Schulstart in Swisttal Lesen und schreiben in Provisorien

Swisttal · Weil die Flut auch die Grundschulen in Odendorf und Heimerzheim stark getroffen hat, werden die Kinder derzeit in Provisorien unterrichtet.

 Die Heimerzheimer Grundschüler fühlen sich in den Containern wohl, wie auch die damalige Ministerin Yvonne Gebauer bei ihrem Besuch im Februar 2022 feststellte.

Die Heimerzheimer Grundschüler fühlen sich in den Containern wohl, wie auch die damalige Ministerin Yvonne Gebauer bei ihrem Besuch im Februar 2022 feststellte.

Foto: Matthias Kehrein

Das neue Schuljahr 2022/2023 hat begonnen. Für den General-Anzeiger Anlass, auf die Grundschulen in Odendorf und Heimerzheim zu schauen, die von der Flutkatastrophe im Juli vergangenen Jahres massiv betroffen waren. An beiden Schulen konnten zum Schuljahresbeginn tragfähige Lösungen realisiert werden.

Im Gebäude der Grundschule Odendorf waren durch die Flutkatastrophe zwei Klassenräume im Untergeschoss betroffen, die saniert werden mussten. Diese Räume können termingerecht genutzt werden, so Yann vom Dahl von der Pressestelle der Gemeinde. Der neu aufgebrachte Estrich sei auch bereits begehbar. Wegen der kompletten Trocknungszeit darf der Estrich aber vorerst noch nicht beschichtet werden. Das soll dann spätestens in den Herbstferien geschehen. Alle 215 Schülerinnen und Schüler der insgesamt zehn Klassen können zum neuen Schuljahr in der Schule untergebracht werden, wie Pressesprecher Bernd Kreuer erklärte.

Schwimmunterricht in Bonn

Da die Flutkatastrophe die Turnhalle Odendorf komplett zerstört hatte, soll der Sportunterricht für die Grundschülerinnen und -schüler ersatzweise in der Turnhalle des Bürgerhauses Morenhoven stattfinden. Für den Schwimmunterricht gibt es demnach eine Vereinbarung mit der Stadt Bonn, wonach der Schwimmunterricht im Hardtbergbad sowie im Lehrschwimmbecken Derletal stattfindet.

Gleichzeitig laufen die weiteren Planungsschritte des multifunktionalen Neubaus für die gemeinsame Nutzung von Grundschule/Dorfsaal/Gymnastikhalle/Offene Ganztagsschule (OGS). Für den Multifunktionsbau, der Starterprojekt des ersten Programmantrages aus dem Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) ist und nach bisherigem Stand rund 14,38 Millionen Euro kosten soll, liegt inzwischen die Baugenehmigung vor.

Klimafreundlicher Bau

Insbesondere sollen bei dem Projekt ökologische und nachhaltige Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen realisiert werden, wie Photovoltaikanlage für den Eigenbedarf, Sammlung und Aufbereitung von Niederschlagswasser für den Eigenbedarf, Wärmepumpe und Deckenstrahlplatten als Zusatz zur Fernwärme sowie in Ergänzung zur geplanten Lüftungsanlage.

Während der Neubau realisiert wird, muss die gesamte Schule zwischenzeitlich in eine Container-Ersatzschule umziehen, die auf einem Gelände in Verlängerung der Straße In der Freiheit errichtet werden soll. Der Aufbau der Container mit entsprechender Einrichtung war ursprünglich geplant für Mitte August bis Ende Dezember 2022.

Allerdings hatte Schulleiterin Stephanie Schnitzler den Umzug in den Weihnachtsferien 2022/2023 als „denkbar schlechtesten Zeitpunkt“ bezeichnet. Inzwischen ist eine andere Lösung gefunden: Nach dem aktuellen Planungs- und Bauzeitenplan des beauftragten Architekturbüros soll der Umzug in diesen Interimsstandort in den Sommerferien 2023 erfolgen, so Kreuer. Die Unterbringung der Schule dort ist dann für die Bauzeit des Multifunktionsbaus von zwei Jahren vorgesehen. Weitere Informationen zum Sachstand der Planungen sollen in den Sitzungen der Ratsausschüsse nach der Sommerpause gegeben werden.

Die neue Gesamtschule kostet 43 Millionen Euro
Auch das Gebäude der Swistbachschule an der Bachstraße in Heimerzheim war von der Flutkatastrophe im letzten Jahr massiv betroffen. Nachdem die Schule zunächst Aufnahme in der wenige Gehminuten entfernten Gesamtschule gefunden hatte, die dafür „zusammengerückt“ war, ist die Grundschule seit Jahresanfang 2022 in einer neuen Containeranlage auf dem Gesamtschulgelände untergebracht. Dort wird der Unterricht auch weiter stattfinden.

Zusätzlich werden auch Container in einer „Entenhausen“ genannten Anlage genutzt, die an der Bachstraße auf einem nahe am bisherigen Schulgebäude gelegenen Grundstück aufgebaut wurden (siehe Kasten). Die Containerschule ist eine Zwischenlösung. Denn der Rat hat für die Gesamtschule einen Neubau auf der Viehtrift in Heimerzheim beschlossen. Nach letzten Kostenschätzungen vom Februar dieses Jahres ist dafür mit Kosten von rund 43 Millionen Euro zu rechnen.

Nach dem Umzug der Gesamtschule in ihren Neubau soll deren bisheriges Gebäude grundschulgerecht umgebaut werden. Danach soll dort die Grundschule ihre feste Heimat bekommen. Einen Zeitplan gibt es derzeit noch nicht. Die Containeranlage ist angemietet bis Ende 2023, so Pressesprecher Kreuer. Die Verwaltung werde den Ratsgremien aber vorschlagen, die Anlage aus Wirtschaftlichkeitsgründen zu kaufen.

Die Raumnot an der Grundschule Buschhoven soll zum neuen Schuljahr durch zwei zusätzliche Containerklassen entspannt werden.

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