Swisttaler Arbeiterwohlfahrt Soziales Engagement im Feuerwehrhaus

SWISTTAL-HEIMERZHEIM · Die Lösung sozialer Probleme stand damals wie heute im Mittelpunkt: Vor 40 Jahren gründete eine Handvoll Männer und Frauen den Swisttaler Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt, kurz Awo. Jetzt feierten die Swisttaler Awo-Mitglieder rund ums alte Feuerwehrhaus in der Bachstraße in Heimerzheim, dem heutigen Domizil des Wohlfahrtsverbandes, den runden Geburtstag.

 Ein gut gelauntes Team: Die Ehrenamtlichen des Ortsvereins Swisttal der Arbeiterwohlfahrt.

Ein gut gelauntes Team: Die Ehrenamtlichen des Ortsvereins Swisttal der Arbeiterwohlfahrt.

Foto: Anita Borhau-Karsten

Auch die Kleiderstube, die beinahe genauso lange existiert, hatte ihre Pforten geöffnet. Beim Sommerfest zogen alle etwa 20 ehrenamtlichen Helfer rund um Vorsitzende Maria Gleißner und ihren Stellvertreter Hermann Leuning gut gelaunt an einem Strang. Für die gute Stimmung im Team hatte Vorstandsmitglied Jutta Bartels die Erklärung parat: "Beim ehrenamtlichen Arbeiten muss man sich wohlfühlen!"

Es war am 10. Mai 1974, als sich sozial interessierte Swisttaler Bürger in der Wohnung der damaligen SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Roswitha Iversen trafen, um den Awo-Ortsverein ins Leben zu rufen. Erster Vorsitzender wurde Gunter Holzweißig. Zu den Gründern gehörten auch Gertrud Prengel sowie Margarete und Horst Langer, die noch heute der Swisttaler Awo verbunden sind.

Kurz nach der Gründung wurde auf Anregung von Felicitas Gasde die Gebraucht-Kleiderstube eingerichtet. 1986 erfolgte der Umzug vom Alten Kloster ins leerstehende Feuerwehrhaus, das heute noch dem Ortsverein und der Kleiderstube als Domizil dient. Der Spruch "Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr" zeugt von der Vergangenheit des alten Gebäudes. 1996 entschloss sich die Swisttaler Awo, nicht mehr Mieter, sondern Eigentümer des Hauses zu sein.

Die Idee zur Kleiderstube hatte aus Meckenheim den Weg nach Swisttal gefunden, wo bereits 1973 gebrauchte, aber gut erhaltene Kleiderspenden erfolgreich für geringes Entgelt angeboten wurden und sowohl dem späteren Besitzer als auch der Kasse der Awo dadurch gute Dienste leisteten. Auch die Kleiderstube in Heimerzheim schrieb Erfolgsgeschichte.

Heute werden pro Jahr etwa 20.000 Euro Einnahmen erzielt, die später nach Abzug von Ausgaben und Rücklagen wieder dem guten Zweck zufließen. Mit etwa 5000 Euro jährlich unterstützt die Awo Swisttal zum Beispiel Familien und Alleinerziehende bei der Finanzierung ihres Lebensunterhaltes. Die Hilfe erfolge "unbürokratisch und direkt", sagt Vorsitzende Maria Gleißner.

Weitere regelmäßige Aktivitäten sind Hilfstransporte nach Rumänien, um die Caritas in ihrem dortigen Wirken zu unterstützen, zuletzt im Jahr 2013, sowie Ausflüge und monatliche Zusammenkünfte im "Swisttal-Treff" für Senioren und auch Ferienfreizeiten oder Ausflüge, zum Beispiel ins Phantasialand, für Kinder. "Kinder sind unsere Zukunft", erklärt Vorsitzende Gleißner, warum ihr das Wohl der Kleinen besonders am Herzen liege. Die 70-jährige Odendorferin ist von Hause aus Pädagogin, seit 35 Jahren Mitglied der Awo Swisttal und lenkt deren Geschicke seit 2006. Insgesamt rund 340 Awo-Mitglieder engagieren sich in Swisttal für soziale Gerechtigkeit - und seit der Feier mindestens einer mehr: Der stellvertretende SPD-Ortsvereinsvorsitzende Michael Schleupner ließ sich von Gleißner überzeugen beizutreten - der gleichen Werte wegen, die SPD und Awo verbünden.

Infos zur Swisttaler Awo unter www.awo-swisttal.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort