Zwei Hunde fast verendet Unbekannter legt Giftköder in Feldern aus

SWISTTAL · Zwischen Swisttal-Buschhoven und dem Wohnweiler Hohn hat ein Unbekannter Giftköder ausgelegt. Zwei Hunde wären in der vergangen Woche fast verendet, nachdem sie die mit einem Pflanzenschutzmittel versetzten Fleischbällchen oder Wurststücke gefressen hatten. Tierärzte konnten sie jedoch retten.

Leo, der sechsjährige Altdeutsche Hütehund, begleitet Anja Wacker immer, wenn sie vom Hof Olzem in Hohn ausreitet. So auch am vergangenen Donnerstag gegen 14.30 Uhr. Doch nach 20 Minuten musste die Krankentherapeutin aus Heimerzheim den Ritt abbrechen, denn Leo verhielt sich merkwürdig. "Er hat gezittert, blickte verstört, konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten und erbrach sich", berichtet Wacker. Sie packte den Hund sofort ins Auto und raste zur Tierarztpraxis Helmes-Schütterle nach Alfter. "Er war mehr tot als lebendig, als wir dort ankamen", sagt Wacker.

In der Praxis wurde das Tier sofort notbehandelt. "Die Symptome wie Krämpfe, Fieber, Erbrechen und Durchfall deuteten auf Vergiftung durch Pflanzenschutzmittel hin", sagte die Tierärztin Susanne Schütterle gestern auf Anfrage des General-Anzeigers.

Dem Hund sei es "dramatisch schlecht" gegangen. So habe man ihm ein Gegenmittel gegen das Gift gespritzt, den Magen ausgepumpt und ihn ins künstliche Koma versetzt. Nach zehn Stunden im Koma sei das Tier am Freitag wieder aufgewacht und habe sich langsam erholt.

Die Tierärztin rät allen Hundehaltern, verstärkt darauf zu achten, dass die Tiere am Wegesrand nichts fressen. Sollten sie die genannten Symptome zeigen, sollten sie sofort zum nächsten Tierarzt gebracht werden. Anja Wacker ist froh, dass ihr "Leo", den sie auch als Therapiehund bei Senioren und Kindern einsetzt, überlebt hat: "Das nimmt einen emotional schon sehr mit." Nun will sie bei der Polizei Anzeige erstatten. Das hat auch Sebastian Geller aus Hohn vor. Er besitzt mit seinen Eltern zwei Berner Sennenhunde. Mit ihnen war er am Montag voriger Woche gegen 15.15 Uhr in den Feldern rings um Hohn unterwegs.

Einer von beiden Hunden, die siebenjährige Luna, wurde nach dem Spaziergang von Krämpfen, Erbrechen und Durchfall geplagt.

"Sie würgte ständig und hatte verengte Pupillen, da bin ich direkt mit ihr zur Tierarztpraxis Mütze nach Buschhoven gefahren", berichtet Geller dem GA. Der Tierarzt stellte bei Luna hohes Fieber und Vergiftungserscheinungen fest. Nach der Behandlung konnte Geller seinen Berner Sennenhund wieder mit nach Hause nehmen. "Er war dann ein paar Tage recht schlapp, doch mittlerweile hat er sich ganz gut erholt", berichtet Geller.

Bei der Bonner Polizei sind keine weiteren Vergiftungsfälle im Raum zwischen Buschhoven und Hohn bekannt.

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