Eine Bürgermeisterin für Swisttal Streit wegen Duell der Kandidatinnen

SWISTTAL · Petra Kalkbrenner oder Gisela Hein? Das ist am Sonntag in Swisttal die Frage. 14.800 Wahlberechtigte sind aufgerufen, eine neue Bürgermeisterin zu wählen. 1950 Bürger (13,1 Prozent) haben ihre Stimme bereits per Briefwahl abgegeben.

 Bürgermeisterkandidatin Petra Kalkbrenner traf Bundeskanzlerin Angela Merkel am Rande einer CDU-Feier in der Kölner Flora. FOTO: LAURENCE CHAPERON

Bürgermeisterkandidatin Petra Kalkbrenner traf Bundeskanzlerin Angela Merkel am Rande einer CDU-Feier in der Kölner Flora. FOTO: LAURENCE CHAPERON

Foto: Laurence Chaperon

Beide Kandidatinnen trafen in den vergangenen Tagen auf prominente Fürsprecherinnen: Kalkbrenner sprach bei der Feier zum 70-jährigen Bestehen der nordrhein-westfälischen CDU in der Kölner Flora mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, Hein plauderte am Rande des Sommerkonzerts der NRW-Landesregierung in Düsseldorf mit Ministerpräsidentin Hannelore Kraft.

Petra Kalkbrenner (51) ist seit 2001 als Beigeordnete der Gemeinde Swisttal die "zweite Kraft" hinter Bürgermeister Eckhard Maack (63), der nicht mehr kandidiert und dessen Amtszeit am 20. Oktober endet. Kalkbrenner wurde von der CDU nominiert und wird von der FDP unterstützt.

Gisela Hein (54) ist selbstständige Unternehmensberaterin. Sie leitet den Gemeindeausschuss für Umweltschutz, Wirtschaftsförderung und und Energie. Die SPD hat Hein nominiert, unterstützt wird sie auch von den Grünen und von der Ratsfraktion der Unabhängigen Wählervereinigung Bürger für Swisttal.

Dieser mehrheitliche Fraktionsbeschluss sorgt BfS-intern für heftige Diskussionen. Die BfS-Ratsherren André Gentz, Herbert Waskow, Wilfried Schumacher und Karl-Heinz Peters sprechen sich für Gisela Hein als Bürgermeisterin aus. Joachim Güttes, Ursula Muckenheim und Claus Nehring wollen im Sinne der Unabhängigkeit der Wählervereinigung keine Empfehlung für oder gegen eine Kandidatin abgeben.

Auf den entsprechenden Bericht des General-Anzeigers, der auf einer Pressemitteilung von Karl-Heinz Peters im Namen der vier Hein-Befürworter beruhte, hat die BfS-Vorsitzende Ursula Muckenheim jetzt reagiert. Sie schreibt, einige Mitglieder hätten nach dem Votum der vier Fraktionsmitglieder gar mit Austritt aus der Wählergemeinschaft gedroht, da innerhalb der BfS in der Kandidatenfrage Neutralität vereinbart gewesen sei. Muckenheim: "Zur Klarstellung ist zu sagen, dass der in der BfS-Mitgliederversammlung mehrheitlich gefasste Beschluss unverändert Gültigkeit hat. Wir streben einen Politikwechsel im Rathaus an und unterstützen die Kandidatin, die für Innovation beziehungsweise für eine veränderte Verwaltungskultur steht und die größtmögliche Übereinstimmung mit den Zielen der BfS vertritt. Dies zu entscheiden, wird jeder der BfS nahestehende Wähler eigenverantwortlich tun."

Der Vorstand der BfS sowie drei Ratsmitglieder halten sich laut Muckenheim an diesen mehrheitlich gefassten Beschluss. Eigeninitiativen von Ratsmitgliedern und BfS-Mitgliedern seien von diesem Beschluss natürlich nicht betroffen. Offenbar sei es zu einer "Verwechslung der Pressemitteilungen" gekommen. "Eine private Pressemitteilung von Karl-Heinz Peters wurde der Wählervereinigung zugeschrieben", behauptet Muckenheim.

Auf diese Unterstellung reagiert hat wiederum Peters: "Das ist eine Frechheit und ein Affront gegen die Seriosität des General-Anzeigers. Der dem GA am Mittwoch zugesandte Pressetext ist keinesfalls meine Privatangelegenheit, sondern basiert auf dem ausdrücklichen Wunsch der Ratsmitglieder André Gentz, Herbert Waskow, Wilfried Schumacher und Karl-Heinz Peters, die die Mehrheit der Ratsfraktion repräsentieren."

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