250 Jahre heutige B56 Schneller Weg zum Wochenend-Schloss

Swisttal · Jeden Morgen quälen sich tausende Pendler aus dem Raum Euskirchen/Swisttal über die B56 zu ihren Arbeitsstellen nach Bonn. Die Straße war nicht immer so stark befahren. Kurz nach ihrem Bau vor 250 Jahren rollten dort hin und wieder ein paar Fuhrwerke und Kutschen über die Fahrbahn aus Sand und Kies.

250 Jahre heutige B56: Schneller Weg zum Wochenend-Schloss
Foto: Hans-Peter Fuss

Der Grund für den Bau der neuen Straße ab dem Jahr 1770 war ein zutiefst menschlicher. Kaspar Anton Graf Belderbusch, Minister des Kurfürsten, hatte soeben in Miel ein Barockschlösschen errichtet. Er soll sich dort nicht nur mit Jagdfreunden, sondern auch mit der Vilicher Äbtissin Caroline von Satzenhofen getroffen haben. Weil es bei diesen Treffen wohl nicht nur um die Erörterung theologischer Fragen ging, hieß das Schloss im Volksmund bald „Maison de Plaisance". Wie dem auch gewesen sein mag, Belderbusch brauchte er eine direkte Verbindung zur kurfürstlichen Residenz in Bonn. Die alte Römerstraße führte nämlich durch die Felder und den Kottenforst in den Bonner Norden, wo einst die Legionen beheimatet waren. Also weitab von der Residenz.