Oldtimertreff in Swisttal-Odendorf Sammler und Oldtimer-Freunde zeigen ihre Schätzchen

SWISTTAL-ODENDORF · 150 alte Fahrzeuge: Das Mekka für Freunde von Oldtimern lag am Wochenende im Gewerbepark Swisttal-Odendorf. Das älteste Gefährt ist fast 80 Jahre alt.

Das Mekka für Freunde von Oldtimern lag am Wochenende im Odendorfer Gewerbepark. Eingeladen zum „großen Familientreffen“ der Sammler und Liebhaber insbesondere von Treckern, Landmaschinen, Schleppern und Militär-Fahrzeugen hatten die Oldtimer-Freunde Swisttal-Odendorf (Ofso).

Rund 70 Bau-Wohnwagen, mit den Militär-Fahrzeugen insgesamt rund 150 aus der gesamten Region von Luxemburg, Viersen und Mönchengladbach bis Gummersbach, hatten vom späten Mittwochabend an ihr Camp aufgeschlagen. Und dann wurde „Benzin geredet“, wie Motor-Fans ihre Fachsimpeleien unter Gleichgesinnten nennen. Allerdings müsste es im Fall der Trecker, Schlepper und Landmaschinen eher „Diesel reden“ heißen.

Das älteste Fahrzeug des Treffens war ein Stahl-Deutz Baujahr 1939. „Der heißt Stahl-Deutz, weil sein Getriebe aus Stahl gefertigt wurde, während die anderen aus Gusseisen hergestellt wurden“, erklärten die Fachleute um den Vereinsvorsitzenden Hans-Günter Cramer, seinen Stellvertreter und Neffen Sascha Macherey und den Technikbeauftragten und Schwiegersohn Ludwig Profittlich-Cramer. Der Stahl-Deutz sei in einem sehr desolaten Zustand gekauft und aufwendig aufgearbeitet und renoviert worden. „Für Ersatzteile gibt es inzwischen einen Markt. Es gibt viele Firmen, die sich auf Oldtimer spezialisiert haben“, sagte Profittlich-Cramer.

Sammler und die Oldtimer-Freunde Swisttal-Odendorf
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Ersatzteile haben ihren Preis, zwei Kotflügel für den EM 300 S Eicher Schnellgang, auch „Königstiger“ genannt, kosten schnell 1100 Euro. Die neue Dachhaut aus dem Original nachempfundenen Material liegt nur knapp darunter. Aber alle drei sind sich einig: „Ein Hobby, das nichts kostet, ist kein Hobby.“ Das sehen nicht nur die inzwischen etwa 40 Mitglieder der Ofso so, auch die Besitzer der vielen Oldtimer-Trecker und -Schlepper mit großen Namen wie Lanz, Hanomag, Fendt, Schlüter, Schmotzer, Porsche, Pampa oder Eicher. Mittendrin war ein Feuerwehrauto der Faun-Werke (Fahrzeugfabrik Augsburg und Nürnberg), das im August 1963 in Dienst gestellt und in Loxstedt bei Bremerhaven von Kirsten Cramer und Ehemann Ludwig Profittlich-Cramer gekauft wurde.

Und das aus ganz konkretem Grund. Denn Sohn Luis spielt jetzt Fußball. Wo da der Zusammenhang ist? Familie Cramer fährt mit den insgesamt rund 40 Mitgliedern der Ofso in der Saison bis Oktober zu rund 20 Treffen an den Wochenenden. Der sechsjährige Luis aber, selbst schon profunder Kenner von Oldtimern und Fan der Treffen, hat am Samstagmorgen Fußballspiel. Da kann man nicht mit einem Oldtimer-Trecker, der es auf 30 Stundenkilometer bringt, hin zum Fußball und wieder zurück zum Treffen tuckern. Und in einem „modernen“ Auto zum Oldtimertreffen anrollen, kommt schon gar nicht in Frage. „Wir wollen standesgemäß zu den Treffen fahren.“ Da es das Faun-Feuerwehrauto immerhin auf 80 Stundenkilometer bringt, kann Luis mal schnell zum Fußballspiel gebracht werden.

Mitglied werden bei den Ofso kann übrigens jeder, der ein Oldtimer-Fahrzeug besitzt – ob mit zwei, vier oder mehr Rädern, mit Motor oder ohne. Auch wenn es ein Fahrrad ist, wichtig ist nur, dass es nachweislich 30 Jahre und einen Tag alt ist, um als Oldtimer zu gelten.

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