Falsch verbunden Wer die Mieler Feuerwehr sucht, landet bei einem Privatanschluss

Swisttal-Miel · Bei der Mielerin Helena Kurth liefen in der Flutnacht über 100 Notrufe auf. Durch einen alten Eintrag im Internet landen viele statt bei der örtlichen Feuerwehr bei ihr.

 Symbolbild.

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Foto: Daniel Bockwoldt/Archiv

Das Internet vergisst nicht. Nicht einmal Informationen aus vor-digitalen Zeiten. Das stellte schon vor einer Weile Helena Kurth aus Miel fest. Denn weil in irgendeiner sehr alten Datenbank ihre Nummer als die des örtlichen Feuerwehrhauses hinterlegt ist, klingelt bei ihr ständig das Telefon. 

Die Ursache der Verwechslung kennt die Seniorin durchaus: Vor rund 40 Jahren war ihr Mann Johann-Peter Kurth Brandmeister – und daher ihre Nummer der Feuerwehr zugeordnet. Eine namhafte Orts- und Informationssuchmaschine hat diese einst analoge Verknüpfung bis heute in ihren digitalen Speichern.

Wer nun das Feuerwehrhaus in Miel im Netz sucht, findet die Privatnummer von Familie Kurth. Allerdings sei ihr Gatte nicht nur seit 30 Jahren aus dem aktiven Feuerwehrdienst raus, er starb auch vor rund einem Jahr, so Kurth. Und ihr Haus liege zwar an der gleichen Straße, jedoch etliche Hausnummern entfernt.

Lieber 112 wählen

In den meisten Zeiten waren die Anrufe „nur“ lästig. In der Hochwassernacht klingelte es allerdings nach Kurths Schätzung mehr als hundertmal. Und wenn das Telefon klingele, dann gehe man ja schließlich ran. Selbst wenn es nicht alle Anrufer freundlich aufgefasst hätten, dass ihnen die Mielerin in der Not gar nicht weiterhelfen konnte.

Im Nachgang der Katastrophe meldeten sich bei Helena Kurth dann weitere Leute auf der Suche nach Gesprächspartnern bei der Feuerwehr, darunter die Presse und die Bundespolizei. Helena Kurth hat daraus unterdessen Konsequenzen gezogen und eine neue Rufnummer beantragt.

Und wenn es brennt – egal ob in Miel oder anderswo –, rät sie ohnehin dringend dazu, die 112 zu wählen.

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