70 Aussteller beim Heimerzheimer Weihnachtsmarkt Rote Buden vor der weißen Burg

Swisttal-Heimerzheim · Um ein einheitliches Bild zu erzeugen, wird der Innenhof von zwölf selbstgebauten roten Hütten gesäumt. Jeder Stand besteht aus sieben Grundteilen, wie Rolf-Friedel Fischenich, Mitarbeiter von Burgherr und Veranstalter Antonius von Boeselager erläutert. Die Teile werden in Gut Vershoven das Jahr über gelagert.

 Bauen den Weihnachtsmarkt auf der Burg Heimerzheim auf: (von links) Stefan Klimke und sein Vater Rudi Klimke sowie auf der Leiter Rolf-Friedel Fischenich.

Bauen den Weihnachtsmarkt auf der Burg Heimerzheim auf: (von links) Stefan Klimke und sein Vater Rudi Klimke sowie auf der Leiter Rolf-Friedel Fischenich.

Foto: Axel Vogel

Nicht nur die Deutschen lieben Weihnachtsmärkte. Die Veranstalter zählen immer mehr Besucher aus den Nachbarländern. Sogar von der britischen Insel steuern Busse voller Weihnachtsmarkt-Fans die deutschen Märkte an.

Besonders beliebt sind sie, wenn sie in mittelalterlichem Gemäuer stattfinden, wie etwa im Eifeldörfchen Kronenburg oder in der Burg Lüftelberg. Es bedarf allerdings einer langen und umfangreichen Vorbereitung, bis das adventliche Ambiente zur Geltung kommt, wie das Beispiel des Weihnachtsmarktes auf Burg Heimerzheim zeigt.

Die Vorbereitung auf den Markt 2015 hat bereits am letzten Tag des Marktes 2014 begonnen. Damals bekamen die Aussteller einen Fragebogen, auf dem sie Verbesserungsvorschläge eintragen und sich für 2015 anmelden konnten. Aus den Wünschen der Aussteller, deren Flächenbedarf und aus eigenen Erfahrungen bastelt Burg-Managerin Johanna Engels dann das Konzept für den nächsten Markt.

Der achte Markt in Eigenregie

Es ist der achte in Eigenregie der Burg. Und zum zweiten Mal wird ein Eintrittsgeld von drei Euro erhoben (Kinder haben freien Eintritt). Diese Maßnahme sorgte bei der Premiere im vergangenen Jahr für Kritik. Doch Antonius von Boeselager argumentiert so: "Wenn wir keinen Eintritt verlangen würden, würden wir draufzahlen, dann könnten wir den Markt nicht mehr veranstalten." Es sei eine schwierige Entscheidung gewesen.

Viele Stammgäste aus Heimerzheim seien wegen des Eintritts im vergangenen Jahr nicht zum Markt gekommen. Die Zahl der Besucher sei von 18 000 im Jahr 2013 auf 12 000 im vergangenen Jahr gesunken.

"Vielleicht renkt es sich ja wieder ein, hofft von Boeselager und weist auf das umfangreiche Programm, das an beiden Adventswochenenden den Markt bereichert, und auf die Tatsache hin, dass beispielsweise bei einem Besuch des Bonner Weihnachtsmarktes allein die Parkgebühr mehr ausmache als das Eintrittsgeld in Heimerzheim. Der Besucherrückgang habe auch den Ausstellern Umsatzrückgänge bis zu 30 Prozent beschert.

Dennoch sind wieder 70 Aussteller in den Buden im Burghof, im großen Festsaal und in der Hauptburg vertreten. Davon sind 17 zum ersten Mal dabei. Die meisten Aussteller kommen aus der Region. Sie benötigen eine funktionierende technische Infrastruktur, damit sie ihre Waren optimal präsentieren können. "Es müssen einige hundert Meter an Stromleitungen verlegt werden", erläutert Fischenich, der den Aufbau mit vier Helfern leitet. Außerdem müssen Dekorationen, Absperrungen und Verteilerkästen aufgebaut und installiert werden. Für die Kinder steht ein nostalgisches Karussell bereit.

Die Aussteller bieten jede menge Geschenkideen: Schmuck, Kissen, Keramik, Taschen, Weihnachtsdeko, Schnitzereien, Textilien, Glaskunst. Und es gibt natürlich auch Kulinarisches von ausgesuchten Anbietern: Imkerhonig, Kaffeespezialitäten, Whiskey, Liköre, feine Schokoladen, Crepes, Kaninchenprodukte, Wild, Wein, Winzerglühwein, Olivenöl, Tee, Chutneys, Flammkuchen und Trüffelprodukte.

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