Brunnen in der Voreifel Trinkwasserversorgung in Swisttal ist sicher

SWISTTAL · Unternehmen E-Regio informiert Politiker über Situation beim Trinkwasser. Trotz der hohen Temperaturen und der anhaltenden Trockenheit haben die Brunnen im Gebiet der Wasserversorgung Euskirchen-Swisttal genügend Wasser abgegeben.

 Im Wasserwerk Heimerzheim wird das aus zwei Brunnen geförderte Trinkwasser aufbereitet und ins Netz geleitet.

Im Wasserwerk Heimerzheim wird das aus zwei Brunnen geförderte Trinkwasser aufbereitet und ins Netz geleitet.

Foto: Wolfgang Henry

Im Gebiet der Gemeinde Swisttal ist „die Wasserversorgung jetzt – und auch in Zukunft – sichergestellt“. Sie „ist vergleichsweise unempfindlich gegen Extremsituationen“. Diese Passagen stammen aus dem Text eines Ratsbeschlusses zum Wasserversorgungskonzept für die Gemeinde Swisttal vom 3. Juli 2018, wie die Swisttaler Liberalen in einer Anfrage an die Bürgermeisterin zitieren.

Denn gleich im Folgemonat, Anfang August, hatten E-Regio, die Gemeinde Swisttal und die Stadt Euskirchen die Bürger dringend zum Wassersparen aufgefordert. FDP und CDU wollten nun wissen, wie das zusammenpasst. Die FDP hatte acht Fragen zum Thema gestellt, die E-Regio – im Auftrag des Wasserversorgungsverbandes Euskirchen Swisttal (WES) für die Versorgung der Gemeinde zuständig – im Vorfeld schriftlich beantwortet hatte.

Auf Antrag der CDU waren E-Regio-Geschäftsführer Christian Metze und Egon Pützer, Geschäftsleiter Technische Dienste/Netze, zur Sitzung des Bau-, Vergabe- und Denkmalschutz-Ausschusses eingeladen worden, um über die aktuelle Situation und über künftige Strategien zu berichten.

"Wir haben ausreichend Wasser"

Zur Erinnerung: Wochenlanger Sonnenschein und Hitze, aber kein Regen – das hatte Auswirkungen auf die Wasserversorgung. Im WES-Versorgungsgebiet war der Grundwasserpegel an einzelnen Stellen so weit gefallen, dass an zwei Brunnen kein Trinkwasser mehr gefördert werden durfte. Gleichzeitig war der Wasserverbrauch besorgniserregend angestiegen.

Laut Geschäftsleiter Pützer sei am heißesten Tag ein um 60 Prozent höherer Tagesbedarf gemessen worden als an einem normalen Sommertag. Deshalb wurden die Bürger aufgefordert, unnötigen Wasserverbrauch zu reduzieren wie die Bewässerung von Gärten oder Grünflächen, das Neubefüllen von Pools oder Reinigungsarbeiten im Außenbereich.

„Wir haben ausreichend Wasser, auch bei 38 Grad Celsius. Aber die Hinweise an die Bürger mussten wir rausgeben, weil eine Grundwassermessstelle einen kritischen Pegel ausgewiesen hatte“, sagte Metze. Trockengefallen sei allerdings kein Brunnen, so die schriftliche Mitteilung. Lediglich eine von mehr als 100 Grundwassermessstellen im Gebiet des WES habe eine erlaubte Pegelhöhe unterschritten. Diese Messstelle liege im Kalkarer Moor bei Arloff, wegen des Landschaftsschutzes sei dort ein Mindestpegel vorgegeben worden.

Eine Wasserknappheit gebe es nicht, betont WES. Der Trinkwasserbedarf sollte aber reduziert werden, damit die Förderung von Trinkwasser aus Brunnen am Wasserwerk Arloff reduziert beziehungsweise kompensiert werden könne. Die Wasserförderung dort sei bis 31. Dezember 2020 befristet und es sei bereits ein Konzept erarbeitet, um die Wasserförderung an den beiden Brunnen Arloff zu ersetzen.

Neuer Tiefbrunnen könnte gebaut werden

Im vergangenen Winter sei bereits eine Probebohrung im neuen Gewinnungsbereich am Engelbertusbrunnen (Kreuzweingarten) erfolgt. Wenn die Zustimmung der Bezirksregierung vorliege, könne dort ein neuer Tiefbrunnen gebaut werden. Investitionsvolumen: zwischen 600.000 und 800.000 Euro.

„Das ist keine Kleinigkeit für den Versorgungsverband“, sagte Metze. Er gehe von einer Genehmigung durch die Bezirksregierung aus, sodass 2021 die Förderung am Kalkarer Moor eingestellt werden könne. Mit Wasser aus der Wahnbachtalsperre könne Swisttal im Notfall jedoch nicht mitversorgt werden. Zum einen gebe es keine Verbindung, zum anderen stehe im Wasserwerk Heimerzheim ausreichend Trinkwasser zur Verfügung. Daher mache der Bau einer Verbindung zur Wahnbachtalsperre keinen Sinn.

Ob die Aufforderung zum Reduzieren des Wasserverbrauchs tatsächlich eine Wirkung hatte, konnte Pützer auf die Frage von Johanna Bienentreu (Grüne) nicht sagen. „Rein subjektiv“ habe es keine großen Reduzierungen gegeben, weil möglicherweise noch einmal Pools befüllt und Pflanzen begossen worden seien.

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