Verein feiert Einweihung an der Vorgebirgsstraße Tafel hat neue Räume

SWISTTAL-HEIMERZHEIM · Es duftet nach Kaffee, eine Bäckerei hat belegte Brötchen und süße Berliner gespendet: Mit einer kleinen Feier hat die Swisttaler Tafel am Samstag ihre neuen Räume an der Vorgebirgsstraße in Heimerzheim eingeweiht.

Der Umzug war notwendig geworden, da ein Investor den früheren Laden an der Kirchstraße gekauft hatte.

Vorsitzender Jürgen Hein schaut sich zufrieden in dem neuen Verkaufsraum um, in dem sich Unterstützer, Kunden und die neue Swisttaler Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner versammelt hatten. Ein Quantensprung sei der Umzug in das neue Gebäude, so der 65-jährige Odendorfer. Manche sähen es zwar kritisch, eine solche Einrichtung mitten im Ort zu eröffnen. Doch er finde gerade dies gut, so Hein: "Armut kann jeden betreffen. Hier kann man mit erhobenem Haupt hinkommen."

Viele im Raum nicken. So auch die 32-jährige Heimerzheimerin Verena Lenz. Als alleinerziehende Mutter von zwei Kindern sei sie auf die Tafel angewiesen. "Es gibt nichts, für was ich mich schämen muss", sagt sie. Zweimal in der Woche komme sie zum Einkaufen her, besonders Babysachen und Windeln. "Ich finde die neuen Räume hier richtig toll. Es ist viel schöner und wärmer als im alten Gebäude. Das ist jetzt hier wie richtiges Einkaufen in einem normalen Supermarkt", erklärt sie. Lenz ist eine von 277 Kunden, die aufgrund ihres geringen Einkommens berechtigt sind, bei der Tafel einzukaufen. Auch die aktuelle Flüchtlingskrise wirkt sich laut Verein auf die Tafel aus. Derzeit seien 152 Flüchtlinge berechtigt, Lebensmittel zu erstehen, sagt Hein - Tendenz steigend.

Zu ihnen zählt Mammadov Vugar (37) aus Aserbaidschan, der mit seiner Frau und seinen zwei Kindern nach Deutschland geflohen ist. Sein Ziel sei es, hier zu arbeiten und sich ein neues Leben aufzubauen, sagt der 37-Jährige, der einen Uniabschluss in internationalen Beziehungen hat. Die Tafel helfe ihm dabei sehr. Er sei "begeistert" von den neuen Räumen: "Hier ist es wirklich viel schöner und geräumiger", findet Vugar.

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