Morenhovener Kreaforum Neujahrsempfang der etwas anderen Art

SWISTTAL-MORENHOVEN · Ihm verdanken wir so wunderbare Sätze wie "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" oder "Die Zukunft war früher auch besser!" Hat sich der Komiker, Volkssänger, Autor und Filmproduzent Karl Valentin (1882 - 1948) damit einen eigenen Tag im Kalender verdient?

 Die Initiatoren des Morenhovener "Karl-Valentins-Tages": Klaus Grewe, Anne und Konrad Beikircher.

Die Initiatoren des Morenhovener "Karl-Valentins-Tages": Klaus Grewe, Anne und Konrad Beikircher.

Foto: Wolfgang Henry

Aber ja, und zwar den 14. Februar, der hierzulande nicht allein den Floristen und der Süßwarenindustrie vorbehalten sein sollte. Das dachte sich jedenfalls Klaus Grewe vom Vorstand der Initiative KuSS (Kultur und Spektakel im Swisttal) bei der Vorbereitung des Neujahrsempfangs im Morenhovener Kreaforum und steckte mit dieser Idee auch gleich den Bonner Kabarettisten Konrad Beikircher - KuSS-Freund der ersten Stunde - und dessen Frau, die bildende Künstlerin Anne Beikircher, an.

In der gemeinsamen Hoffnung, aus dem arg kommerziellen Valentinstag künftig einen leicht schrägen und möglicherweise inspirierenden Karl-Valentins-Tag zu machen. So gesehen war dies am Wochenende also die Grundsteinlegung einer neuen Tradition ("wenn et einmal klapp") und für künftiges Brauchtum ("wenn et zweimal klapp"). So einfach ist das für Beikircher, Deckel drauf und fertig.

Na na, ganz so einfach macht es sich der gebürtige Südtiroler und überzeugte Wahlrheinländer mit dem "Kollegen" aus München - beileibe nicht. Sondern trägt mit Gusto und Verve dessen Texte vor. Die Satire "Zwangsvorstellungen" sei hier nur als Beispiel genannt, verbunden mit einem Seitenhieb Beikirchers an alle, die meinen, an der Kultur sparen zu müssen.

Um anschließend die Gedichte des Dadaisten Kurt Schwitters zu rezitieren; seinerzeit selbst ein großer Verehrer Karl Valentins. Die Texte der literarischen Avantgarde der 1920er Jahre beziehen sich auf die Fahnen, mit denen sich Anne Beikircher an der Ausstellung der Aktion 2T/2013 "Gewaltige Bilder" in den Brückentürmen von Erpel beteiligt und die sie als "Gewalt gegen Bilder" interpretiert hat. Drei der Nachdrucke mit von George Grosz, Max Ernst und Oskar Kokoschka inspirierten Motiven wechseln an diesem Abend die Besitzer: zwei davon nach Morenhoven und eines auf die Burg Heimerzheim.

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