Pflegeplanung Senioreneinrichtungen in Swisttal sehen sich gut gewappnet

Swisttal · Die Senioreneinrichtungen in Swisttal sehen sich auf die älter werdende Bevölkerung gut vorbereitet. Die Einweihung eines neuen Pflegeheims in Heimerzheim ist trotz Verzögerung wegen der Flut noch in diesem Jahr geplant.

 Das Libento-Pflegeheim in Heimerzheim soll noch in diesem Jahr eröffnet werden.

Das Libento-Pflegeheim in Heimerzheim soll noch in diesem Jahr eröffnet werden.

Foto: Hans-Peter Fuss

„Gut ausgestattet“ sieht Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner die Gemeinde Swisttal bei den Einrichtungen für Senioren. Nach der Pflegeplanung des Rhein-Sieg-Kreises von 2019 sind für 2040 in Swisttal 1081 Pflegebedürftige prognostiziert, von denen laut Berechnungen 320 in stationären Einrichtungen versorgt werden müssen. Mit der Zahl der zurzeit vorhandenen Plätze in den drei bestehenden Einrichtungen in Heimerzheim, Buschhoven und Odendorf sowie der im Bau befindlichen zweiten Einrichtung in Heimerzheim mit jeweils 80 Plätzen wird bereits zum Jahresende 2022 die Zahl des prognostizierten Bedarfs von 320 erreicht. Aus diesem Grund spricht die Bürgermeisterin von einer „Punktlandung mit den jetzigen Zahlen“.

Außerdem ist ein neuer „Seniorenpark Kölner Straße“ in Heimerzheim geplant. Der Projektentwickler will auf dem Grundstück hinter der früheren Hausarztpraxis Albrecht zwei Häuser mit insgesamt 16 bis 18 barrierefreien Wohnungen bauen. Im Erdgeschoss des Bestandsgebäudes soll eine Tagespflege für 16 zu betreuende Menschen entstehen. Die Fertigstellung wird jedoch nicht vor Ende 2023 sein. Im Bereich Tagespflege gelte es noch Plätze zu schaffen, so die Bürgermeisterin, was die Gemeinde durch entsprechende Planungen und Flächen ermöglichen wolle.

Bettenkapazität in Heimerzheim steigt

Noch in diesem Jahr einziehen können die Seniorinnen und Senioren in die „Libento Seniorenresidenz Heimerzheim“ an der Kölner Straße. Die Fertigstellung verzögert sich, weil die Flutkatastrophe 2021 auch den Rohbau des Gebäudes auf dem Gelände des früheren Plus-Marktes massiv getroffen hatte. Da das Hochwasser nicht nur den Keller, sondern auch das Erdgeschoss 1,20 Meter hoch geflutet hatte, in dem schon Installationen wie Elektrik fertig gewesen seien, habe tatsächlich zeitweise auch der Abriss im Raum gestanden, wie Einrichtungsleiter Marcel Zielinski sagt. Das sei aber nun vom Tisch, er persönlich gehe realistisch vom Eröffnungstermin 1. November 2022 aus. Für die Kinder der etwa 70 bis 90 Mitarbeitenden soll durch einen externen Anbieter eine Kinderbetreuung im Haus eingerichtet werden. Wenn dieses Angebot gut angenommen werde, könne das Angebot auch auf externe Kinder ausgedehnt werden, so Zielinski.

Die älteste Senioreneinrichtung Swisttals, St. Clara in Heimerzheim, wird aktuell von einer Bettenkapazität von 48 auf 80 erweitert. Nach dem Abriss des Verwaltungstraktes entstehe an dessen Stelle ein Neubau, wie Einrichtungsleiterin Birgit Laufer erläutert. Sie hoffe auf die Fertigstellung im Sommer dieses Jahres. Als Besonderheit nannte die Einrichtungsleiterin das Projekt „Glücksmomente“, bei dem Bewohnern individuelle Wünsche erfüllt werden wie der Besuch auf einem Bauernhof oder im Kölner Dom. Nun soll es auch „Glücksmomente“ für die Mitarbeitenden geben, denn auch das Team solle auf diese Weise wertgeschätzt werden.

Nachbarschaft zum Erholungswald als Pluspunkt

Zwar nicht vom Hochwasser direkt, aber zeitverzögert von Schichtenwasser betroffen gewesen sei Stella Vitalis in Buschhoven, wie Altenpflegerin Ute Sauren erklärt. Das Haus, das seit dem 1. März von Elisabeth Mohr geleitet wird, hat Platz für 80 Bewohner sowie eine in die Wohnbereiche eingestreute kleine Anzahl von Kurzzeitpflegeplätzen. Sauren hob die direkte Nachbarschaft zum Erholungswald hervor und verwies auf das Rehasport-Angebot für neurologisch Erkrankte im Haus.

Über ebenfalls 80 Plätze für vollstationäre Pflege verfügt das Bonifatius Wohnen mit Pflege in Odendorf. Darüber hinaus gibt es sechs Kurzzeitpflegeplätze. Allen Swisttaler Senioreneinrichtungen ist nach eigenen Angaben die enge Anbindung an das Orts- und Gemeinschaftsleben ein besonderes Anliegen.

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