Elisabeth Kümpel hat das "Ohr am Bürger" Odendorferin mit Leib und Seele

SWISTTAL-ODENDORF · Es ist "ihr" Odendorf, im besten Sinne des Wortes: Elisabeth Kümpel (66) ist fest verwurzelt im fast 3800 Einwohner zählenden zweitgrößten Swisttaler Ortsteil. Immerhin lebt die Mutter eines erwachsenen Sohnes schon 44 Jahre im Dorf am Orbach.

 "Ich warte wie alle Odendorfer darauf, dass die Unterführung eröffnet wird", sagt Ortsvorsteherin Elisabeth Kümpel.

"Ich warte wie alle Odendorfer darauf, dass die Unterführung eröffnet wird", sagt Ortsvorsteherin Elisabeth Kümpel.

Foto: Roland Kohls

Geboren in Bonn und aufgewachsen im Vorgebirge, ist die gelernte Hebamme seit der Heirat mit ihrem inzwischen verstorbenen Ehemann Willi Odendorferin mit Leib und Seele.

Ob sie seit Jahrzehnten in verschiedenen Rollen an Weiberfastnacht beim Damenkomitee auftritt oder als Karnevalsprinzessin regiert, bei den lokalen Gewerbetreibenden Tombola-Preise für das Dorffest sammelt, allwöchentlich Torten für das Landfrauen-Café im Zehnthaus kreiert oder als Fußball-Fan von Borussia Mönchengladbach den TuS Odendorf bei der Realisierung des Kunstrasenplatzes unterstützt - Elisabeth Kümpel hat das sprichwörtliche "Ohr am Bürger".

Ein wichtiges Kriterium, um das Ehrenamt als Ortsvorsteherin auszufüllen, zur Zufriedenheit der Odendorfer ebenso wie zur eigenen. "Ich bin inzwischen die Dienstälteste unter den Ortsvorstehern in der Gemeinde Swisttal. Ich mache das schon in der dritten Amtsperiode", sagt sie. Übernommen hatte Kümpel das Ehrenamt in der Nachfolge ihres Mannes Willi im Mai 2004. Auf Vorschlag der CDU hatte der Rat sie einstimmig gewählt. Elisabeth Kümpel betont die Unabhängigkeit und Überparteilichkeit in der Ausübung ihres Amtes als Ortsvorsteherin, obwohl sie seit 1975 Mitglied der CDU ist. "Wir haben hier in Odendorf immer gut zusammengearbeitet, über alle Parteigrenzen hinweg", sagt sie.

Auch ein gutes Verhältnis zur Gemeindeverwaltung und zum Baubetriebshof ist für sie wichtig, wenn es um Anliegen der Bürger geht. So waren etwa Klagen über den Zustand des Friedhofs und der "Mondlandschaft" nach dem Abriss der Friedhofshalle laut geworden. Inzwischen sei wenigstens die Fläche dort geebnet und nun hoffe sie, dass auch bald das Unkraut von den Wegen entfernt werde. "Sehr schön ist, dass wir jetzt auch das Seniorenheim haben", freut sich Kümpel. Eine Reihe von Odendorfern versuchen derzeit, auf ehrenamtlicher Basis die Bewohner zu betreuen. "Solche Dinge stoße ich als Ortsvorsteherin an", sagt die 66-Jährige.

Wichtig ist ihr auch die Sicherheit der Kinder und "die gute Schule als A und O für das Dorf". Bedauerlich findet die Ortsvorsteherin, dass es in Odendorf zurzeit keine Angebote für Jugendliche gibt, die nicht die Offene Tür nutzen wollen. Aber zum Glück gebe es ja den Bahnhof, sodass die Jugendlichen flexibel in andere Orte fahren könnten. Apropos Bahnhof: "Ich warte wie alle Odendorfer darauf, dass die Unterführung eröffnet wird", sagt Kümpel. Die Verwaltung habe in Vorbereitung der nächsten Sitzung des Planungs- und Verkehrsausschusses bei der Bahn angefragt, für wann die Eröffnung geplant sei, sagt Pressesprecher Bernd Kreuer dazu auf GA-Anfrage.

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