Landesstraße in Swisttal Bei Sanierung der L182 Filterschicht vergessen

Swisttal-Heimerzheim · Kurz nach Ende der neunmonatigen Baustelle ist es auf der L182 schon wieder eng geworden: Der Rhein-Sieg-Kreis hat angeordnet, eine Vorrichtung zum Schutz des Grundwassers am Dützhof nachträglich einzubauen

 Nur Einspurig geht es auf der frisch sanierten L182 an der Baustelle am Dützhof vorbei. Den Verkehrsfluss regeln Ampeln.

Nur Einspurig geht es auf der frisch sanierten L182 an der Baustelle am Dützhof vorbei. Den Verkehrsfluss regeln Ampeln.

Foto: Axel Vogel

Die freie Durchfahrt war nicht von langer Dauer: Neun Monate lang konnten Autofahrer die L182 zwischen Heimerzheim und Brenig wegen Sanierung nicht befahren, mussten auf ihrem Weg Richtung Brühl, Wesseling, Bornheim oder Bonn lange Umwege in Kauf nehmen. Erst am 24. April wurde das rundum erneuerte Teilstück für den Verkehr freigegeben. Doch seit einigen Tagen ist wieder Geduld gefragt auf der L182.

Am Dützhof hat Straßen NRW erneut eine Baustelle eingerichtet, um offenbar Vergessenes nachzuholen. Gebaut wird an den beiden Straßenrändern eine Art Filter, die das Grundwasser vor Verunreinigungen schützen soll. Deshalb steht dort nur eine Fahrspur zur Verfügung, und der Verkehr wird über Ampeln geregelt. Im Berufsverkehr bilden sich während der Rotphasen 200 bis 300 Meter lange Staus.

Sollte sich auf Höhe Dützhof ein Unfall ereignen, könnten Öl oder Kraftstoff ins Erdreich gelangen und das Grundwasser verschmutzen. Aus dem speist sich der Brunnen, der die Familie Rheindorf, die Besitzer des Dützhofs, seit Generationen mit Trinkwasser versorgt. Im Laufe der nächsten Woche sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.

Warum wurden diese Arbeiten nicht in einem Abwasch mit der Sanierung erledigt? Dazu teilt die bei der Kreisverwaltung angesiedelte Untere Wasserbehörde mit: Das Landesstraßenbauamt habe sich nicht an die im Frühjahr 2019 getroffene Vereinbarung hinsichtlich der Entwässerung gehalten. „Es gab einen abgestimmten Plan, wie dort entwässert werden sollte. Unabhängig davon, ob in der Nähe ein Brunnen existiert. Die schriftliche Baugenehmigung beinhaltete den Einbau einer Filterschicht, ein unterirdischer Speicher reicht nicht. Jetzt wird es so gemacht, wie es genehmigungsfähig ist“, teilt die Pressestelle des Kreises mit.

Beim Landesstraßenbauamt sieht man die Sache laut Pressesprecher Bernd Aulmann anders. Während des Gesprächs mit der Unteren Wasserbehörde vor einem Jahr sei von einem Brunnen, der den Dützhof mit Trinkwasser versorge, nicht die Rede gewesen. Davon habe man erst nach Abschluss der Sanierung erfahren und sofort reagiert.

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