Planungsänderung in Weilerswist Radwegbau dauert noch

SWISTTAL/WEILERSWIST · Zu der nahezu unendlichen Geschichte des seit Jahrzehnten gewünschten Radwegs zwischen Heimerzheim und Metternich wird nun ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Die Planung sah bislang so aus, dass der Radweg von der Einfahrt zur Burg Kriegshoven aus gesehen zunächst an der linken Seite parallel zur L 163 gebaut wird. Nach 300 Metern würde er abknicken und durch die Felder bis zur Metternicher Frankenstraße führen.

 Entlang der L 163 zwischen Heimerzheim und Metternich soll ein Radweg gebaut werden.

Entlang der L 163 zwischen Heimerzheim und Metternich soll ein Radweg gebaut werden.

Doch von dieser Planung ist der Weilerswister Bürgermeister Peter Schlösser jetzt abgerückt. Er schlägt vor, den Radweg zwischen Heimerzheim und Metternich komplett parallel zur L 163 zu führen. Grund: "Es macht doch wenig Sinn, den Radweg abknicken zu lassen. Die meisten Radler würden dann doch weiter über die Landstraße den direkten Weg nach Metternich fahren. Und dann hätten wir wieder die Gefährdung, die wir ja vermeiden wollen."

Um bauen zu können, müssen die beteiligten Kommunen Weilerswist und Swisttal zunächst einmal einen 900 Meter langen und vier Meter breiten (2,50 Meter für den Radweg, 1,50 Meter für die Grünfläche) Streifen Land von zwei Landwirten erwerben. Schlösser schwebt ein Richtwertpreis von etwa fünf Euro pro Quadratmeter vor. Sollte man sich nicht einigen können, denkt Schlösser an eine "vorläufige Besitzeinweisung" des Landstreifens, um das Planverfahren nicht durch ein Gerichtsverfahren zu verzögern. Dann muss die ganze Planung - die Zustimmung der Swisttaler Gremien vorausgesetzt - noch das Planfeststellungsverfahren durchlaufen, in dem Privatleute und so genannte Träger öffentlicher Belange sich äußern können. Schlösser rechnet damit, dass dieses Verfahren in eineinhalb Jahren abgeschlossen sein könnte. Dann bestünde Baurecht.

Ehe es soweit ist, müssen die Räte beider Gemeinden dem laut Schlösser etwa eine Million Euro kostenden Projekt zustimmen. Der Weilerswister Rat befasst sich am Donnerstag, 18. Juni, mit dem Thema. Schlösser hat erste Gespräche mit der Swisttaler Verwaltung geführt. Swisttal müsste laut Schlösser etwa ein Drittel der Kosten übernehmen. "Das ist bei unserer Haushaltslage schwierig", sagt dazu der Swisttaler Gemeindesprecher Bernd Kreuer. Die neue Planung werde nun intern geprüft und dann voraussichtlich im Hauptausschuss diskutiert. Mit dem Bau des Radwegs wäre eine Lücke im Radwegenetz geschlossen. Der jetzige Radweg entlang der Swist endet an der Burg Kriegshoven. Erst nördlich von Metternich führt er weiter in Richtung Weilerswist. Er wird als notwendig erachtet, weil das Radfahren auf der engen und viel befahrenen Landstraße gefährlich ist.

Der Heimerzheimer Ortsvorsteher Hermann Leuning, auch Tourenleiter beim Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC), fordert den Bau des Radwegs seit Jahren. Die Dringlichkeit eines Radwegs zwischen Heimerzheim und Metternich wird laut Bürgermeister Schlösser durch die Ansiedlung des dm-Logistikcenters im Weilerswister Gewerbegebiet erhöht. Denn viele Lkw-Fahrer führen nicht an der Auffahrt Weilerswist auf die A 61, sondern erst über die L 163 zur Auffahrt Heimerzheim, um so eine Mautstelle einzusparen.

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