Tiny-Houses für Flutbetroffene Johanniter Fluthilfe übergibt Tiny-Houses bei Odendorf

Swisttal-Odendorf · Für Flutbetroffene gibt es bei Swisttal-Odendorf nun neue Unterkünfte auf Zeit. Die Johanniter Fluthilfe hat acht Tiny-Houses errichten lassen.

 Alles, was man zum Wohnen braucht, auf kleinem Raum: Natalie Brincks von den Johannitern vor einem der Tiny-Houses.

Alles, was man zum Wohnen braucht, auf kleinem Raum: Natalie Brincks von den Johannitern vor einem der Tiny-Houses.

Foto: Niclas Kreft

Fast zwei Jahre nach der Flut leiden viele Betroffene weiter unter den Folgen. Vielerorts sind immer noch Baustellen, einige Menschen können noch nicht in ihre alten Wohnhäuser zurückkehren. Für sie hat die Hochwasserhilfe der Johanniter nun acht kleine und mobile Tiny-Houses bei Odendorf zur Verfügung gestellt. Sie sollen den Betroffenen übergangsweise ein Zuhause bieten. Am vergangenen Freitag übergab die Johanniter-Hochwasserhilfe die Häuser nun offiziell an die Gemeinde Swisttal. „Wir sind sehr dankbar für die Hilfe der Johanniter, ohne sie wäre das Projekt nicht möglich gewesen“, sagte dabei Swisttals Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner. 850.000 Euro Spenden aus der Aktion „Deutschland hilft“ hat die Johanniter-Hochwasserhilfe dafür eingesetzt. „Es gibt noch sehr viel zu tun. Die Menschen brauchen immer noch Hilfe, die Häsuer waren ein großer Schritt", sagte Natalie Brincks vom Johanniter Regionalverband Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen.

Ein Haus ist sogar barrierefrei

Die acht Tiny-Houses stehen auf einem 2.200 Quadratmeter großen Grundstück im Gewerbepark Odendorf. Sechs davon sind zwischen 20 und 25 Quadratmeter groß und bieten Platz für bis zu drei Personen. Zwei der Häuser sind rund 55 Quadratmeter groß, gedacht für Familien. Eines der größeren Häuser ist sogar barrierefrei, das heißt komplett ebenerdig. Die Häuser sind zwar, wie der Name schon sagt, klein, bieten jedoch alles, was man zum Wohnen braucht. So gibt es Küchenzeilen, ausklappbare Tische, Stauraum, kleine Badezimmer, Betten und Schlafsofas. Alle haben Internetzugang. Zum Waschen und Trocknen wird es einen Gemeinschaftscontainer geben. Die Häuser sind fast bezugsfertig, müssen nur noch angeschlossen werden. Außerdem soll das Grundstück im Gewerbepark noch asphaltiert werden.

Mitte April können die Menschen dort einziehen. Wann die Betroffenen danach in ihre alten Wohnhäuser zurückkehren können, ist noch unklar, die Sanierungen ziehen sich lange hin und der Wohnungsmarkt in Odendorf sei angespannt, so Petra Kalkbrenner. Solange bieten ihnen jedoch die Tiny Houses wenigstens vorübergehend ein Zuhause. Der Vertrag mit der Gemeinde läuft dazu über zwei Jahre, kann aber bei Bedarf verlängert werden. Die Flutbetroffenen bezahlen keine Miete für die Häuser, nur Betriebskosten. Auch dabei ist Unterstützung möglich.

Neben den Tiny-Houses im Gewerbepark Odendorf bietet der Johanniter Regionalverband Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen noch andere Hilfen. „Die von der Flut betroffenen Menschen sind teilweise immer noch traumatisiert, vor allem die Kinder“, erklärte Brincks. „Wir bieten Spielbusse für Kinder an und Gesprächsrunden für Senioren, die sich austauschen können.“ Dazu gehören beispielsweise Gesprächscafés. „Für uns ist es vor allem wichtig, den Menschen langfristig zu helfen, auch jetzt noch, nach fast zwei Jahren nach der Flut“, sagte Julian Müller, Regionalvorstand der Johanniter.

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