Ein Sportplatz in Buschhoven und Morenhoven Sportanlage Buschhoven wächst

SWISTTAL-BUSCHHOVEN · Von der Landstraße L 493 nicht einzusehen, versteckt hinter Heckenbändern und Scheune, schreitet eines der größten Projekte der Gemeinde Swisttal der letzten Jahre zügig voran: die neue Gemeinschaftssportanlage Buschhoven-Morenhoven-Miel.

 Tonnenweise Sand und Kies wird benötigt, um das neue Sportgelände bei Buschhoven zu gestalten.

Tonnenweise Sand und Kies wird benötigt, um das neue Sportgelände bei Buschhoven zu gestalten.

Foto: Hans-Peter Fuß

Ein Blick über die Baustraße gibt einen ersten Eindruck von der Größe: erst 450 Meter entfernt endet die neue Anlage an der Bundesstraße B 56. "Es ist von der Fläche her wahrscheinlich das größte aktuelle Projekt im gesamten Rhein-Sieg-Kreis. Mit 450 Metern in der Längsdehnung, werden insgesamt knapp drei Hektar Fläche in Anspruch genommen", erklärt Dr.-Ing. Markus Fischer von der Architekten- und Ingenieurgesellschaft Dr.-Ing. Fischer Consult aus Rheinbach.

Karl Wilhelm Schöneweiß steigt gerade vom riesigen Bagger. Mit seinen Kollegen hat er die Baufahrzeuge von Baggern verschiedener Größe, Radlader, Walze und Dumper - Muldenkipper - eben abgestellt. Bis zu sechs Mann stark ist die feste Gruppe der Bauarbeiter der ausführenden Firma Strabag Sportstättenbau. Sie arbeiten von Montag bis Freitag auf der Baustelle und leben in dort aufgestellten Wohncontainern. "Man muss sich schon gut verstehen, sonst funktioniert das nicht", sagt Schöneweiß. Am Freitag geht es für das Wochenende nach Hause in die Gegend von Chemnitz.

Auf der Anlage ist schon viel passiert. Der Mutterboden wurde abgeräumt und teils zur Weiterverwendung gelagert, dann wurde die Fläche profiliert und modelliert, bevor auf mehr als zwei Hektar 30 Zentimeter tief Zement und Kalk eingefräst wurden, um die weitere Bodenbearbeitung überhaupt möglich zu machen, erklärt Fischer. Drainagestränge und Versorgungsleitungen für Strom, Gas, Abwasser und Telekommunikation wurden verlegt und nicht zuletzt ein Stahlband als Potenzialausgleich, eine Art Erdung. Die Drainage ist nach entsprechender Abstimmung und Betriebserlaubnis des Erftverbandes an den benachbarten Buschbach angeschlossen.

Wobei man den Bach oder wenigstens ein Rinnsal im Sinne es kleinen fließenden Gewässers vergeblich sucht, nur der Graben ist zu erkennen. "Zweidrittel das Jahres ist da überhaupt kein Wasser drin", sagt Bürgermeister Eckhard Maack. "Insofern ist das jetzt eine gute Entwicklung, wenn in Zukunft Wasser zugeführt wird." Selbstverständlich werde das Wasser vor der Einleitung gereinigt, sagt Fischer.

Die Flutlichtmasten und die Standpfosten für die sechs Meter hohen Ballfangzäune sind nach dem von Architektin Christiane Fischer für die gesamte Anlage erstellten Farbkonzept in Anthrazit, nicht in Grün. "Hier ist überall Natur. Anders als grüne, fügen sich anthrazitfarbene Zäune viel besser ein", erklärt sie. Die Zaunmatten liegen schon bereit. Sie werden eine schallgedämpfte Aufhängung bekommen, um das "Scheppergeräusch" bei auftreffenden Bällen zu vermeiden. Der Erdhügel für die 45 Meter lange zweistufige Zuschauertribüne ist schon aufgeschüttet, die L-Steine liegen bereit. Farbige Pflöcke markieren den künftigen Beachvolleyball- und den Bouleplatz. Die beiden Laufbahnen für die Sprunggruben sind noch schwarz, erhalten aber eine rote elastische Kunststoffschicht.

Ingenieure, Baufirma und Gemeinde sind sich einig: "Der Spielbetrieb kann mit der neuen Saison Ende aufgenommen werden." Und auch der Kostenrahmen von rund 1,9 Millionen werde eingehalten.

Zahlen, Daten, Fakten

1,92 Millionen Euro stehen für die Gemeinschaftssportanlage im Swisttaler Haushalt bereit. Der vordere Kunstrasenplatz hat eine Nettospielfläche von 100 mal 64 Metern, der obere Querplatz 90 mal 60 Meter. Zwei Laufbahnen, die Weitsprunggrube für Leichtathletik und Schulsport, Beachvolleyball-Platz und Bouleanlage machen die Anlage multifunktional.

SV Swisttal und SV Hertha Buschhoven errichten auf rund 462 Quadratmetern ein L-förmiges Sportlerheim mit Umkleiden, Schiedsrichterkabinen, Ballraum, Technikraum, barrierefreien Sanitäranlagen sowie einem multifunktionalen Versammlungsraum.

Gesamtkosten des Sportlerheims: 500 000 Euro. 400 000 Euro erbringen die Vereine durch Darlehensverträge, weitere 50 000 Euro durch Eigenleistung, 50 000 Euro übernimmt die Gemeinde Swisttal.

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