Rochuspreis Fluthelfer aus Odendorf erhalten Auszeichnung

Swisttal-Odendorf/Rhein-Sieg-Kreis · Der Rochuspreis des Kreiskatholikenrates Rhein-Sieg geht in diesem Jahr an das Fluthelferteam um den Odendorfer Kai Imsande.

 Der Odendorfer Kai Imsande und sein Team haben nach der Hochwasserkatastrophe Flutopfern geholfen.

Der Odendorfer Kai Imsande und sein Team haben nach der Hochwasserkatastrophe Flutopfern geholfen.

Foto: Axel Vogel

Das Fluthelferteam um den Odendorfer Kai Imsande hat den diesjährigen Rochuspreis des Kreiskatholikenrates Rhein-Sieg erhalten. Die Auszeichnung erhalten die Helfer für ihren uneigennützigen und beispielhaften Einsatz während der Hochwasserkatastrophe im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis. Der Pfarrgemeinderatsvorstand des Seelsorgebereiches Swisttal hatte das Team für den Preis vorgeschlagen.

Den mit 1000 Euro dotierten Preis samt Urkunde und Plakette mit dem Konterfei des Heiligen aus Montpellier überreichte nach einer festlichen Messe mit Kreisdechant Hans-Josef Lahr und Pater Marek Madej die Vorsitzende Bettina Heinrichs-Müller.

Rochuspreis wird seit 2019 verliehen

„Nach der Flutkatastrophe hat Kai Imsande im besonderen Maße die Aufräum- und Aufbauarbeit vor Ort geleistet, das Team der freiwilligen Helfer geleitet sowie den Helferkreis mit außerordentlichem Engagement und Zuverlässigkeit koordiniert und vernetzt“, sagte Heinrichs-Müller. So habe der Odendorfer den Mittagstisch für Bedürftige vor Ort aufgebaut, Spenden- und Materiallisten erstellt sowie Bedarfe und Angebote zusammengeführt und damit aktiv geholfen, die Not der Menschen zu lindern.

Gerührt nahm Imsande die Auszeichnung entgegen. „Das Zusammenspiel mit der Kirche in Odendorf hat gut geklappt“, sagte er. Der Rochuspreis, der alle zwei Jahre vergeben wird, ging 2019 auf die Initiative von Heinrichs-Müller zurück, die damit eine Auszeichnung vergeben wollte „für mehr Menschlichkeit, Hilfe und Linderung in konkreten Notlagen, die eher im Stillen erbracht werden und unbeachtet von der breiten Öffentlichkeit sind“.

Auszeichnung für gemeinschaftliches Engagement

Zu den ersten beiden Preisträgern gehörten die Senfkorn-Stiftung in Unkel und die ehrenamtlichen Demenzbegleiterinnen karitativer Institutionen in Meckenheim. Auch 2021 wurden mehrere Nominierungen eingereicht, die Entscheidung fiel dem Katholikenrat nicht leicht.

„Wir zeichnen mit dem Preis besonders das gemeinschaftliche Engagement aus. Die Würdigung steht beispielhaft für die vielen Helfer, die uneigennützig ihren Mitmenschen, die von der Hochwasserkatastrophe betroffen waren und sind, im gesamten Rhein-Sieg-Kreis zu Hilfe kamen und kommen“, betonte Heinrichs-Müller.

Kirche in Krisenzeiten

Hilfe und Tatkraft vor Ort aus kirchlicher Sicht erläuterte unter dem Thema „Kirche in Krisenzeiten“ Ursula Nothelle-Wildfeuer, Professorin für Christliche Gesellschaftslehre an der Universität Freiburg. Kirche erlange in Krisenzeiten wie Klimawandel und Corona überhaupt nur Glaubwürdigkeit, wenn sie nahe bei den Menschen sei, nicht fertige Antworten präsentiere, sondern eine zuhörende und lernende Kirche werde und den Menschen helfe.

Primär stelle sich nicht die Frage nach der Systemrelevanz der Kirche, sondern danach, wie lebensrelevant sie sei, so Nothelle-Wildfeuer. So habe etwa Corona deutlich gemacht, wie wichtig zwischenmenschliche Begegnungen seien, weil dadurch Leid gemeinsam getragen werden könne.

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