Kontrolle an der L 182 Polizeianwärter führen Praxistraining in Heimerzheim durch

Swisttal-Heimerzheim · Zum Erlernen eines Berufs gehört die Praxis. Darum waren fünf Praktikanten mit ihren Tutoren im Einsatz, als die Bonner Polizei bei Heimerzheim Fahrzeuge kontrollierte.

 Bei einer Verkehrskontrolle lässt die Bonner Polizei Auszubildende mit arbeiten. HIer prüfen Polizeikommissar Nils Wulfestieg (r) und Einsatzleiter Polizeihauptkommissar André Laßlop (M) gemeinsam mit einem Komissarsanwärter die Ladungssicherheit eines Sprinters.

Bei einer Verkehrskontrolle lässt die Bonner Polizei Auszubildende mit arbeiten. HIer prüfen Polizeikommissar Nils Wulfestieg (r) und Einsatzleiter Polizeihauptkommissar André Laßlop (M) gemeinsam mit einem Komissarsanwärter die Ladungssicherheit eines Sprinters.

Foto: Axel Vogel

„Guten Tag, das ist eine allgemeine Verkehrskontrolle der Bonner Polizei, bitte zeigen Sie mir Ihren Fahrzeug- und Führerschein.“ Mit der höflichen Ansprache begrüßten Polizeikomissar Nils Wulfestieg, der seit vier Jahren im Polizeidienst ist, und sein frisch von der Fachhochschule gekommener Kollege etliche Fahrzeugführer auf der L 182. Anlass war eine europaweite Kontrollaktion in Sachen Geschwindigkeitsmessungen, so André Laßlop, Polizeihauptkommissar in der Duisdorfer Wache und Einsatzleiter vor Ort. Allerdings handele es sich dieses Mal um eine besondere Maßnahme, „weil wir derzeit viele Praktikanten aus dem Einstellungsjahr 2021 bei uns auf der Wache haben“. Insgesamt fünf waren beim Einsatz dabei.

Erfahrene Beamte unterstützen

Wer bei der Polizei neu anfängt, der muss - wie in anderen Berufen auch - viel lernen. Los geht es im Polizeiberuf mit Theorie. Ein Jahr Fachhochschule (FH) mit jeder Menge Wissensvermittlung in Sachen Recht und Ordnung hat der 20 Jahre alte angehende Polizist, der Wulfestieg begleitet, bereits hinter sich. Jetzt steht seit Juli für ihn das Erlernen der Praxis an. Sein Dienstsitz: die Duisdorfer Wache. Dort bekommt er beim Einstieg in das Alltagsgeschäft Unterstützung von einem Tutor, in diesem Fall vom erfahrenen Polizeikommissar Wulfestieg (30).

So wie am Mittwoch. Denn bei der Aktion ging es keineswegs nur um die Ahndung von zu schnellem Fahren. Im Zuge solcher Kontrolle kommen die Beamten oft auch anderen Verstößen auf die Spur: Sei es, dass die Reifengröße nicht zulässig ist, Autofahrer Drogen genommen oder Alkohol getrunken haben.

Ladungssicherheit ist oft ein Problem

Durch die Überprüfung eines Sprinters, den die Kollegen aus dem Verkehr gewunken hatten, ploppte ein weiterer Dauerbrenner auf: Ladungssicherheit. Mit einem Blick in den Laderaum des Sprinters stellte Wulfestieg fest: „Die Ladung war völlig ungesichert.“ Der Sprinter hatte so viele massive Steinplatten geladen, dass sein Heck auffällig tief lag. Vor allem bemängelte Wulfestieg aber, dass kein einziger dieser Steine mittels Spanngurt gesichert war. Hieß in der Konsequenz für den Fahrer: Keine Weiterfahrt erlaubt, da er keine Spanngurte im Fahrzeug hatte. Die musste er erst besorgen. Zudem muss 35 Euro zahlen. Einsatzleiter André Laßlop wunderte das nicht: „In über 90 Prozent der Fälle bei der Kontrolle solcher Bau- und Handwerkerfahrzeuge sind Verstöße gegen die Ladungssicherheit ein Thema.“ Auch bei den Kurierdiensten geben es oft Grund für Beanstandungen.

Wulfestiegs Praktikant wirkte nach der Kontrolle zufrieden und entspannt. Was wohl auch daran lag, „dass mir der Polizeiberuf Mega Spaß macht“, wie er betonte. Insbesondere von der Vielseitigkeit des Berufes und von der Teamarbeit fühle er sich motiviert. Kurzum: Er habe den richtigen Beruf gewählt.

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