Gewerbeflächen in Swisttal Entscheidung über Zukunft der PEG spaltet den Rat

Swisttal · Mit einer hauchdünnen Mehrheit hat der Rat der Gemeinde Swisttal beschlossen, den Aufgabenbereich der PEG-Entwicklungsgesellschaft zu erweitern und eine hauptamtliche Geschäftsführung zu bestellen. Was noch passieren soll.

Der Rat hat mit knapper Mehrheit beschlossen, das Aufgabenfeld der PEG auf das gesamte Gebiet der Gemeinde Swisttal zu erweitern.

Der Rat hat mit knapper Mehrheit beschlossen, das Aufgabenfeld der PEG auf das gesamte Gebiet der Gemeinde Swisttal zu erweitern.

Foto: Axel Vogel

Die Projekt-Entwicklungsgesellschaft mbH (PEG) wird künftig Gewerbeflächen im gesamten Gebiet der Gemeinde Swisttal entwickeln, also nicht mehr wie bisher örtlich begrenzt auf Odendorf. Das hat der Rat der Gemeinde Swisttal mit knapper Mehrheit beschlossen: Bei einer Abwesenheit stimmten 19 Ratsmitglieder dafür, 17 dagegen. Für den erweiterten Aufgabenbereich soll schnellstmöglich ein hauptamtlicher Geschäftsführer eingestellt werden. Zugleich soll die Gemeinde auch selbst aktiv den Wohnungsbau fördern, in Form einer Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR). Der hauptamtliche PEG-Geschäftsführer soll dann zunächst parallel auch als Vorstand dieser AöR fungieren. Damit ist der Rat den Empfehlungen des PEG-Aufsichtsrats gefolgt. Zuvor war im Stadtrat der Antrag von Uschi Muckenheim (BfS), getrennt über PEG und AöR abstimmen zu lassen, mehrheitlich abgelehnt worden.

„Wichtig ist, die PEG örtlich und zeitlich auszudehnen“, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Hanns Christian Wagner. Es sei wichtig, dass die Gemeinde etwas tue für wohnortnahe Arbeitsplätze. Mit der Zahl der Betriebe steige parallel auch die Zahl der dort Beschäftigten und damit verbunden die Nachfrage nach Wohnraum. Deshalb soll eine Beratungsgesellschaft über eine AöR für Wohnbauförderung gegründet werden. Damit folgt der Rat mehrheitlich einer Empfehlung der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft dhpg aus Bornheim.

2004 drohte der PEG die Insolvenz

Die PEG hatte vor einigen Jahren vor einer drohenden Insolvenz gestanden. Wie der GA im Dezember 2004 berichtete, war die PEG in finanzielle Schieflage geraten, weil die Vermarktung der Gewerbeflächen in Odendorf schlecht lief. Mit 55.000 Euro öffentlichen Mitteln griff die Gemeinde der PEG damals unter die Arme, im Jahr darauf wurden weitere 122.000 Euro benötigt, um den Konkurs der PEG abzuwenden. In diesem Fall hätte die Gemeinde Swisttal die vorhandenen Schulden der PEG übernehmen müssen.

Jetzt wiederum musste über die Zukunft der PEG entscheiden werden, weil das Gewerbegebiet Odendorf inzwischen komplett vermarktet ist. Jetzt wird der Aktionsradius ausgedehnt und die PEG soll Gewerbeflächen im gesamten Gemeindegebiet ankaufen und vermarkten, primär in Odendorf und in Heimerzheim. Ankauf, Erschließung und Vermarktung der Flächen soll ein hauptamtlicher Geschäftsführer übernehmen.

Geschäftsführung erfolgt bis jetzt nebenher

Seit Anfang 2022 verantworten der Beigeordnete Tobias Weingartz und Wirtschaftsförderer Martin Koenen die Geschäftsführung der PEG als Nebenaufgabe. Die Einstellung eines hauptamtlichen Geschäftsführers werde mit der geplanten Ausdehnung auf die gesamte Gemeinde notwendig, die eine intensive und strategische Vermarktung erfordere, erklärt Gemeindesprecher Niklas Maack. Wirtschaftsförderer Koenen, dessen Aufgabenschwerpunkt die Bestandsbetreuung der Betriebe sowie weitere Themen wie Tourismus oder Mobilitätsmanagement seien, werde mit dem künftigen hauptamtlichen Geschäftsführer eng zusammenarbeiten, was schon im Hinblick auf „Synergieeffekte“ sinnvoll sei.

Die Änderung des PEG Gesellschaftszwecks soll in der nächsten Aufsichtsratssitzung und Gesellschafterversammlung beschlossen werden. Gisela Hein ist Aufsichtsratsvorsitzende, Aufsichtsratsmitglieder sind Hanns Christian Wagner sowie Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner.

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