Verkehrsanalyse Was Heimerzheim für Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer tun kann

Swisttal-Heimerzheim · Der Verkehrsraum in Heimerzheim habe keine schweren Mängel, bescheinigt ein aktuelles Gutachten. Wo die Fachleute dennoch Verbesserungsbedarf sehen.

Die Kölner Straße ist ein zentraler Punkt im Verkehrskonzept für Heimerzheim. Das Gutachten empfiehlt mehr sichere Querungsmöglichkeiten.

Die Kölner Straße ist ein zentraler Punkt im Verkehrskonzept für Heimerzheim. Das Gutachten empfiehlt mehr sichere Querungsmöglichkeiten.

Foto: Hans-Peter Fuß

Das Straßennetz in Heimerzheim ist leistungsfähig und hat keine sicherheitsrelevanten Defizite. Das hätten die Auswertung von Unfällen und eine Verkehrsbeobachtung in Swisttals größtem Ortsteil ergeben, heißt es im Fazit zum Verkehrs- und Parkraumentwicklungskonzept, das die P.3 Agentur für Kommunikation und Mobilität in Kooperation mit der Ingenieurgesellschaft Stolz (IGS) erarbeitet hat, und das am Donnerstag, 15. September, im Planungsausschuss vorgestellt wird.

Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass „einzelne“ vorhandene Problemstellen von räumlich und zeitlich begrenzter Natur seien. Allerdings wird Nachholbedarf hinsichtlich des Rad- und Fußgängerverkehrs festgestellt, insbesondere an der Kölner Straße. Diese Hauptverkehrsachse ist bekanntlich an mehreren Stellen sehr schmal und in Verbindung mit der hohen Verkehrsbelastung schon heute „für Fußgänger und Radfahrer nur eingeschränkt verträglich“, hält das Gutachten fest. Empfohlen wird ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern. So könnten Radfahrende die Straße zusammen mit Kraftfahrzeugen nutzen, denn geringere Geschwindigkeiten würden die Sicherheit erhöhen und Konflikte mit Fußgängern minimieren, sagen die Gutachter.

Empfehlung: Fuß- und Radwege ausschildern

Um die Sicherheit vor allem für Fußgänger zu verbessern, empfehlen die Fachleute zusätzliche Querungsmöglichkeiten, zum Beispiel in Höhe des künftigen Seniorenzentrums. Auch empfehlen sie der Verwaltung, ein Fußwegenetz zu entwickeln, das die Wohngebiete an wichtige Ziele im Ort anbindet, einschließlich entsprechender Beschilderung mit der Angabe von Geh-Minuten, etwa zum Fronhof, zur Burg oder zum Alten Kloster. Auch für den Radverkehr sollte die vorhandene Infrastruktur zu einer gemeindeweiten Übersicht zusammengefasst werden. Als wichtigen Bestandteil nennt das Gutachten sichere Rad-Abstellanlagen in ausreichender Anzahl, an Zielen wie Einzelhandel, Kitas, Kirchen und Friedhof bis hin zu Freizeitanlagen.

Das vorgelegte Verkehrsentwicklungskonzept bezieht auch Prognosen zum Verkehrsaufkommen mit ein. So werden etwa durch das geplante Neubaugebiet am Burggraben mit bis zu 100 Wohneinheiten und 300 bis 350 neuen Bewohnern zusätzliche rund 790 Fahrten mit Kraftfahrzeugen pro Tag erwartet. Mit dem Umzug der Aldi-Filiale vom bisherigen Standort Dützhofer Straße ins Nahversorgungszentrum Metternicher Weg werden 761 zusätzliche Fahrten am Tag prognostiziert. Dieser Verkehr werde sich vor allem über die Kölner Straße als Hauptverkehrsstraße sowie die Verkehrskreisel Kölner Straße/Metternicher Straße und Kölner Straße/Vorgebirgsstraße/Euskirchener Straße wälzen, glauben die Fachleute. Eine Simulation der Leistungsfähigkeit dieser Knotenpunkte ergibt laut Gutachten aber „auch zukünftig eine gute Qualität der Verkehrsabwicklung“.

Parkraum könnte besser genutzt werden

Die Parkraumanalyse zeigt, dass die vorhandenen Stellflächen in Heimerzheim zwar hoch ausgelastet seien, aber auch, dass es noch Reserven gebe, die mit überschaubarem Aufwand effektiver genutzt werden könnten.

Das Verkehrs- und Parkraumkonzept wird im öffentlichen Teil der Sitzung des Planungs- und Verkehrsausschusses vorgestellt, die gegen 17.30 Uhr beginnt, da der Ausschuss zuvor den nicht-öffentlichen Teil der Sitzung abhandelt.

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