Warnung vor Orkanböen So bereiten sich Menschen im Vorgebirge auf das Unwetter vor

Swisttal · Auch für das Vorgebirge gilt für die Nacht zum Donnerstag eine Sturmwarnung. Die Anlieger versuchen, sich bestmöglich auf das bevorstehende Unwetter vorzubereiten. Viele von ihnen waren im letzten Jahr von der Flutkatastrophe betroffen.

Die Anlieger an der Swist bereiten sich auf das Unwetter vor.

Die Anlieger an der Swist bereiten sich auf das Unwetter vor.

Foto: Hans-Peter Fuß

Was bringt das Wetter in den nächsten Stunden und Tagen? Das fragen sich insbesondere viele Flutopfer zwischen Altendorf-Ersdorf und Heimerzheim angesichts der Ankündigung weiterer Regenfälle und vor allem Orkanböen. Aus Furcht vor erneuten Überflutungen und Unwetterschäden leiteten Anlieger von Bächen entsprechende Warnmeldungen etwa der einschlägigen Apps NINA des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe und von KATWARN des Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS an den GA weiter. 

Für den Kreis Ahrweiler warnen die Apps nämlich für die Nacht zum Donnerstag vor einer raschen Windzunahme aus Westen „mit orkanartigen Böen oder Orkanböen zwischen 105 und 120 km/h (Bft 11-12) im Bergland. Im Tiefland seien „teils schwere Sturmböen“ zwischen 90 und 100 km/h (Bft 10) zu erwarten, zudem während der Kaltfrontpassage strichweise orkanartige Böe um 110 km/h (Bft 11) aus Südwest.

Ein Anlieger des Altendorfer Baches in Meckenheim, dessen Haus im vergangenen Sommer von der Katastrophenflut schwer betroffen war, rät zudem die Vorhersage des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) NRW im Auge zu behalten: Denn das Amt sagt zwar in seinem aktuellen hydrologischen Lagebericht für den Mittwochvormittag nur einzelne Schauer voraus. Aber ab dem späten Nachmittag soll von Westen „länger anhaltender Regen“ aufziehen. Die Prognose lautet: „Niederschlagsmengen heute in der Fläche 5 bis 10 mm, örtlich 10 bis 15 mm.“

Im weiteren Verlauf bis über das Wochenende sind weitere signifikante Niederschläge zu erwarten. Die Modellaussagen der Wetterdienste zu den Niederschlagssummen stellen sich noch uneinheitlich dar. Niederschlagsmengen in nochmals der gleichen Größenordnung sind nicht auszuschließen. 

Was die Pegel angeht, sagt das LANUV: „Infolge der Niederschläge der vergangenen Wochen ist das zur Verfügung stehende Wasserrückhaltevermögen der Einzugsgebiete in weiten Landesteilen erschöpft. Bei Auftreten der vorhergesagten Niederschlagsmengen muss deshalb in den nächsten Tagen, möglicherweise auch über das Wochen-ende hinaus, mit einem stetigen Anstieg der Wasserführung in den Gewässern gerechnet werden.“

Das Fazit von LANUV-Pressesprecher Wilhelm Deitermann lautet: „Wir rechnen mit steigenden Pegeln an vielen kleinen Gewässern. An einigen Stellen können auch Uferbereiche überschwemmt werden“, führt er aus: „Wo sich durch das Extremereignis im vergangenen Juli die Gewässerverläufe geändert haben, können auch bereits bei weniger Niederschlag Uferbereiche überschwemmt werden. Hier ist derzeit immer noch besondere Vorsicht geboten."

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