Niederdreeser und Morenhovener feiern klein und fein Weihnachtsmarkt auf Expansionskurs

Morenhoven/Niederdrees · Jede Menge genähte Taschen, Krippen, Strickwaren aller Art, Plätzchen, Kränze für die Haustür sowie Adventskränze aus Tannen oder aus Holzstämmen für den Tisch.

 In weihnachtlicher Atmosphäre genießen die Niederdreeser den zweiten Advent.

In weihnachtlicher Atmosphäre genießen die Niederdreeser den zweiten Advent.

Foto: Axel Vogel

Der 22. Weihnachtsmarkt der Karnevalsgesellschaft "Olleme Bubbelsbröder" am Sonntag bot vor und im Dorfhaus wieder die unterschiedlichsten Deko- und Geschenkartikel. 33 Stände mit selbst gefertigten Artikeln ließen manchen Besucher an dem einen oder anderen Stand ein wenig länger verweilen und für das Kind oder Freunde eine Kleinigkeit erwerben. Die 87-jährige Katharina Kreuer verkaufte in diesem Jahr zum siebten Mal Selbstgebasteltes in Ollheim. "Ich habe sogar selber die Seife gezogen", erzählte die Dünstekovenerin stolz.

Zum 15. Mal mit einem Stand dabei war auch Heike Hostnik, deren Ehemann Friedhelm den Markt organisiert hat, ihre selbst gefertigten Engel und Papier-Handtaschen fanden die eine oder andere Käuferin. "Ich liebe Basteln. Das ganze Jahr über ziehe ich mich ab und zu zurück und fertige Sachen für den Weihnachtsmarkt an", so die Ollheimerin. Puppenkleider und bunte Einkaufstaschen gingen für einen guten Zweck über die Verkaufstheke. Der Erlös fließt in den Verein für schwer erkrankte Kinder und Jugendliche "Herzenswünsche". "Der Verkauf unserer Sachen lief super", freute sich denn auch Edeltraud Buckesfeld, die seit Jahren für "Herzenswünsche" näht und die Sachen auf verschiedenen Weihnachtsmärkten verkauft.

Für die Heimerzheimerin Elisabeth Balg ist der Besuch des Weihnachtsmarktes ein jährliches Muss, "um Kekse und Kerzen zu kaufen. Denn ich backe nicht mehr selbst", schmunzelte die 86-Jährige. Zufrieden mit der Veranstaltung zeigte sich denn auch Friedhelm Hostnik. "1993 fingen wir mit einem kleinen Glühweinstand an. Seitdem ist unser Weihnachtsmarkt von Jahr zu Jahr größer geworden. Unsere Aussteller kommen heute aus Swisttal, Bad Münstereifel, Bonn und sogar aus Wassenburg an der niederländischen Grenze."

Rheinbach-Niederdrees

Klein aber fein war auch der sechste "Niederdreeser Weihnachtszauber", zu dem der Ortsausschuss auf den ehemaligen Schulhof und in die Alte Schule eingeladen hatte. "Der Weihnachtszauber ist vom Dorf für das Dorf. Deshalb haben wir auch nichts Kommerzielles hier", sagte Ortsvorsteher Holger Klöß. Rund um den Schulhof hatten die Niederdreeser stimmungsvolle Buden aufgebaut, in denen vor allem Selbstgearbeitetes und Leckeres angeboten wurde. So gab es bei Familie Bach selbst hergestellte dekorative Holzobjekte, bei den Familien Büser und Winkens unter anderem Weihnachtsgelee und Weihnachtsgebäck, Adventsgestecke, Gehäkeltes und Dekoratives aus eigener Herstellung.

