Ein halbes Jahr nach der Flut Swisttal wartet noch immer auf die Auswertung der Flut
Swisttal · Nach der Flut im Sommer will Swisttal die Gemeinde wieder aufbauen. Das gestaltet sich aber schwierig, weil die Neuberechnung potentieller Flutgebiete auf sich warten lässt.
Die Bezirksregierung Köln hat noch keine Ergebnisse zur Ausweisung von Überschwemmungsflächen in Swisttal. Das hat der stellvertretende Pressesprecher der Bezirksregierung, Dennis Heidel, dem GA auf Anfrage mitgeteilt. Demnach laufen aktuell die Untersuchungen für die Erft, die aber leider schwieriger seien als zunächst angenommen. Deshalb lägen bisher keine validierten (Zwischen-) Ergebnisse durch das Expertengremium vor. Das solle so schnell wie möglich erfolgen. Allerdings sei dies abhängig von der Verfügbarkeit der Ingenieurbüros und der Komplexität.
Der Gemeinderat Swisttal will die Flut analysieren
Das Thema „Wiederaufbau nach der Unwetterkatastrophe“ steht am Mittwoch, 19. Januar, auf der Tagesordnung des Bauausschusses der Gemeinde Swisttal (17.30 Uhr, Dorfhaus Straßfeld). Vor gut einem halben Jahr hatten viele Menschen ihr Hab und Gut verloren, viele Gebäude sind massiv zerstört. Eine Reihe von Eigentümern, Einwohner, Kommune und Vereine gleichermaßen – stehen vor der drängenden Frage, ob sie am bisherigen Standort wieder aufbauen können oder nicht, weil die Flächen möglicherweise in künftig neu berechneten und festgesetzten Überschwemmungsgebieten liegen.
Schon im Oktober vergangenen Jahres hatte Bürgermeisterin Kalkbrenner deshalb eine Anfrage an Regierungspräsidentin Gisela Walsken gerichtet: „Wird das Land neue vorläufige Überschwemmungsgebiete benennen und an welchen Werten wird sich für die Festsetzung der Überschwemmungsgebiete entschieden?“ In ihrer bei der Gemeinde Anfang Dezember eingegangenen Antwort teilt die Regierungspräsidentin mit, dass die Bezirksregierung schnellstmöglich für die Gewässer in Swisttal die neuen Überschwemmungsflächen ermitteln werde.
Neuberechnung der Überschwemmungsgebiete ist ein Job für Experten
Allerdings sei die Neuberechnung der Überschwemmungsgebiete sehr aufwändig und könne nur von spezialisierten Ingenieurbüros durchgeführt werden. Immerhin gehe es im Regierungsbezirk Köln etwa 25 Gewässer, bei denen das bisherige Extremhochwasser (HQextrem) im Juli weit überschritten worden sei. Eine Arbeitsgruppe im Umweltministerium beschäftige sich aktuell mit der Frage, wie künftig Überschwemmungsgebiete ermittelt und ausgewiesen werden sollten.