Bis zu 30 Grad im Innenraum Eltern beklagen tropische Temperaturen in Heimerzheimer Kita

Swisttal-Heimerzheim · Schon morgens herrschen in der Kita der Elterninitiative „Kinderkurse Swisttal“ 25 Grad Celsius, teilweise noch höher. Die Eltern fordern deswegen eine Klimaanlage. Die Gemeinde wiegelt ab – und hat einen anderen Vorschlag.

 Die Elterninitiative aus Swisttal fordert Abhilfe gegen die Hitze in Form einer Klimanlage.

Die Elterninitiative aus Swisttal fordert Abhilfe gegen die Hitze in Form einer Klimanlage.

Foto: dpa-tmn/Christin Klose

Die Kita der Elterninitiative „Kinderkurse Swisttal“ (KiKu) hat mit einem ernsten Hitzeproblem im Innenbereich zu kämpfen. In dem erst im Oktober 2017 für rund 1,25 Millionen Euro errichteten Gebäude an der Kölner Straße 118 liegen die Temperaturen in den Sommermonaten schon am frühen Morgen bei rund 25 Grad Celsius, in Ausnahmefällen sogar bei 30 Grad, beklagen die Eltern. Die Grünen und die SPD haben deshalb im Bau-, Vergabe- und Denkmalschutzausschuss beantragt, die Kühlung der Räume für den Sommer 2021 sicherzustellen.

Die beiden Fraktionen wollen außerdem, dass eine langfristige Lösung erarbeitet wird, die alle schon vorhandenen baulichen Mittel berücksichtigen soll. In der Begründung führen SPD und Grüne aus, dass der Vorstand der Elterninitiative bereits im Dezember 2019 die Verwaltung über die „unzumutbaren und gesundheitsgefährdenden Innenraumtemperaturen“ informiert und um eine Lösung gebeten habe.

Der Vorstand habe schon mit Mietminderung gedroht. Eine ausreichende Lösung sei bis heute aber nicht gefunden. „Es muss was passieren, sonst wird die Kita laut den Vorschriften bei Hitze schließen müssen“, war Johanna Bienentreu (Grüne) sicher.

Kita in Swisttal-Heimerzheim: Klimanalage kostet 50.000 Euro

Wie die Verwaltung den Ausschuss informierte, hatte der KiKu-Vorstand im April 2021, wie schon im Dezember 2019, um den Einbau einer Klimaanlage gebeten, deren Kosten sich auf rund 50.000 Euro belaufen würden.

Allerdings entspreche nach Feststellung des mit der Klärung beauftragten Architekturbüros der vorhandene Wärmeschutz der gültigen DIN-Norm, weil neben dem Wärmedämm-Verbundsystem noch zusätzliche Sonnenschutzmaßnahmen wie etwa außenliegende Sonnenschutzlamellen an den Fenstern ausgeführt würden. Diese Maßnahmen seien Stand der Technik und würden so auch von der Unfallkasse NRW und der deutschen gesetzlichen Unfallversicherung empfohlen.

Verwaltung will zunächst die Technik überprüfen

Laut Verwaltung habe es am 20. Mai dieses Jahres eine Begehung der Kita mit dem Fachamt sowie einem Fachingenieur gegeben. Ergebnis: Zunächst soll die bereits vorhandene Technik überprüft werden, wie die Einstellung der Raumthermostate der Fußbodenheizung, der Luft-Wärme-Pumpe und der Be- und Entlüftungsgeräte. Ebenso soll das Kita-Personal noch einmal in die Anlagensteuerung eingewiesen werden.

„Wenn es morgens bei Betriebsbeginn schon 25 Grad sind, dann hat die Be- und Entlüftung grundsätzlich falsch gearbeitet“, stellte Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner fest. „Wir sind sicher, dass wir durch eine andere Bedienung eine optimale Situation schaffen können.“ Es gelte, sich so schnell wie möglich an das Problem heranzutasten, so Paul Adams (SPD). Der Einbau einer Klimaanlage allerdings wurde sowohl vom Ausschuss-Vorsitzenden Manfred Lütz (CDU) als auch von Björn Zimmer (FDP) als nicht zielführend angesehen – aus ökologischen Gründen wegen des hohen Energieverbrauchs, so Zimmer. Aber auch aus praktischen Gründen, weil es in einer Kita „immer rein und raus“ gehe, so Lütz.

Dem Ausschuss sollen die Ergebnisse der genannten Überprüfungen und Vorschläge für weitere Maßnahmen wieder zur Beratung vorgelegt werden.

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