogar dauerhaft fünfzügig werden. Daraus folgt auch für die Grundschule Heimerzheim ein noch höherer Raumbedarf.

Nach der Machbarkeitsstudie des Architekturbüros Koenigs-Rütter sei das Bestandsgebäude der Grundschule selbst für eine viereinhalb-Zügigkeit schon sehr knapp bemessen und der Schulhof für 500 Schüler zu klein. Es drängen also Veränderungen von zwei Schulen gleichzeitig in Swisttals größter Ortschaft. „Die beiden Projekte Umwandlung der Georg-von-Boeselager-Schule und Erweiterung der Swistbach-Grundschule können wir nicht voneinander trennen“, hatte der Beigeordnete Hans Dieter Wirtz in der Sitzung des Schulausschusses im Februar dieses Jahres festgestellt.

Die Projektgruppe biregio hat inzwischen eine Raumbedarfsplanung durchgeführt, die beide Schulen unter die Lupe nimmt. Aus den untersuchten Varianten schlagen Lenkungsgruppe, Projektgruppe biregio und Verwaltung die Variante 3 mit Neubau der Gesamtschule und Umzug der Grundschule Heimerzheim vor.

Dies sei die bevorzugte Variante, so Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner und Fachbereichsleiter Jürgen Funke im Gespräch mit dem General-Anzeiger. Andere untersuchte Varianten hätten ihre eindeutigen Nachteile. Eine davon: die räumliche Trennung der Sekundarstufen I und II der Gesamtschule. „Die Oberstufe würde in das jetzige Grundschulgebäude passen, da hätte man die Grundschule neu bauen müssen“, sagten sie. Das wäre zwar eine theoretische Möglichkeit, aber die Gesamtschule wäre dann auf zwei Standorte verteilt, was nicht nur ein regelmäßiges Pendeln der Lehrer mit sich bringen würde. Zudem würden zwei Standorte einer inklusiven Schulform widersprechen, doppelte Sammlungen in den naturwissenschaftlichen Fächern mit entsprechenden Kosten im jeweils „oberen sechsstelligen Bereich“, doppelte Beschaffung von Verbrauchsmaterialien und weitere organisatorische Schwierigkeiten und Akzeptanzprobleme mit sich bringen.

Der Neubau für die Gesamtschule und der Umzug der Grundschule in das bestehende Gebäude der Sekundarschule sei die „optimierte Situation“, denn: „Dann sind die Schulgemeinschaften zusammen“, so Kalkbrenner und Funke. Auch die Schulgemeinschaft begrüße die Lösung Neubau der Gesamtschule am neuen Standort. Die Swistbachschule sei über diese Lösungsvariante bereits informiert, so die Bürgermeisterin. „Für die Grundschule besteht der Vorteil darin, dass sie in ein großes Gebäude einziehen würde und nur einmal umziehen müsste“, sagte sie. Jetzt sollen in Abstimmung mit den Eigentümern des Nachbargrundstücks übergangsweise noch einmal zwei Klassen nach den Weihnachtsferien in Pavillons einziehen als Zwischenlösung für ungefähr drei Jahre.

Das Grundschulgebäude der Swistbachschule wäre bei dieser Variante zunächst frei. Die SPD sieht dafür „verschiedene sinnvolle Nutzungsideen, auch als Teilstandort des Rathauses, zum Beispiel als technisches Rathaus oder der sozialen Dienste, was wiederum die Platzprobleme im Rathaus lösen und die Rathaus-Neubaupläne der Bürgermeisterin überflüssig machen würde.“

Der Schulausschuss berät dazu am Mittwoch, 30. September, 17.30 Uhr, im Ratssaal Ludendorf.

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