SEK-Einsatz Buschhoven Mutter verteidigt ihren Sohn: Kein Waffennarr
Swisttal-Buschhoven · Am Montag hat es in Buschhoven einen SEK-Einsatz gegeben, bei dem die Einsatzkräfte hohe Mengen an Munition fanden. Nun meldet sich die Mutter des 34-Jährigen Buschhoveners zu Wort.
Die Mutter des 34-jährigen Buschhoveners, der am Montag einen stundenlangen Einsatz eines Spezialeinsatzkommandos der Polizei ausgelöst hatte, meldet sich nach den Geschehnissen zu Wort. Wie die Frau am Mittwoch dem General-Anzeiger sagte, lege sie Wert auf die Feststellung, dass ihr Sohn „kein Waffennarr sei“. Dies treffe allein auf den Vater des 34-Jährigen zu.
Auch habe sich ihr Sohn keine Waffen illegal verschafft, sondern diese hätten allein dem Vater gehört, der im vergangenen Jahr verstorben sei. Bei der Gelegenheit stellte die Frau angesichts entsprechender Spekulationen in den sozialen Netzwerken klar, dass ihr verstorbener Mann, ein Mediziner, nicht Selbstmord verübt habe, „sondern bei Ausübung seines Dienstes an Corona gestorben ist“.
500 Schuss Munition gefunden
Wie mehrfach berichtet, waren Auslöser des Polizeieinsatzes am Montag Hinweise aus dem persönlichen Umfeld des psychisch als labil bekannten 34-Jährigen gewesen, dass dieser sich möglicherweise erschießen wolle. Der Mann konnte nach langwierigen Verhandlungen mit der Polizei zum Aufgeben bewogen werden werden.
Er wurde noch am Montagabend in eine Bonner Klinik eingewiesen. Tatsächlich fand die Polizei bei der Hausdurchsuchung, die auf richterlichen Beschluss erfolgt war, Waffen. Konkret zwei Pistolen und zwei Gewehre, zudem mehrere Hieb- und Stichwaffen. „Ferner 500 Schuss Munition“, ergänzte Polizeisprecher Robert Scholten am Mittwoch.
Keine waffenrechtliche Erlaubnis
Zur Rechtslage stellte Scholten grundsätzlich klar: „Der 34-Jährige besaß keine waffenrechtliche Erlaubnis.“ Insbesondere der Vater galt als „Waffennarr“, der laut Polizei bereits 2007 einen Polizei- und SEK-Einsatz wegen einer mutmaßlichen Bedrohungslage auslöst hatte. Nach einem Waffenbesitzerverbot hat der Vater nach Informationen des GA im Jahr 2010 alle Waffen abgeben müssen. Diese Bestände seien als Asservate vernichtet, aber teils auch an einen zugelassenen Waffenhändler abgegeben worden.
Offensichtlich habe sich ihr Mann dann aber trotz des Verbotes wieder neue Waffen besorgt, führte die Mutter des 34-Jährigen am Mittwoch aus. Davon habe sie aber nichts gewusst. Auch Polizeisprecher Scholten bestätigt, dass die jetzt sichergestellten Waffen aus einem „illegalen Überhang“ stammen. „Wir prüfen derzeit, ob es noch an anderen Örtlichkeiten einen weiteren Bestand an Waffen gibt“, so Scholten.