Versuchter Diebstahl in Swisttal Hund schlägt Fahrraddieb in Buschhoven in die Flucht

Swisttal-Buschhoven · Damit hatte der junge Mann, der jetzt nachts in Buschhoven ein Fahrrad stehlen wollte, wohl nicht gerechnet. Er wurde von der Boxer-Hündin der Bewohner in die Flucht geschlagen.

 Rosa Heckmanns Boxer-Hündin Roxy hat den Fahrraddieb gestellt.

Rosa Heckmanns Boxer-Hündin Roxy hat den Fahrraddieb gestellt.

Foto: Hans-Peter Fuss

Bei der Fußball-WM 1990 in Italien hat Franz Beckenbauer sinngemäß über Olaf Thon gesagt, den könne man nachts um 3 Uhr wecken, der würde auch im Halbschlaf einen Elfmeter verwandeln. Es ist eher unwahrscheinlich, ob Beckenbauer die nächtliche Treffsicherheit des früheren Buschhovener Hertha-Spielers Sascha Heinen vom Elfmeterpunkt bewerten kann. Aber das ist im Zusammenhang der folgenden Geschichte auch nicht so wichtig.

Wichtig und richtig ist aber, dass Heinen nun von jetzt auf gleich hellwach war, als ihn seine Lebensgefährtin Rosa Heckmann nachts gegen 0.30 Uhr weckte. Ihr mit der Überwachungskamera verbundenes Handy hatte gepiepst. Auf dem Display konnte sie sehen, dass sich jemand unter dem Carport neben dem Haus an der Schulstraße aufhielt, der dort nichts zu suchen hatte. Der junge Mann machte sich am abgestellten Fahrrad zu schaffen.

Nach 50 Metern ist die Flucht zunächst beendet

„Ich bin sofort aufgesprungen und mit unserem Boxer runter“, berichtet Heinen. „Ich konnte durch die Glastür sehen, dass der Dieb das Fahrrad fallen ließ und auf die Straße rannte. Er hatte wohl den Hund bellen gehört.“ Dann schickte Heinen seine 45 Kilo schwere Boxer-Hündin Roxy dem Dieb hinterher. Nach 50 Metern war die Flucht zunächst zu Ende. „Ich hörte noch einen Schrei, dann hab ich den Hund zurückgepfiffen“, erzählt Heinen weiter. Es könne also sein, dass Roxy den Flüchtigen gebissen habe. Dann sei der Mann weitergelaufen.

Heinen verfolgte ihn zunächst nicht weiter, sondern ging zurück ins Haus, um sich vollständig anzuziehen. Anschließend fuhr er noch zweieinhalb Stunden durch Buschhoven, um den Dieb zu suchen, fand ihn aber nicht. Später hörte Heinen im Dorf, dass jemand in derselben Nacht versucht habe, am Karl-Kaufmann-Weg ein Auto zu knacken.

Buschhovener berichten von weiteren Diebstählen

Nachdem er den versuchten Diebstahl digital publik gemacht hatte, meldeten sich weitere Buschhovener, die von Fahrraddiebstählen in den vergangenen Wochen berichteten. Auch bei Heinen selbst war im Mai ein Fahrrad aus dem Carport gestohlen worden. „Deshalb habe ich ja die Überwachungskamera installiert“, sagt er. Die Anschaffung hat sich also gelohnt.

Heinen beschreibt den nächtlichen Besucher so: etwa 17 bis 20 Jahre alt, etwa 1,75 Meter groß, schmale Statur. Er trug einen schwarzen Trainingsanzug mit orangefarbenen Blitzen auf den Ärmeln, schwarze Turnschuhe mit weißem Nike-Emblem und eine schwarze Brusttasche. Mit der Taschenlampe hatte er gegen 23.30 Uhr bereits das Garagentor von Heinens Nachbar ausgeleuchtet, wie auf dem Film der Überwachungskamera zu sehen ist.

Die Polizei verzeichnete in diesem Jahr in Buschhoven drei Fahrraddiebstähle: am 16. Juli am Rosenweg, am 31. Juli an der Straße Schießhecke und am 4. August am Karl-Kaufmann-Weg.

Hinweise an die Bonner Polizei unter 0228/150.

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