Es duftete nach frischen Waffeln, Würstchen und Glühwein. Besondere Freude hatten die großen und kleinen Besucher an den Geschichten von Märchenerzählerin Helga Dahm, die in heimeliger Atmosphäre im ehemaligen Schulraum Märchen wie das von den "Drei Schweinchen" erzählte. Und auch der Nikolaus stattete dem Niederdreeser Weihnachtszauber seinen Besuch ab. Besondere Bedeutung kam der Wurfbude zu, die ganz bewusst von Kindern "betrieben" wurde. Denn mit dem Erlös sammelten sie Geld für ein neues Spielgerät, das das von der Stadt auf dem Spielplatz abgebaute ersetzen soll. "Wir bekommen von der Stadt dank des Einsatzes von Jörg Bersch vom Jugendamt zwar eine Nestschaukel", sagte Klöß. Für das größere Spielgerät aber müssen die Niederdreeser selbst rund 10.000 Euro aufbringen.

Wenn die beantragte Eintragung des Ortsausschusses als Verein und dessen Anerkennung als gemeinnützig durch das Finanzamt vorliegen, können auch Spenden entgegen genommen werden. "Dann kann der Ortsausschuss insgesamt finanziell ein bisschen mehr fürs Dorf tun", so Klöß.

Swisttal-Morenhoven

Der Weihnachtsmarkt am Sonntag im Morenhovener Kreaforum war für den 23-jährigen Ammar Alkojke und seine Frau Aicha Mzahim eine Premiere. Die Flüchtlinge aus dem syrischen Damaskus, die seit einem halben Jahr in Deutschland leben, waren begeistert von den Lichtern und der stimmungsvollen Atmosphäre in den Räumlichkeiten an der Vivatsgasse. Dabei waren die jungen Flüchtlinge nicht nur Besucher, sie verkauften gemeinsam mit Hora Aossosabdo syrische Dattelplätzchen.

"Die waren der Renner", freuten sich Meline und Christoph Winkelmann vom Helferkreis Flüchtlinge Morenhoven. Mit interessierten Blicken verfolgten Alkokje und Mzahim die Besucher, die sich die verschiedensten Dekoartikel ansahen und gelegentlich kauften. An sieben Ständen wechselten Schmuck, Patchwork-Taschen oder Nippes den Besitzer. "Mit rund 300 Besuchern sind wir sehr zufrieden", meinte denn auch Tanja Winkelmann, Organisatorin des Krea-Weihnachtsmarktes, der im Rahmen des verkaufsoffenen Sonntags in Morenhoven stattfand.

Zum dritten Mal luden Gewerbe und Vereine zu solch einer Veranstaltung ein. "Von Jahr zu Jahr nimmt die Anzahl der Teilnehmer zu", freute sich Ralph Retterath, Inhaber der gleichnamigen Goldschmiede, und als Vorstand im Gewerbeverein Swisttal Initiator eines verkaufsoffenen Sonntags im Jahr 2013. Mit dabei waren in diesem Jahr Simone Schleheck (Tupperware), Sandra Retterath-Brandt (Tischschmuck) und Goldschmiede Retterath.

Der Heimat- und Verschönerungsverein präsentierte auf einer Fotowand die jüngsten Maßnahmen, der Tante Emma-Laden verkaufte Zeitschriften, Getränke und Lebensmittel. Zum ersten Mal öffnete am Sonntag auch die örtliche Löschgruppe der Freiwilligen Feuerwehr ihr Gerätehaus und bot ihren Gästen neben Steaks, Glühwein, gebrannten Mandeln als Highlight 70 selbst geangelte Forellen zum Verzehr an.

Mit zahlreichen Aktivitäten lockte auch die Pfarrgemeinde Sankt Nikolaus Jung und Alt an, feierte sie doch zugleich ihr Patronatsfest. Kirchenführungen und ein Konzert der Turmbläser mit dem Instrumentalkreis unter der Federführung des Kirchenorganisten Ansgar Pöhler sorgten für eine besinnliche Atmosphäre. "Die Veranstaltung so kurz vor Weihnachten ist gut für das Gewerbe und auch gut für die Morenhovener. So lernen manche Bewohner auch einmal ihr Dorf kennen", begründete Retterath den Nutzen einer solchen Veranstaltung.

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